Bajusch­ki Baju, oder ein paar Gedanken zu Kinderliedern.

Wer hat Angst vorm schwarzen Mannn. Ein bewegtes  Fang&Lauf-Spiel für Pri­marschüler zum Ein­laufen, sprich Anwär­men vor der Turnstunde,
Das Lauf-Spiel kann man heute nicht mehr unter diesem Namen spie­len. Schon vor 30 Jahren +/- hiess das Spiel bei mir: Wer hat Angst vorm Wilden Mann. In und um Basel ein poli­tisch kor­rek­ter Begriff. Der Name änderte, die Spiel­regeln und der Fangspass blieben.

Lieder, wie die Zehn kleinen Negerlein, habe ich nie mit Kindern gel­ernt und gesun­gen. Die Drei Chi­ne­sen mit dem Kon­tra­bass lassen sich leicht durch  Drei Musikan­ten erset­zen, was auch das Wort­spiel noch schwieriger macht.

Allerd­ings gab es da ein Lied, das ich mit ver­schiede­nen Klassen gel­ernt und gesun­gen habe. Ein rus­sis­ches Schlaflied. Ich liebte die Melodie. Der Text war neben­säch­lich. Dieses Wiegen­lied (kyril­lisch: баюшки – баю) basiert auf rus­sis­chem Volk­sliedgut. Es ist auch als „Kau­ka- sis­ches Wiegen­lied“ oder „Kosak­en­wiegen­lied“ bekan­nt. Die Orig­i­nalver­sion stammt von
Michael Ler­mon­tov (1814–1841). Bis heute haben sich daraus diverse Fas­sun­gen entwick­elt. Der deutsche Text knüpft an die Inhalte des Orig­i­nals an, ist im Ganzen jedoch neu­traler gehal­ten. Ich liess mir sagen, dass die deutsche Ueber­stzung sehr gemäs­sigt ist.

Eine Behaup­tung, die ich nicht ver­i­fizieren kann. Ich spreche kein Rus­sisch und meinen ehe­ma­li­gen Schüler John W., der Slaw­is­tik studiert hat, habe ich aus den Augen ver­loren, er lebt in Genf. Aber auch in der gemäs­sigten Über­set­zung ste­hen die nächtlichen Reit­er angesichts der gefal­l­enen Sol­dat­en in der Ukraine, angesichts der gestohlen Kinder in einem anderen Licht da.

Bajuschki baju

Schlaf, mein Kind, ich wieg’ dich leise
Bajusch­ki baju
Singe die Kosakenweise
Bajusch­ki baju
Draußen rufen fremde Reit­er durch die Nacht sich zu
Schlaf mein Kind, sie reit­en weiter
Bajusch­ki baju
Ein­mal wirst auch du ein Reiter
Bajusch­ki baju
Von mir ziehen immer weiter
fer­nen Län­dern zu
In der Fremde fern der Heimat denkst du immerzu
an die Mut­ter, die dich lieb hat,
Bajusch­ki baju
Schlaf, mein Kindlein, halt ein Schläfchen
Bajusch­ki baju
Sil­ber­mond und Wolken­schäfchen seh’n von oben zu
Wer das Lied noch hören will, klicke HIER. Eine rus­sis­che Ver­sion habe ich nicht gefunden.

Schweiz - quo vadis?
Mattiello am Mittwoch 23/10

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