Wer hat schon nicht ein­mal davon geträumt, wenigs­tens ein­mal im Leben auf einem rich­ti­gen Thron zu sit­zen und sein Leben aus der War­te eines sou­ve­rä­nen Königs zu überblicken?
Dürf­te heu­te nicht ganz ein­fach sein, aus­ser .… man ist wie­der mal in den Voge­sen auf Schus­ters Rap­pen unter­wegs und weiss, dass einem ziem­lich genau zwi­schen Kay­sers­berg und Rap­pen­wei­ler in luf­ti­gen Höhen ein sol­cher Thron erwar­tet: der Königsstuhl!

Es gibt zwei Mög­lich­kei­ten, zum Königs­stuhl zu gelan­gen. Für die län­ge­re und anstren­gen­de­re Vari­an­te star­ten wir in Kay­sers­berg, dem Geburts­ort von Albert Schweit­zer, stei­gen zuerst durch die Wein­ber­ge hoch (im Hoch­som­mer eine schweiss­trei­ben­de Ange­le­gen­heit 🙁 ) und wan­dern dann im Wald eine gute Stre­cke zur ers­ten Rast­stät­te: die Cha­pel­le St. Alexis mit einer klei­nen Auber­ge, wo Hung­ri­ge neben ande­ren Spe­zia­liä­ten auch ein aus­ge­zeich­ne­tes Wild­schwein-Ragout — natür­lich aus der Gegend — genies­sen kön­nen. (Dass Wild­schwei­ne sich in den Voge­sen wohl füh­len, erleb­te der Schrei­ben­de übri­gens eines Nachts im Schlaf­sack, als sich ihm so gegen ein Uhr ziem­lich lär­mig ein besag­tes Viech näher­te. Dort lern­te er, dass wir in der Dun­kel­heit gegen ata­vis­ti­sche Ängs­te vor wil­den Tie­ren durch­aus nicht gefeit sind. Doch ein lau­tes Hän­de­klat­schen bewahr­te ihn vor einer für bei­de Sei­ten wohl nicht sehr erfreu­li­chen Begegnung 😉

Für weni­ger Wan­der­freu­di­ge ist St. Alexis mit dem Auto aber auch beque­mer über Rique­wihr / Rei­chen­wei­her zu errei­chen, weil sich von dort aus ein enges Sträss­chen über vie­le Kur­ven bis zur Auber­ge hochwindet.

Von St. Alexis aus geht es dann gemäch­lich auf einem Wald­weg hoch, an einem Gedenk­mo­nu­ment für einen vom “Plitz getrofe­nen” jun­gen Mann vor­bei, um im letz­ten Teil schliess­lich in einen schma­len und stei­len Wald­pfad zu mün­den. Und schon lädt uns der Königs­stuhl ein, auf knapp 1000 m Höhe Platz zu nehmen!

Gemäss einer Legen­de soll auf ihm einst ein kel­ti­scher Fürst gethront haben. Eine ande­re will wis­sen, dass sich dort ab und zu der Teu­fel hin­setzt, um sich von den ver­damm­ten See­len hul­di­gen zu las­sen, bevor er sie zur Höl­le schickt … Da ist mir die ers­te Geschich­te defi­ni­tiv lieber 😉

Nicht weit vom Königs­stuhl ent­fernt Rich­tung Aubu­re fin­det sich ein wei­te­rer ein­drück­li­cher Fel­sen: La Roche du Tétras.

Nach einem wohl­ver­dien­ten Pick­nick haben wir jetzt die Wahl, nach St. Alexis respek­ti­ve Kay­sers­berg zurück­zu­keh­ren, — oder wir set­zen unse­ren Weg fort, stei­gen auf der ande­ren Sei­te des Königs­stuhls her­un­ter und gelan­gen so erneut nach Ribeauvillé.

Wer sein vier­räd­ri­ges Stahl­pferd zu Hau­se las­sen will, kann von Col­mar aus sowohl Kay­sers­berg, Rique­wihr und Rique­wihr bequem mit dem Bus errei­chen und lernt so erst noch ein paar ande­re schmu­cke Elsäs­ser Dörf­chen kennen.

Und wer möch­te, kann hier eine Drei­mi­nu­ten­wan­de­rung bei magi­schem Herbst­licht auf den Königs­stuhl geniessen:

xxx
Unse­re nächs­te Wan­de­rung führt uns in zwei, drei Wochen nach Thann, Kruth und auf den Grand Ventron.

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