Ist ja ganz lustig, stimmt aber so nicht. Auch ein Tunnel, oder eine Rheinunterführung oder eine Rösti-Röhre hat zwei Enden. Am stadtbasler Dreirosen-Ende formiert sich der Widerstand gegen das moribunde Bauprojekt, und strahlt weit in andere, weniger betroffene Quartiere der Stadt aus.
Anders im Baselbiet. Der Widerstand der direkt betroffenen, der Widerstand in der ganzen Gemeinde Birsfelden ist wohl da. Aber aus Nachbargemeinden ist relativ wenig zu hören. Birsfelden wird einmal mehr einem schlechten Ruf gerecht: „Hinterhof des Baselbiets“, „Lieferanteneingang der Schweiz.“
Dereinst werden die Abgasentlüftungstürme der Rösti-Röhre im Sternenfeld stehen. Das Hirzbrunnenquartier in Baselstadt wird sich mit Hilfe des Kantons erfolgreich wehren können.
Wer wehrt sich mit Birsfelden? Liestal? Muttenz? Pratteln? Münchenstein? Oder etwa all die Firmen, die das Hafenareal besetzen und die Gewerbesteuer (wenn überhaupt) in Zug oder Genf bezahlen?
Die Haupt- und Rheinfelderstrasse wird für lange Zeit verstopft bleiben und in 10 Jahren werden unsere nördlichen Nachbarn an Ostern halt 4 mal im Stau stehen: 2 Stunden vor Basel, zwei Stunden vor Göschenen und danach zurück, oder eben über Birsfelden ausweichen.
Wer noch ncht abgestimmt hat, möge doch noch gehen.
Christoph Meury
Nov 14, 2024
Dein Appell und der Ruf nach Solidarität der Anrainergemeinden wird im Nirgendwo verhallen.
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Gemäss dem Bundesamt für Statistik zählt man in Pratteln 3’742, in Muttenz 2’498, in in Münchenstein 2’136, in Kaiseraugst 1’713 und in Arlesheim noch 947 GrenzgängerInnen. Also eine gewaltige Anzahl von potentiellen DauerpendlerInnen. Diese AutofahrerInnen werden sich die Röhrenoption nicht wegen ein paar geplagten BirsfelderInnen wegnehmen lassen.
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Es könnte nur sein, dass den SchweizerInnen bei der kommenden Abstimmung über den geplanten Ausbau der Autobahnen im ganzen Land die veranschlagte Summe von rund 5 Milliarden Franken und der Verlust von über 4000’000 m² Landwirtschaft- und Grünfläche als gewaltigen Irrsinn ins Bewusstsein rückt und die StimmbürgerInnen bei der Volksabstimmung vom 24. November ein NEIN einlegen.
Diego Persenico
Nov 14, 2024
Wer will diese Röhre ausser unsere Nachbaren aus Deutschland?
Gasser Alex
Nov 14, 2024
Zu teuer, zu unsinnig, Verlust von Schrebergärten, und, und, und. Noch habe ich nirgends gelesen, wie der Stau durch Birsfelden eliminiert werden kann. Ich bleibe bei meinem Angebot, einmal einen Tag lang die Autos zu zählen: PW mit D und F Kennzeichen, PW mit CHF, Lastwagen 3 Tonnen, 20 Tonnen, 40 Tonnen, Lastwagen mit Gefahrengüter. DAs bringt zwar keine Lösung, doch vielleicht Zeit zum Nachdenken.
Christoph Meury
Nov 14, 2024
Replik auf Alex Gasser 14. November 2024
Um den Verkehrsstau zu eliminieren, müsste man das Rad der Zeit sehr weit zurückdrehen. Daher ist der Ruf nach der ultimativen Lösung natürlich polemisch. Dafür müssten Autokraten, wie Trump oder Javier Gerardo Milei, auf den Plan gerufen werden, Figuren welche alle historischen Gegebenheiten, politischen Abläufe und demokratische Sonderheiten der Schweiz radikal übergehen, oder aushebeln würden.
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Aber es ist natürlich richtig, dass man vorgängig saubere Evaluationen über die Verkehrsflüsse, sowohl quantitativ, wie auch qualitativ hätte erheben müssen. Nur so hätte man eine fundierte Übersicht über die realen Verkehrsflüsse und könnte längerfristig über Lenkungs- und Reduktionsmassnahmen nachdenken.
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Jetzt diskutieren wir im Ungefähren und reden über gefühlte Auswirkungen und fantasierte Interventionen. Ein Jekami von VerkehrsspezialistInnen ganz im Sinne des ewigen Mitwirkrechtes Aller gegen Alle. Demokratiespiele ohne Lösungen.
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Natürlich ist es Alex Gasser unbenommen in Eigenregie Verkehrszählungen zu lancieren um damit Zeit zum Nachdenken zu gewinnen, aber was will er damit erreichen? Den elsässischen oder badischen PendlerInnen die Durchreise zu verbieten?
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Oder als Brasilianische Variante: Verkehrslenkungsmassnahmen (Rio de Janeiro) einzuführen, d.h. die Strassen je nach Verkehrsaufkommen jeweils nur einspurig (morgens in die eine und abends in die andere Richtung) zu befahren.
Zumindest mit der Brasilianischen Variante würden sich nicht alle AutofahrerInnen gegenseitig blockieren.
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Kurzum: Die FussgängerInnen und VelofahrerInnen sind nicht das Problem. Es sind die AutofahrerInnen. Wir als EinwohnerInnen sind aber die Opfer der chaotischen und einseitigen und reaktionären Verkehrsplanung und als SteuerzahlerInnen sollen wir das Debakel auch noch umfassend sanieren und bezahlen.