Häufig, wenn der diensthabende Redaktor des birsfälder.li nichts zu berichten hat, alles recherchiert, alles korrigiert, zahlreiche Leserwünsche berücksichtigt, Leserbriefe beantwortet, Leserstatistiken ausgewertet hat, verbringt er seine Präsenzzeit in den Social Networks, sprich facebook usw. Neben unzähligen Selfies, banalen Geburtstags- und Feriengrüssen, meist in Mundart geschrieben mit zahlreichen Schreib- und Grammatikfehlern, Like its, tauchen auch immer wieder intelligente und ambitionierte Streetart Bilder auf. Fotos von Usern selbstgemacht oder gepostet, leider fast nie mit Ortsangabe. Anders als bei uns in Birsfelden. Hier sehen wir auf Graffitis nichts Intelligentes, nichts Ambitioniertes, dafür ist das Nichts immer versehen mit der hiesigen Ortsangabe: 4127.
Dazu der bekannte Birsfelder Kynologe und Alt-Hundelier Diego Persenico:
„Das kann jeder Hund in den Schnee brünzeln“.
Recht hat der Diego. — Mehr ist es nicht. Mit dem nächsten Tauwetter weggewaschen und die Duftmarke verduftet. Der nächste Winter kommt bestimmt (?). Ähnlich wie die Ruinenmauern, auf denen im 2. Weltkrieg die Spraymode unter konkurrierenden GIs entstanden ist. Die Mauern wurden abgerissen, die Häuser neu gebaut und verputzt. An Kilroy erinnert sich keiner mehr. Die jungen Tagger kennen ihn nicht. Geschichte geht vergessen, wärmt man sie nicht immer wieder auf.
Heilanddonner, wie würde ich mich freuen, wenn ich in Paris, Rom oder Berlin auf ein an die Wand gespraytes „4127“ stossen würde. Es muss ja nicht gerade ein Banksy oder Nägeli sein.
Dem lokalen Postleitzahl-Fetischisten empfehlen wir weiterbildende Literatur. So die beiden erwähnten Banksy (ISBN-13 97818441378729) und Nägeli (ISBN 3–7165-0337–1). Dazu zur Horizonterweiterung den Titel: Pochoir (ISBN 3–89602-327–6). Weiter empfehlen wir den Städteführer „StreetArt Basel & Region“, erschienen 2015, der die interessantesten Hot-Spots in Basel und Umgebung vorstellt. (ISBN 3–945772-00–3).
Auf der Karte ist unschwer zu erkennen, dass trotz des Hinweis‘ 4127 in Kunst- und Sprayerkreisen Birsfelden noch immer terra incognita ist.
Ab und an, als Apéro (Aperiodisches Periodikum) werden wir an dieser Stelle ambitionierte StreetArt Beispiele veröffentlichen, unkommentiert, denn wirkliche Kunst, sei sie auch noch so einfach, spricht für sich.
Und die Weisheit zum Artikel:
Auf der Mauer stand mit Kreide geschrieben, sie wollen den Krieg.
Der es geschrieben hat, ist schon gefallen.Bertold Brecht
Diego Persenico
Mrz 4, 2016
Dazu der bekannte Birsfelder Kynologe und Alt-Hundelier
Diego Persenico: Sorry, nicht Hundelier, richtig ist
4127 der bekannte Hunde-Hoteldirektor von Birsfelden.