Auch Bäume haben eine Geschichte: In den 60er-Jahren wurde die Autobahn geplant und gebaut. 1963 wurde der Hagnauhof aufgegeben. Neben dem Bauernhof wuchs eine wunderbare Linde. Und sie wächst heute noch! Bei der Planung der Autobahn setzten sich viele Leute ein, damit dieser Baum erhalten bleibt. Zum Schutz wurde extra hinter dem Baum zur Böschung eine Trockenmauer gebaut. Gut zu sehen ist der Einzelbaum auf dem Orthophoto mit dem ganzen Autostrassen-Dschungel (weisser Pfeil).
Das Gebiet ist nicht mehr zugänglich. Gut zu sehen ist der Baum von der Freulerstrasse aus.
1905 musste die Stadt Basel über die Erweiterung der Friedhöfe nachdenken.
1913 kaufte die CMS den Hagnauhof widerwillig, die Stadt wollte einen Teil des Gebiets gegen die Hard für den Zentralfriedhof haben.
1917 war der Regierungsrat des Kanton Basel-Landschaft aber nicht bereit das Projekt sofort zu bewilligen. So kam für den Friedhof das Gebiet beim Hörnli zum Zuge. Und so wurde vor hundert Jahren verhindert, dass der Basler Grossfriedhof in Birsfelden liegt.
Aber der Hagnauhof wurde trotzdem bald zerteilt: Die Bahn brauchte Teile für den Rangierbahnhof. Bund/Kanton brauchten Land für die Zu- und Abfahrten der Autobahn. Die Kläranlage ARA Birs II brauchte Land für ihre Anlagen. Und schliesslich wurden im restlichen Gebiet 180 Pflanzgärten angelegt. Der Versuch am Hang bei den Gärten Terrassenhäuser zu bauen wurde von den Pflanzlandpächtern und Teilen der Gemeinde Birsfelden erfolgreich bekämpft.
Tip zum Thema Linde: Werner Meier, Werkhofangestellter a.D.
Quelle: Justin Winkler, Die Landwirtschaftsgüter der Christoph Merian Stiftung Basel, Basler Beiträge zur Geographie 1986
Franz Büchler (Titelbild), Birsfelder Museum und Archiv (Bild Hagnauhof)