Das Sanierungspaket zwingt die Gemeinde dazu, effizien­ter zu wer­den oder – in anderen Worten – mit weniger Per­son­al­res­sourcen ein gewiss­es Leis­tungsange­bot aufrechtzuer­hal­ten. Als bere­its spür­bare Auswirkung des Sanierungspakets sind dazu unter anderem die Öff­nungszeit­en der Ver­wal­tung und ins­beson­dere die des Stadt­büros «effizien­ter» gestal­tet wor­den. Da aber dadurch nicht automa­tisch die Zahl der Anfra­gen zurück­ge­hen wird, hat der Stel­lvertre­tende Gemein­de­v­er­wal­ter und Leit­er des Stadt­büros, Samir Stroh, sel­ber ein Sys­tem entwick­elt, das Antworten auf viele Stan­dar­d­an­fra­gen ohne men­schlichen Schal­terkon­takt liefern soll.

Das Sys­tem nen­nt sich «Info­point» und kommt in Form eines über­grossen, fest instal­lierten Tablet­com­put­ers daher, auf dem man mit­tels Touch­screen innert max­i­mal drei Klicks bzw. san­ften Berührun­gen kon­den­sierte Infor­ma­tio­nen zu Dien­stleis­tun­gen der Gemeinde find­en kann. Aufge­führt in diesen Des­til­lat­en sind kurze Umschrei­bun­gen, Angaben zu Kosten und Kon­tak­ten sowie Hin­weise auf die dazu passenden For­mu­la­re, Merk­blät­ter, etc., die gle­ich neben dem Bild­schirm in Reg­is­tern hän­gend darauf warten, mitgenom­men zu wer­den. Unsere kleine Bildga­lerie ver­sucht einen unge­fähren Ein­druck der gesamten Instal­la­tion zu geben:

Zu find­en ist der i‑Punkt, dessen zwei Bild­schirme eine daten­schutztech­nisch sub­op­ti­male par­al­lele Nutzung zweier Kun­den erlauben, in der etwas dun­klen Ecke nach dem Stadt­büro, also erst auf den zweit­en Blick. Damit ist der «Info­point» momen­tan lei­der nur zu den nor­malen (also eben­falls min­i­malen) Öff­nungszeit­en nutzbar und durch die ungün­sti­gen Platzver­hält­nisse im Ein­gangs­bere­ich ziem­lich ver­steckt. Ob das Sys­tem trotz diesen eher ungün­sti­gen Ein­schränkun­gen genutzt wird, soll unter anderem die Zahl der absichtlich entwen­de­ten Papier­doku­mente zeigen. Ausser­dem ist bere­its für Ende Jan­u­ar (wahrschein­lich 2015, aber man weiss ja nie) geplant, den «Info­point» auf der Gemeinde-Home­page mit noch mehr Links öff­nungszeit­e­nun­ab­hängig ver­füg­bar zu machen.

Beim Aus­pro­bieren hat uns das schnelle und sehr ein­fach zu bedi­enende Sys­tem einen recht guten Ein­druck gemacht. Dass dem Leit­er des Stadt­büros, der gle­ichzeit­ig auch die Abteilung Sicher­heit leit­et und als stel­lvertre­tender Gemein­de­v­er­wal­ter amtet, neben sein­er Mas­ter­aus­bil­dung auch noch genü­gend Zeit bleibt, ein solch­es Sys­tem selb­st zu entwick­eln, beein­druckt. Die tech­nis­che Grund­lage erlaubt es zwar, das Sys­tem ein­fach zu ergänzen (z.B. um neue Dien­stleis­tun­gen oder eine weit­ere Sprache für alle neuen Roche-Tur­m­mi­tar­bei­t­en­den, die nach Birs­felden ziehen). Für Schnittstellen mit anderen in der Ver­wal­tung aktiv­en Sys­te­men und damit eine wirk­lich zukun­ft­gerichtete e‑Gov­er­nance-Plat­tform wäre aber wohl ein richtiges und damit auch teures Daten­banksys­tem nötig, dessen Entwick­lung man anderen über­lassen sollte.

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