Da sind sie wieder. Überall. Jetzt beziehen sie ihr Winterquartier im Hardwald, südlich des Alterszentrums Birsfelden, der winzigen westlichen Ecke der Hard, die nicht zu Muttenz gehört, nicht der Bügergemeinde Basel.
Sie reissen Müllsäcke auf. Sie scheissen auf Balkongeländer, Rollatoren und parkierte Autos, zerstören so die Lackierung. Sie leeren private Müllsäcke und kommunale Papierkörbe. Sie erschrecken mit ihrem Gekrächze die einheimischen Hauskatzen. Sie rupfen die Aussaat der Familiengärtner. Sie entsorgen Kleintierkadaver auf dem Waldboden und fressen alles, was wir wegwerfen. Kurz: Sie machen sich unbeliebt.
Die Rabenkrähen, nach überstandenem Birsfelder Winter vögeln sie im Hardwald, ziehen im Frühling ihre Brut auf, die gleich den Lachsen an den Geburtsort zurückkehren wird, ohne künstliche Fischtreppen oder Vogellifte. Sie stehen unter Schutz und scheinen das zu wissen.
Vor ca. 40 Jahren schrieb der Muttenzer Autor Anton Roth folgendes Gedicht:
Es gibt Tiere, die können Grimassen schneiden.
Elefanten zum Beispiel, oder auch Affen.
Kennst du die Grimassen der Giraffen?
Ein Tier aber gibts, das kann Lesen und Schreiben.
Es gibt Tiere, die können dir was erzählen.
Papageien zum Beispiel, Hunde und Grillen.
Kennst du den Saulärm von Bären, die brüllen?
Ein Tier aber tut sich mit Buchstaben quälen.
Tatsächlich, glaub das und schau nicht so schief.
Vögel, die wir über den Dächern haben.
Die Menschen nennen sie Krähen od. Raben.
Warte, vielleicht schreiben sie Karte od. Brief.
Anton Roth
Nun habe ich es selbst gesehen: Lesende Raben, Zentrumsplatz, Piazetta, 22.10.2016 ca. 10.00 Uhr. Lesende Rabenkrähen. Hier die Bilder
Judith
Okt. 28, 2016
Lieber Ueli, neben den Rabenkrähen werden bald die Saatkrähen in Massen wieder ins Waldstück zwischen Altersheim und kath. Kirche an der Hardstrasse einfliegen, um den Winter dort zu verbringen.
Da alle Rabenvögel sehr intelligente Tiere sind, gehören sie eben zu den Siedlungsgewinnerinnen unter den Vogelarten, auch Dank unserer Wegwerfgesellschaft.
Übrigens werden die Rabenkrähen von einem ganz bestimmten Mann mit Pferdeschwanz übers ganze Jahr dort im Hardwald gefüttert. Dieser Mann, wie viele Andere, die diese Vögel füttern, sind leider Beratungsresistent, trotz kantl. Wildtierfütterungsverbot:
§ 36a *
Fütterung von Wildtieren
1
Wildlebende Säugetiere und Vögel dürfen nicht gefüttert werden.
2
Davon ausgenommen sind:
a.
das massvolle Füttern von Vögeln im Winter;
http://bl.clex.ch/frontend/versions/78?locale=de
Merkblätter
http://www.birdlife.ch/sites/default/files/documents/merkblaetter/MB_Elstern_Kraehen_Siedlungsraum_D_2012.pdf
http://www.birdlife.ch/sites/default/files/documents/MB_Rabenvoegel.pdf
Diego Persenico
Okt. 28, 2016
Immer gegen die schwarzen…