23.November 2019
Langsam geht es dem Ende zu …
Die letzten grossen Mauerstücke fallen, ausser einem kleinen Rest, der auch am Freitagabend noch stehen bleibt. Man sieht nur, dass es einmal ein Restaurant war, das vor vielen Jahren die Hauptstrasse Birsfelden–Liestal oder Rheinfelden säumte, die früher durch die Muttenzerstrasse–Prattelerstrasse–Liestalerstrasse führte.
Am Montag, 25. November, wird noch das letzte Stückchen Mauer fallen. Und dann wird wohl Lastwagen um Lastwagen um Lastwagen der angehäufte Schutt, die aussortierten Holz‑, Kunststoff- und Metallteile weggeführt und der Aushub beginnen.
Das war der Lindengarten. Und das war sein Baum:
Christoph Meury
Nov 27, 2019
Danke für das Linden-Requiem.
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Nun könnte man im Nachgang vorwurfsvoll sagen: Mensch & Tier sind 30 Jahre lang verantwortungslos an der der kranken, rund 100-jährigen Linde vorbeispaziert. Gedankenlos und ohne Empathie.
Die arme Linde wurde ihrem traurigen und vernachlässigten Schicksal überlassen. Lechzend nach Wasser wurde dem armen Gehölz der Boden rundum versiegelt. Niemand hat reklamiert und Erste Hilfe geleistet.
Jetzt, nachdem die arme Kopflinde an der Muttenzerstrasse von ihrem irdischen Leiden erlöst wurde, ist das Wehklagen gross.
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Doch Hoffnung naht. In unmittelbarer Nähe kann man den besorgten BürgerInnen einen neuen Linden-Wallfahrtsort anbieten. An der Hardstrasse 20 steht der robuste Ersatz. Hier könnt ihr sie täglich besuchen und ihr die Ehre erweisen. Auch diese Kopflinde hat ein paar Jährchen auf dem Buckel. Sie wird nach bestem Wissen & Gewissen von den «BesitzerInnen« gehegt & gepflegt. Alle drei Jahre bekommt sie einen gratis Baumpflegeservice. Ein versierter Baumpfleger kraxelt für ein paar Stunden durch’s Geäst und trimmt die wirren Äste auf Position. Ihr dürft hier dem Baum ersatzweise & alternativ huldigen, seine gereinigte Luft porentief einatmen, ihn auch umarmen, wenn Bedarf besteht. Aber wir bitten dringest keine Votivtafel am Gartenzaun zu fixieren. Die Linde möchte keinen Rummel. Sie will in Ruhe ihre Existenz genießen.
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Da der stattliche Baum auf unserem Privatareal wächst, ist es unser Baum. Wir möchten ihm weiterhin sein Eigenleben lassen und schützen ihn vor Vereinnahmung und Eingemeindung.
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Danke für das Verständnis!