Ich denke die Dokumentation eines Rückbaus ist wohl kaum der Ort um Wohnbaupolitik, Architektur, Wohnraumverdichtungen, Grünraumplanung, Quartieraufwertung, Schaffung von neuem Wohnraum, Engagement von privaten Investoren, etc. gross zu diskutieren. Für mich war und ist es der Anlass die grosse Arbeit zu zeigen. Das zum Teil pingelige sortieren von Stein, Holz, Kunststofffetzen, Elektrokabeln, Eisenträgern, usw., usw.
Die Maschine im Bild oben links ist keine Schneekanone, sondern ein Wassernebelwerfer, der später bei den Abbrucharbeiten zur Vermeidung von Staub zum Einsatz kommt.
7. November 2019
Dies im Gegensatz zu früheren Zeiten in denen der ganze Aushub in z.B. Birsfelder Kiesgruben »entsorgt« wurde.
8. November 2019
Wer gerne einen Artikel über die oben erwähnten Themen schreiben möchte, ist gerne eingeladen mit der Redaktion des Birsfälderpünggtli Kontakt aufzunehmen.
11. November 2019
Diego Persenico
Nov 16, 2019
Liebe Redaktion vom birsfälder.li
Es ist einfach Super wie gut ihr uns über Birsfelden mit tollen Beiträgen verwöhnt. Vielen Dank und hoffentlich, macht ihr noch lange weiter so.
Christoph Meury
Nov 17, 2019
Alles eine Frage der Perspektive! Natürlich wirft ein Rückbau, respektive Abbruch, Fragen zur Wohnbaupolitik auf. Man kann sie ausblenden, oder die Zusammenhänge herstellen. Das ist ein Frage der Lust auf Disput. Der Rückbau einer Liegenschaft ist notwendig, weil Häuser eine «Lebenszeit« haben. Diese Lebenszeit ist befristet. Je höher die Nutzungsmöglichkeiten und die Bodenpreise in der unmittelbaren Umgebung, umso kürzer die Lebensdauer. In Birsfelden sind die Bodenpreise in den letzten Jahren extrem gestiegen. Ergo sinkt tendenziell die Lebensdauer der Häuser. Zumindest die Lebensdauer der Mietliegenschaften, der MFH. Die BesitzerIn rechnet und stellt fest, dass die Unterhaltskosten stetig steigen, der Sanierungsbedarf auf Energiestandard Minergie XYZ enorm ist, der Wohnungsgrundriss zu klein und die Nachfrage am Wohnungsmarkt nach lotterigen Altliegenschaften abnimmt und im Speziellen beim Lindengarten: Eine Beiz an dieser Lage nicht mehr rentabel betrieben werden kann. Fazit: Die Liegenschaft hat das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Sie wird verkauft und eine neue Eigentümerschaft plant die Zukunft mit einem neuen Mehrfamilienhaus. Das ist der Gang der Dinge. Nostalgische Gedanken sind zwar eine schöne Sache, beflügeln aber keinesfalls die Zukunft. Die krassen Abbruchbilder, inkl. dem herumliegenden Güsel suggerieren Destruktion, konnotieren den Ort negativ sind aber in Tat & Wahrheit bereits Zeichen für einen Neunfang, für eine neue Ära. Daher: Man muss dem Ort eine neue Geschichte einschreiben. Der Lindengarten wird als Phönix aus der Asche auferstehen. An der Muttenzerstrasse wird neuer Wohnraum für Menschen entstehen. NeuzuzügerInnen und Fremde, vielleicht…
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Das Birsfelder Architektur-Duo Nicole Hatz & Marco Volpato hat dafür eine originelle & attraktive Architektur geschaffen.
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Ergo ist ein Rückbau alleweil Anlass, um über Wohnbaupolitik, Architektur, Grünraumplanung, Quartieraufwertung, etc. nachzudenken. Volià!
Franz Büchler
Nov 17, 2019
Damit Phönix aus der Asche auferstehen kann, braucht es halt wirklich zuerst die Asche. Nur kann man der Asche nicht ansehen, wie hell das Feuer brannte.
Christoph Meury
Nov 17, 2019
Wikipedia:
«Noch einen heiligen Vogel gibt es, der heißt Phoinix. Ich habe ihn nur abgebildet gesehen, denn er kommt selten nach Ägypten, in Heliopolis sagt man, nur alle fünfhundert Jahre. Er soll nur dann kommen, wenn sein Vater gestorben ist. Wenn das Bild richtig ist, sieht er folgendermaßen aus. Sein Gefieder ist teils golden, teils ganz rot. In Bau und Größe gleicht er am meisten dem Adler. Von seinem Tun erzählt man folgendes, was mir aber nicht glaubhaft scheint. Er komme aus Arabien hergeflogen und bringe die Leiche seines Vaters, in Myrrhen gehüllt, in den Tempel des Helios, wo er sie begrabe. Er trage den Leichnam folgendermaßen. Zunächst forme er ein Ei aus Myrrhen, so groß er es tragen könne, und versuche es aufzuheben. Wenn er es erprobt, höhle er das Ei aus und lege die Leiche des Vaters hinein. Die Stelle, wo er das Ei ausgehöhlt und den Vater hineingelegt, klebe er dann wieder mit Myrrhen zu, und das Ei sei nun ebenso schwer wie vorher. Und nun trage er es nach Ägypten in den Tempel des Helios. So erzählt man von diesem Vogel.« Herodot: Historien
Nicht die Asche ist matchentscheidend, sondern der Phönix, der dem reinigenden Feuer entsteigt.