Eine inter­es­sante Verbindung des Ein­nehmens von Meskalin mit ver­schiede­nen religiösen Ele­menten und Rit­ualen find­et sich heute in der Native Amer­i­can Church, mit 300’000 Mit­gliedern die grösste indi­gene Glaubens­ge­mein­schaft in Nor­dameri­ka. Eine gute Ein­führung in den spir­ituellen Hin­ter­grund und die Prax­is find­et sich in diesem Wikep­dia-Artikel. Span­nend ist die Mis­chung von indi­gene­nen Glaubensvorstel­lun­gen mit christlichen Ele­menten, die je nach Kirche mehr oder weniger aus­geprägt sind:

Der christliche Ein­fluss, der heute meis­ten­teils über­wiegt oder sich gar völ­lig durchge­set­zt hat, äußert sich recht unter­schiedlich. So set­zen etwa die Win­neba­go den Zer­e­monien­meis­ter, den Tromm­ler und den soge­nan­nten „Zed­ern­mann“ mit Vater, Sohn und heiligem Geist gle­ich. Die Kiowa schmück­en den Wassereimer im Rit­us mit Kreuzsym­bol­en und die Cheyenne ritzen Gebete an Jesus in ihre Kult­ge­gen­stände. Die Bibel ist bei ihnen Zube­hör des Kultes und bei beson­deren Anlässen wer­den Textstellen aus der Schrift gele­sen. Bei eini­gen Pey­ote-Gemein­schaften wer­den christliche oder zumin­d­est christlich bee­in­flusste Lieder bei manchen Zer­e­monien gesun­gen.

Die Anhänger der NAC glauben daran, dass das Rit­u­al und die Gemein­schaft ihnen hil­ft, mit ihrem Leben und Gott in Ein­klang zu kom­men und sich selb­st find­en zu kön­nen. Dies soll ihnen im alltäglichen Leben Kraft geben. Als ein guter Men­sch wird ange­se­hen, wer fre­undlich, brüder­lich, ver­ant­wor­tungsvoll und vor allem mit Liebe han­delt. Die Kirche hat einen sehr starken Gemein­schaftscharak­ter. Viele Mit­glieder schließen sich der Kirche an, wenn ihr Leben von Dro­gen­miss­brauch bedro­ht ist. Sie soll ihnen Kraft geben, davon Abstand zu nehmen.

Diese Ansicht von Pey­ote als Heilmit­tel gegen Alko­holis­mus und andere gesellschafts­be­d­ingte Krankheit­en ist unter anderem ein Grund dafür, dass das amerikanis­che Bun­des­ge­setz und viele Staats­ge­set­ze die Mit­glieder der Native Amer­i­can Church priv­i­legieren. Sie wer­den nicht für Dro­gen­miss­brauch ver­fol­gt, wie andere Kon­sumenten des Pey­ote und Meskalin. Es dür­fen sich nur Mit­glieder reg­istri­ert­er Indi­an­er­stämme der Kirche anschließen, Men­schen ander­er Abstam­mung ist die Mit­glied­schaft ver­wehrt. (Wikipedia)

Diese Hal­tung der amerikanis­chen Regierung ist angesichts der Tat­sache, dass der von den Weis­sen einge­führte Alko­hol in den indi­ge­nen Gemein­schaften ein abso­lut ver­heerende Rolle gespielt hat und oft noch spielt, nur zu begrüssen.

Doch zurück zur These von Aldous Hux­ley, das men­schliche Gehirn pro­duziere das Bewusst­sein nicht, son­dern arbeite lediglich als “Fre­quen­zen-Fil­ter”, — anders gesagt: Bewusst­sein sei vom Gehirn völ­lig unab­hängig.

Eine der inter­es­san­testen Erfahrun­gen, dass dem tat­säch­lich so ist, machte vor eini­gen Jahren der amerikanis­che Neu­ro­bi­ologe Eben Alexan­der. Er war an ein­er vir­u­len­ten bak­teriellen Menin­gi­tis erkrankt und ver­brachte eine lange Zeit im absoluten Koma, während dem keine Gehirn­funk­tio­nen mehr mess­bar waren. Als man die Hoff­nung auf Gene­sung schon aufgegeben hat­te, erwachte er wieder und schilderte seine inneren Erfahrun­gen — die schul­medi­zinisch nicht hät­ten sein dür­fen — im inzwis­chen zum Best­steller gewor­de­nen Buch “Proof of Heav­en / Blicke in die Ewigkeit”, gefol­gt von weit­eren Werken, in denen er über die zu ziehen­den Fol­gerun­gen sein­er sein Leben völ­lig verän­dern­den Erfahrun­gen reflek­tiert:

Auch wenn kon­ser­v­a­tive Gehirn­forsch­er und Neu­ro­bi­olo­gen sich der von Alexan­der vertrete­nen Sicht immer noch ver­weigern, dass Bewusst­sein let­ztlich in aller Schöp­fung inher­ent ist, gibt es heute viele Natur­wis­senschaftler und Philosophen, die sich Eben Alexan­der anschliessen, z.B. der nieder­ländis­che Infor­matik­er und Philosoph Bernar­do Kas­trup:

Fort­set­zung am kom­menden Sam­stag, den 14. Sep­tem­ber

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