Was ist ein 25jähriger The­aterge­burt­stag ohne Reden?
Hier alle Reden von der Geburt­stagspar­ty abzu­bilden, wäre zu umfan­gre­ich. Nach Urs Buess (Präsi­dent des Vere­ins Kul­tur­raum Roxy), Sven Heier (The­ater­leit­er Roxy), Christof Hilt­mann (Gemein­de­präsi­dent Birs­felden) und Kathrin Schweiz­er (Regierungsrätin Basel-Land­schaft) sprach auch eine Vertreterin der Kün­stler und Kün­st­lerin­nen, die im The­ater Roxy tätig waren und noch tätig sind: Sibylle Mumen­thaler. Sie wer­den sie am 5. Novem­ber im The­ater Roxy sehen und hören kön­nen mit MESH-Ver­schleimung.
Doch nun zu ihrer Rede, vor­ge­tra­gen mit der entsprechen­den Mimik, Gestik und Ironie:

»Eine Schnippsel-Rede, gesam­melt von vie­len Künstler*innen, die hier am ROXY waren oder sind.

ROXY ist …
- eine Oase in der weit­en grossen Welt.
- die Vil­la Kun­ter­bunt des freien The­aters.
- Leben.
- Alle lebendi­gen Kün­ste.
- A home away from home. Oder noch etwas genauer gesagt: a place where we feel at home.
- The­ater machen, Per­for­mance, Tanz und Konz­erte.
- wenn man als Künstler*in ins Büro reinkommt und sich Gespräche und The­men, die sich über­schla­gen und hin­ter­her jagen.
- Leben in der Küche, wenn sich zwei Grup­pen, die ger­ade Proben den Kochherd und den Mit­tagstisch teilen.
- auf der Probe­bühne ste­hen und der Chef geht mit der dreck­i­gen Wäsche vor­bei.
- Wenn man in der Bar mit den Nach­barn quatscht, im Innen­hof grillt.
- in der Küche spät in der Nacht ein­mal einen hefti­gen Stre­it zu haben und immer noch zusam­men zu arbeit­en.
- Arbeit.
- wie auch in der Kita unser­er Kinder, famil­iär pro­fes­sionell.
- sehr entspan­nt und die Koop­er­a­tio­nen prag­ma­tisch unide­ol­o­gisch und ver­lässlich.
- Part­ner, ist präsent und bei den strate­gis­chen und beglei­t­en­den Über­legun­gen voll dabei.
- in Birs­felden, Birs­felden ist ein fre­undlich­er Ort.
- sehr offen und unter­stützend und will möglich machen, das ist nicht selb­stver­ständlich und wirk­lich schön.
- Ein Gefühl. It’s a ROXY Feel­ing!
- Ver­trauen.
- helle Räume.
- unkom­pliziert.
- per­sön­lich.
- lock­er.
- Toll.
- wahnsin­nig unkom­pliziert.
- Augen­höhe.
- Inter­essiert.
- Unverzicht­bar.
- Ein Haus.
- Eine Bühne. Zwei Probe­büh­nen. Eine Bar. Das Cham­bre Séparée. Ein Keller. Eine Woh­nung. Viele Zim­mer. Ein Büro. Eine Dachter­rasse. Ein Innen­hof. Eine Küche mit Aus­blick. Ein Bad. Eine Dusche. Ein Klo. Viele Klos.
- Ein ganzes Haus.
- Ein wirk­lich leben­des Haus.
- Diese schäbige Hütte im Hof, ein selt­samer Ort.
- Das gelbe Herz.
- Wo unmöglich­es möglich wird.
- irgend­wie Teil eines Quartiers und nicht Loca­tion in einem Trend­vier­tel.
- Immer etwas Angst zu wenig Pub­likum zu haben, und oft die Über­raschung, dass es ganz gut kommt mit der Büh­nen-Pub­likum-Bal­ance.
- das Cham­bre séparée zu bespie­len und immer im Kon­takt zu sein mit dem, was da draussen noch los ist.
- Am Flip­per Automat unten auf der Probe­bühne Stun­den zu ver­brin­gen
- der Birs ent­lang zu Ren­nen bis die Stadt aufhört und zum Vorort bzw. Dic­kicht wird.
- Die Herd­plat­te in der Küche, die ein­er Zauber­formel bedarf.
- hochschwanger hier super super zu schlafen.
- gute Atmo­sphäre, Platz und Augen­höhe (sprich­wörtlich) mit dem Pub­likum bis ca. 4. Rei­he (je nach Kör­per­grösse).
- Magis­che Pre­mieren, unvergessliche Shows.
- mit grossem Ver­trauen und per­sön­lichem Kon­takt.
- auf angenehme Weise sel­ten das Gefühl, mit The­ater­men­schen zu tun zu haben.
- Sehr entspan­nt und die Koop­er­a­tio­nen prag­ma­tisch unide­ol­o­gisch und ver­lässlich.
- Manch­mal Fuss­ball.
- Wie kein ander­er Ort, wo Proben so sehr damit verknüpft ist, im The­ater zu leben. Das klingt schreck­lich, bedeutet aber für mich auch sehr, sich zuhause zu fühlen, beim Wohnen neben dem Büro und über der Bühne.
- Autos, ein Fuhrpark.
- Lebendigkeit in allen Räu­men.
- Sehn­sucht­sort.
- auch wenn die Dusche ver­stopft ist.
- der ide­ale Ort um zu proben, weil wir dort alle Frei­heit­en haben.
- nah am Wass­er und hat diese tolle Dachter­rasse.
- auss­chließlich nette, kauzige, beza­ubernde Men­schen, die dort arbeit­en.
- ehe­ma­liges Kino, sog­ar kurzzeit­ig Pornoki­no glaub ich, und ist dadurch ein wenig von der grossen The­ater­tra­di­tion ent­bun­den.
- angenehm unprä­ten­tiös.
- min­destens ein viersparten Haus plus: das intime Cham­bre Séparée, die Bar mit den Konz­erten, der Prober­aum der auch Auf­führung­sort ist, und natür­lich die Bühne. Und mit den Büros und der Woh­nung im Obergeschoss und der Dachter­rasse und dem Keller und dem Innen­hof ein kleines Uni­ver­sum, ein Zen­trum der Welt, von dem aus sich die Gesellschaft präzis erspüren und ver­messen lässt!
- keine Ahnung was ein Zuhause ist, das Roxy kommt nahe an so etwas her­an.

So, liebes Pub­likum, nun kannst du Dich entschei­den. Welch­es soll Dein ROXY sein…

#1
Ist es das ROXY mit der im Som­mer viel zu heis­sen Dachter­rasse, wo nach ein­er tollen Probe und kon­struk­tivem Feed­back der Kaf­fee trotz hinübergekippter Milch unverzicht­bar ist weil du dich im fre­undlichen Birs­felden so zuhause fühlst, weil da alles möglich ist?

#2
Ist Dein ROXY eine famil­iär pro­fes­sionelle Kita, wo grosse The­ater­tra­di­tio­nen trotz ver­stopfter Dusche angst­frei ver­han­delt wer­den weil alle Frei­heit­en da sind, die Gesellschaft präzis zu erspüren, selb­st beim Kochen mit Blick auf die Kreuzung?

#3
Gefällt Dir Dein ROXY als Vil­la Kun­ter­bunt unter den The­atern, wo in der Küche nachts gestrit­ten wird während in der Bar unprä­ten­tiös über die Zauber­formel disku­tiert wird, wie dieses ROXY Feel­ing prag­ma­tisch unide­ol­o­gisch auch beim Fuss­ball guck­en oder spie­len aufkom­men kann?
Du kannst Dich immer wieder neu entschei­den, liebes Pub­likum.

Es wäre schön mehr ROX­Ys zu haben.
Also ich hoffe immer, ich kann bald wieder ins ROXY kom­men.
Hap­py Birth­day! Auf die näch­sten 25 Jahre.«

Her­zlichen Dank Sibylle Mumen­thaler für die Rede!

 

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