Das Komitee »Starke Schule Baselland« hat sich zum Ziel gesetzt, die Basellandschaftliche Schule stark zu machen. Durchaus lobenswert. In letzter Zeit widmet sich das Komitee alledings kaum mehr dem ursprünglichen Anliegen, sondern vor allem nur noch einem, dem Verhindern von »Harmos« und dem »Lehrplan 21«. Oder zumindest dem Blockieren der beiden.
Das schwächt die Schule!
Das Komitee versucht nun mit vielen Initiativen Teil für Teil aus den Angeln zu heben. Das heisst aber auch, dass die Übersicht über das Ganze verloren geht, und ich als Stimmbürger nur noch Abnicker sein könnte.
Folgende Initiativen (rot) sind direkt oder indirekt gegen Harmos und den Lehrplan 21 gerichtet:
Erledigt:
• »Ja zur guten Schule Baselland: Betreuung der Schüler/-innen optimieren« 2012 abgelehnt
• »Keine Zwangsverschiebungen an Baselbieter Sekundarschulen« 2012 abgelehnt
• »Ja zur guten Schule Baselland: überfüllte Klassen reduzieren« 2012 abgelehnt
• »Einführung Lehrplan 21« 2016 abgelehnt
• »Verzicht auf kostentreibende Sammelfächer« 2016 angenommen
• »Bildungsqualität auch für schulisch Schwächere« 2016 angenommen
Zustande gekommene Initiativen, noch in der Pipeline:
• »Niveaugetrennter Unterricht in den Promotionsfächern« eingereicht 15.08.2013
• »Ja zu fachlich kompetent ausgebildeten Lehrpersonen« eingereicht 27.02.2014
• »Ja zum Austritt aus dem überteuerten und gescheiterten Harmos-Konkordat« eingereicht 27.02.2014
• »Stopp der Überforderung von Schüler/-innen: Eine Fremdsprache auf der Primarstufe genügt« eingereicht 15.10.2015
• »Stopp dem Verheizen von Schüler/-innen: Ausstieg aus dem gescheiterten Passepartout-Fremdsprachenprojekt« eingereicht 15.10.2015
Neu am Sammeln der Unterschriften:
• »JA zu Lehrplänen mit klar definierten Stoffinhalten und Themen«
Leider hat die schwache, von Jürg Wiedemann und den starken SchülerInnen unterstützte Erziehungsdirektorin Monica Gschwind noch keinen Weg gefunden, die Sache auf einen guten Weg zu bringen. Und so sammeln sie also wieder Unterschriften …
Und so frage ich mich:
Ist es wirklich noch demokratisch, wenn gewisse Politiker oder
Parteien versuchen die Bürgerinnen und Bürger mit Initiativen und Referenden in Ketten zu legen?
Peter Bächle
Juli 12, 2016
Ist es wirklich demokratisch, wenn gutmeinende Bildungstheoretiker (nicht mit ausgiebiger Unterrichtserfahrung gesegnet) aus der Harmosabstimmung glauben folgern zu dürfen, Sammelfächer anbieten zu müssen oder die Lehrpersonenausbildung von der Uni abzuziehen oder den niveaugetrennten Unterricht möglichst aufzugeben oder wirre “Sprachbäder” anzubieten oder .….
Franz Büchler
Juli 12, 2016
Irgendwie kam mir beim Lesen Kurt Tucholsky in den Sinn:
»Laß dir von keinem Fachmann imponieren, der dir erzählt: “Lieber Freund, das mache ich schon 20 Jahre so!” Man kann eine Sache auch 20 Jahre lang falsch machen.«
Ich behaupte nicht, dass die Schule in den vergangenen Zeiten alles falsch gemacht hat. Aber ich bin überzeugt, dass sie vieles auch besser machen könnte.
Das ist natürlich unbequem. Man müsste sich selbst ein bisschen in Frage stellen. Man müsste seine Präparationen ab und zu überarbeiten oder sogar neu machen und etwas dazulernen … Diese Arbeit ist im Berufsauftrag inbegriffen!
Aber mit »kostentreibende Sammelfächer«, »für fachlich kompetent ausgebildete«. »überteuert und gescheitert«, »Stopp der Überforderung« und »Stopp dem Verheizen« kann man so schön auf der populistischen Welle reiten.
Da kann ich nur sagen: »Gut gelernt bei der SVP!«
Aber – wie dort auch – absolut nicht zielführend.