Beim Hirschen, wo ja die Gaststube nicht erst seit dem CoVid-19-Notstand geschlossen ist, da stehen seit letzter Woche Profilstangen. Unsere Recherche hat ergeben, dass es künftig in etwa so aussehen könnte:
Wann es soweit sein wird, wissen wir nicht. Es sieht aber so aus, als würde das Wirtshausschild definitiv in die Sammlung im Archiv des Museums wandern.
Christoph Meury
Mrz 19, 2020
Der Hirsch war schon länger ein Anwärter für die Rote Liste der gefährdeten Arten. Solche Beizen haben wenig Überlebenschancen. Hätte das waidwunde Tier noch länger gezuckt, hätte das Coronavirus und die verordnete Schliessung ihm mit einem Gnadenschuss den Garaus gemacht.
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Was immer uns an Neubau beschert wird, bleibt eine vorläufige Überraschung. Auf dem Foto sieht die Sache hübsch aus. In jedem Fall ein grosser Vorteil: Die Baulinie wird zurückversetzt. Das Trottoire dürfte dadurch breiter werden. Ein Coffee-Shop soll offensichtlich die eher unwirtliche Ecke beleben.
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Ob man jetzt aber alle Privatinitiativen, u.a. auch Rico’s Lädeli, im Sinne einer Gentrifizierung wegärgern muss ist mehr als fraglich. Noch fataler: Man munkelt, dass ein Neider mit einer Einsprache den Alkoholausschank beim Rico verbieten will. Das ist natürlich der wirtschaftliche Tod dieses sozialen Treffpunktes. Solche Initiativen haben es aktuell sowieso extrem schwer. Das Geschäft wird ihnen per Verordnung alternativlos vermiest. Das ist oder wäre ein herber Verlust.
Was kann man tun? Wer hat Vorschläge?
Diego Persenico
Mrz 19, 2020
Das Rico’s Lädeli ist schon länger an der Hardstrasse wo früher die Pferdemetzgerei war. Und zum Schluss ein Elektroladen stand.
Gruss von einem alten Birsfelder.
Christoph Meury
Mrz 19, 2020
Lieber Diego, ich laufe täglich an Rico’s Lädeli vorbei. Ich wohne an der Hardstrasse.
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Meine Aussage: Es muss nicht alles, was auf Privatinitiative beruht, vielleicht improvisiert, oder chaotisch daher kommt, weg-entwickelt werden.
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Das Geviert um die Hardstrasse, Muttenzerstrasse, Hauptstrasse wird sich verändern. Eine Gentrifizierung mit Augenmaß wäre vielleicht die richtige Herangehensweise.
Hans vom Hübel
Mrz 19, 2020
ob dann die von Herrn Meury begrüsste neue Trottoirbreite tatsächlich kommt wage ich zu bezweifeln. Schliesslich braucht der im Zugen der Sanierung der Hauptstrasse geplante Kreisel und der neue Velostreifen auch wieder Platz.
bezüglich des Lädeli’s weiss ich nicht ob der Ausschank von Alkohol in einem Laden erlaubt ist oder ob sich beim Ausschank der Laden zu einem Gastronomiebetrieb mit allen Auflagen (Toiletten etc.) verwandelt.
Gleich lange Spiesse für alle wäre halt auch wichtig
Christoph Meury
Mrz 19, 2020
Schöne Metapher: «Gleich lange Spiesse für alle wäre halt auch wichtig«.
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Ungefähr so wie bei George Orwells Animal Farm: «Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher.«
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Die Spiesse sind nie gleich. Wie soll dies auch gehen: Hier eine Gastrokette, oder eine Gastroanbieter wie Migros und Coop und dort Klein-Rico. Eine ziemlich ungleiche Ausgangssituation.
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Was schert es uns, wenn Rico diesen sozialen Treffpunkt mit seinem Alkoholausschank in Gang hält. Eine Goldgrube würde dies nie werden und auch nie in einem Konkurrenzverhältnis zu anderen Anbietern stehen.
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Rico’s Lädeli ist eine Institution und damit im Moment unverzichtbar.
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Also, was soll’s! Seien wir nicht pingelig, seien wir grosszügig.
Hans vom Hübel
Mrz 19, 2020
Ich überhaupt nichts gegen Rico’s Lädeli.Es schert mich vielleicht sehr wohl, wenn ich 20 meter weiter Besitzer oder Mieter eines Restaurant bin und jetzt nichts verkaufen darf.
Christoph Meury
Mrz 19, 2020
Ja, das würde mich auch ärgern. Hat aber definitiv nichts mit Rico’s Lädeli zu tun. Die Vorgabe zur Schliessung der Beizen ist ein vom Bund, resepktive Kanton, angeordnete Massnahme. Take aways dürfen im Moment noch weiter arbeiten. Das ist der einzige Ausweg, der sich bietet.
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Den KMU’s ist Hilfe versprochen worden, wann dieser Support zum Tragen kommt und wie dies funktioniert ist noch unklar.
Allerdings auch: Der Eigentümer einer Beiz kann sich nicht vollständig aus der Verantwortung schleichen. Da sein Objekt zur Zeit nicht als Beiz betrieben werden kann, ist sie defacto im Moment nicht vermiet‑, respektive verpachtbar. Also müssen Pächter und Eigentümer verhandeln.
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Eigentlich sollte der Grundsatz gelten, dass eine Krähe keiner anderen Krähe ein Auge aushackt. Oder einfach solidarisches Handeln auch unter den Betroffenen oberste Maxime ist.