Am 16. April 2020 hat der Bundesrat bekannt gegeben, dass ab 11. Mai 2020 die Primar- und Sekundarschulen wieder mit dem Präsenzunterricht beginnen könnten, noch Abhängig von der weiteren Entwicklung der Zahl der Ansteckungen.
Da titelte die »Schweiz am Sonntag« am 2. Mai »Monica Gschwind gibt sich Note 5«. Es ist klar, dass nicht Regierungsrätin Gschwind alles persönlich ‘verbrochen’ hat, was in der Notstandszeit an und mit den Schulen geschehen ist. Da steht eine ganzer ‘Apparat’ dahinter. Genau gleich ist es auch mit den publizierten Massnahmen zur Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts.
Das Kantonsschutzkonzept für den Wiederbeginn des Präsenzunterrichts folgt praktisch bis ins Detail dem Bundesschutzkonzept. Es gibt ein paar Präzisierungen, weiter nichts. Publikationsdatum: 30. April 2020.
Auch der Kanton Solothurn nimmt den Präsenzunterricht am 11. Mai wieder mit den ganzen Klassen auf. Auch der Kanton Solothurn hat dazu ein Schutzkonzept erarbeitet. Er nennt es »Richtlinien für den Präsenzunterricht«.
Diese Richtlinien zeigen, dass sich Solothurn antizipierend auf die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts vorbereitet hat. Darin sind nicht nur die Schutzmassnahmen mit angebotener Beratung und Monitoring aufgeführt, sondern auch viele organisatorische Tipps (z.B. für gestaffelte Pausen) und Checklisten getrennt für die Primar- und Sekundarstufe. Die Arbeit beruht auf einem Dialog mit Schulleitungen und Lehrpersonen auf eigenen Plattformen, so wie Eltern auf einer eigenen Plattform. Publikationsdatum: 30. April 2020.
Ich habe für den Kanton Basel-Landschaft keine entsprechenden Plattformen gefunden …
Wenn ich jetzt einen Vergleich mache zwischen den beiden Arbeiten der Erziehungsdirektionen, bekommt von mir Solothurn eine 5–6, der Kanton Basel-Landschaft eine 3. Sorry Frau Gschwind …
Christoph Meury
Mai 6, 2020
Man kann von einer Regierungsrätin, Politikerin & Chefin der Bildungs‑, Kultur- und Sportdirektion, nicht erwarten, dass sie sich selber schlechtredet. Sinnvollerweise würde eine JournalistIn bei solchen Beiträgen auch die direktbetroffenen LehrerInnen, Eltern & SchülerInnen zu Worte kommen lassen. Erwarten würde ich in jedem Fall, dass vermehrt die Eltern sich einbringen können. Sie sind die Leidtragenden, welche während des Corona-Shutdowns am meisten Doppelbelastungen aushalten mussten. Von gestern auf sofort ein Homeschooling-Programm (inkl. Freizeitprogramm) mit Kindern zu stemmen, von der Firma zu Kurzarbeit oder Homeoffice verknurrt zu werden und als Supplement vielleicht noch die eigenen Eltern zu versorgen, ist fürwahr kein Schleck. Da würde ich mir von der Politikerin Monica Gschwind doch auch ein paar tröstende, oder zumindest anerkennende, Worte erwarten. Die Ich-Bezogenheit mancher PolitikerInnen ist manchmal schwer erträglich.