Die IG Ortsdurchfahrt Birsfelden, eine Gruppe von besorgten Einwohnerinnen und Einwohnern, macht sich Sorgen. Sie begrüsst die Sanierung und Neugestaltung der Ortsdurchfahrt Birsfelden.
Leider stützt sich die kantonale Planung schwergewichtig aber zu stark auf verkehrstechnische Ziele und Rahmenbedingungen ab. Städtebauliche Aspekte werden dabei wenig bis überhaupt nicht berücksichtigt. Dies ist schade. Die Sanierung der Hauptstrasse und der Rheinfelderstrasse ist eine grosse Chance die Lebensqualität entlang der Ortsdurchfahrt zu verbessern, räumlich, klimatisch und lebenswert.
Die Planung der Ortsdurchfahrt wird stetig vorangetrieben. Die Bevölkerung wurde aber seit 2019 nicht mehr über den weiteren Planungsstand informiert. Der aktuelle Planstand wird bei Besprechungen gezeigt aber vorderhand nicht öffentlich bekanntgegeben. Eine Mitwirkung ist nicht erwünscht und die Bevölkerung soll mit einer fertig abgeschlossenen Planung konfrontiert werden. Dies bedauert die IG Ortsdurchfahrt und fordert eine öffentliche Mitsprache.
Deshalb sammelt die IG Unterschriften für eine Petition an den Landrat. Dieser soll bei der Regierung den Antrag einbringen, die bisherige Planung zu überdenken und in wichtigen Punkten zu verbessern, und vor allem: Eine Öffentlichkeit herzustellen.
Im birsfälder.li eröffnet die IG Ortsdurchfahrt die öffentliche Diskussion.
Hier finden unsere Leser alle bereits erschienen Beiträge zur Ortsdurchfahrt.
Und hier finden sie den Petitionsbogen »Siedlungsverträgliche Ortsdurchfahrt«.
Heute rollt der Verkehr stadteinwärts die Hälfte der Zeit nur im Schritttempo. Bereits ab der Gemeindegrenze beim Burenweg können nur in verkehrsarmen Zeiten Geschwindigkeiten von 50 km/h gefahren werden. Im Zentrum ist mit den verschiedenen Fussgängerquerungen und Verengungen kaum mehr als Tempo 30 km/h möglich.
Stadtauswärts fahren ab Kreuzung Birseckstrasse heute viele oft zu schnell. Insbesondere zwischen Salinenstrasse und Burenweg führt dies zu gefährlichen Situationen. Die Kinder des Schulhauses Scheuerrain müssen hier die Strasse überqueren. Lastwagen im Güterumschlag lösen häufig gefährliche Überholmanöver direkt vor Ampel und Fussgängerstreifen aus. Tempo 30 km/h auch stadtauswärts ist wünschenswert und absolut gerechtfertigt.
Mit der neuen der Ortsdurchfahrt Birsfelden sollen Tram und MIV stadtauswärts die Fahrbahn teilen. Stadteinwärts sollen Tram und Auto getrennte Spuren haben. Mit entsprechenden Signalanlagen bereits ab Dorfeingang scheinen uns diese Lösungen machbar und sinnvoll. Die Planung von Abständen zu Lichtsignalanlagen, Kreuzungen, Einspurstrecken, Kurvenradien, Strassenbreiten, Verkehrsleitelemente, usw. sind aber klar auf Tempo 30 km/h auszulegen. Dadurch können die begrenzten Platzverhältnisse maximal ausgenutzt und die grösstmöglichen Freiflächen für Fussgänger geschaffen werden. Damit werden auch die Schutzinseln bei den Fussgängerstreifen nicht mehr notwendig.
Im Bereich der Rheinfelderstrasse ist eine Kombination von Velostreifen und Trottoir zumindest stadtauswärts von Vorteil. Die Trottoirs werden in diesem Bereich wenig genutzt, daher sollte eine kombinierte Breite von 2.75 bis 3.00 Meter ausreichend sein.
Im Rahmen der Genehmigung der Planungskredites wies die Bau- und Planungskommission des Landrates bereits darauf hin, dass eine Reduktion auf Tempo 30km/h den Verkehr flüssiger macht.