Im Moment liegt das Bau­ge­such für eine Bau­schuttre­cy­cling­an­la­ge in Birs­fel­den vor.
Typisch für Birs­fel­den ist, dass wie­der ein­mal Birs­fel­den für die unren­ta­blen Anla­gen für den gan­zen Kan­ton, ja die gan­ze Regi­on her­hal­ten muss. Der Auto­bahn­ver­tei­ler in der Hagnau für Basel und das Lauf­en­tal, die Abwas­ser­rei­ni­gungs­an­la­ge in der Hagnau fürs hal­be Basel­biet nur nicht für Birs­fel­den, das wenigs­tens schö­ne Kraft­werk Birs­fel­den, mit dem unschö­nen Ver­such einer Was­ser­stoff­pro­duk­ti­on auf der Insel anzu­sie­deln, das schlecht genutz­te Hafen­are­al und jetzt also noch die­se Bau­schuttre­cy­cling­an­la­ge, wir haben schon ein­mal dar­über berichtet.

Die Anla­ge gene­riert täg­lich 240 28-Tön­ner, wel­che den Bau­schutt aus den städ­ti­schen und regio­na­len Ent­wick­lungs­area­len hier ankarren.
Doch dage­gen kann man immer­hin noch eine kur­ze Zeit Ein­spruch erhe­ben. Und wenn Sie fin­den, das wäre eine gute Sache, das Ein­spre­chen, dann kön­nen Sie das im nach­fol­gen­den Bei­spiel anschau­en, sich inspi­rie­ren las­sen. Eine ande­re Mög­lich­keit wäre, Poli­ti­ke­rin­nen und Poli­ti­ker anzu­schrei­ben und sie auf die­se Umstän­de auf­merk­sam zu machen.

Bei­spiel Poli­ti­ker anschreiben:

»Wir sind not amu­sed! Wir sind offen­sicht­lich die neu­en Elsässer!

Lie­ber Beat Jans
Das städ­ti­sche Vor­ha­ben auf der ehe­ma­li­gen Staats­gru­be in Birs­fel­den eine Bau­schutt-Wasch­an­la­ge zu errich­ten stösst in Blätz­bums auf Widerstand.

Wir sind not amu­sed! Wir sind offen­sicht­lich die neu­en Elsäs­ser! Was nicht in die Stadt passt, wird in die Agglo ausgelagert.
In der Kurz­ver­si­on: Die Anla­ge gene­riert täg­lich 240 28-Tön­ner, wel­che den Bau­schutt aus den städ­ti­schen Ent­wick­lungs­area­len hier ankar­ren, damit er zer­klei­nert, gewa­schen und neu sor­tiert wie­der zurück zu den Bau­fel­dern in die Stadt trans­por­tiert wer­den kann.
Beschö­ni­gend nennt man dies dann Kreis­lauf­wirt­schaft. Fakt ist: Hier wird Bau­schutt der Wie­der­ver­wer­tung zuge­führt. Das macht Lärm und Gestank. Den müs­sen wir Birs­fel­de­rIn­nen ertra­gen. Als Ent­gelt erhal­ten wir nichts. Die Bau­rechts­zin­sen flies­sen voll­um­fäng­lich in die städ­ti­sche Kas­se. Der Gewinn der Anla­ge zu pri­va­ten Fir­men, wel­che ihre Geschäfts­sit­ze nicht in Birs­fel­den haben. Ergo hat Birs­fel­den auch kei­ne Steu­er­ein­nah­men. Uns blei­ben die Emis­sio­nen und zwar reich­lich. Das stra­pa­ziert unse­re Tole­ranz erheblich.
Wir müs­sen aller­dings auch ein­ge­ste­hen, dass unse­re Lokal­po­li­ti­ke­rIn­nen seit Jah­ren kläg­lich ver­sa­gen. Sie schaf­fen es nicht sich ein Mit­spra­che­recht zu erkämp­fen, in die Pro­zes­se mit wirk­sa­mer Stim­me invol­viert zu wer­den und zu guter Letzt zumin­dest mone­tär einen Gewinn durch­zu­set­zen. Jämmerlich!
Daher bleibt uns, dem gemei­nen Fuss­volk, nur noch der leid­vol­le Weg der Ein­spra­chen. Ich habe mich als Win­kel­ried vor die lah­me Trup­pe gestellt und eine Ein­spra­che lan­ciert. Den Text, inkl. Begrün­dung, fin­dest du im Anhang.
Wie in der heu­ti­gen bz ange­kün­digt, habe ich soeben mei­ne Ein­spra­che gegen das Bau­stoff­re­cy­cling-Pro­jekt in der Staats­gru­be eingereicht.
https://www.bzbasel.ch/basel/baselland/grossprojekt-riesige-bauschutt-waschanlage-loest-in-birsfelden-widerstand-aus-ld.2175634?mktcid=smsh&mktcval=E‑mail
https://www.bzbasel.ch

Mit freund­li­chen Grüssen,
Chris­toph Meury

Hard­stras­se 20
4127 Birs­fel­den«

Oder eine Ein­spra­che an das Bau­in­spek­to­rat Basel­land machen:

»EINSPRACHE gegen das Gesuch: Nr. 1607/2021. Bau­herr­schaft: Bau­stoff­re­cy­cling Nord­west­schweiz (BRN), Ried­s­tras­se 7, 4222 Zwin­gen. Pro­jekt: Aus­hub­wasch­an­la­ge, Par­zel­le Nr. 324, 2954BR, Hard­stras­se. Pro­jekt­ver­ant­wort­li­che Per­son: Jaus­lin Ste­b­ler AG, Quel­len­rain 2, 4310 Rhein­fel­den. Dem Gesuch liegt ein Umwelt­ver­träg­lich­keits­be­richt bei. 
Sehr geehr­te Damen und Herren
Ich erhe­be hier­mit Ein­spra­che gegen das vor­lie­gen­de Bauprojekt.
Das Pro­jekt ist über­di­men­sio­niert und gene­riert dadurch einen erheb­li­chen LKW-Mehr­ver­kehr. Gemäss UVG  sol­len hier, wäh­rend 250 Arbeits­ta­gen und im 2‑Schicht-Betrieb von 6 bis 22 Uhr, jähr­lich 1’500’000 Ton­nen Aus­hub zer­klei­nert, che­misch gerei­nigt und sor­tiert wer­den. 60’000 Last­wa­gen fah­ren die­se Men­ge ins Hafen­ge­biet. Das sind täg­lich rund 240 Last­wa­gen, wel­che zusätz­lich zum bis­he­ri­gen LKW-Ver­kehr, den Krei­sel in die Hard­stras­se und beim Weg­fah­ren in die Ster­nen­feld­stras­se pas­sie­ren. Die Schad­stoff­be­las­tung durch die­sen Mehr­ver­kehr mit schwe­ren Diesel-LKW’s (28 Ton­nen), ist im UVB nicht aus­ge­wie­sen. Die Belas­tung für das Wohn­quar­tier und die Nah­erho­lungs­zo­ne (Hard­wald) dürf­te immens sein. Auch die ent­spre­chen­de Lärm­be­las­tung ist nicht ausgewiesen.
Die neu ent­ste­hen­de Ver­kehrs­si­tua­ti­on ist nicht zumut­bar. Der Lang­sam­ver­kehr ist in kei­ner Wei­se adäquat berück­sich­tigt. Sowohl Velo‑, wie auch die Fuss­gän­ger­we­ge müs­sen die stark belas­te­te Stras­se mehr­fach kreu­zen. Der LKW-Ver­kehr ist dabei für den Lang­sam­ver­kehr eine gros­se Gefahr. Dies auch, weil im unmit­tel­ba­ren Bereich der kreu­zen­den LKW’s zwei ÖV-Hal­te­stel­len sind und die Fuss­gän­ge­rIn­nen, sowohl die Ster­nen­feld­stras­se, wie auch den Krei­sel, respek­ti­ve Hard­stras­se, mehr­fach pas­sie­ren müs­sen. Da der Velo­weg unmit­tel­bar in den Krei­sel mün­det und nicht sepa­rat geführt wird, ist die Gefahr für die schwä­che­ren Ver­kehrs­teil­neh­me­rIn­nen immens. Hier muss eine völ­lig neue Ver­kehrs­füh­rung gefor­dert wer­den. Der Ver­kehrs­si­cher­heit der schwä­che­ren Ver­kehrs­teil­neh­me­rIn­nen muss höchs­te Prio­ri­tät zuge­stan­den werden.
Die Ver­kehrs­si­tua­ti­on muss ent­spre­chend neu über­prüft wer­den. Dies auch unter Ein­be­zug des zu erwar­te­ten Mehr­ver­kehrs durch den Rhein­tun­nel­bau. Der Bau des Rhein­tun­nels ist für 2029 geplant und wird die Ver­kehrs­si­tua­ti­on zusätz­lich mit Werk­ver­kehr belas­ten. Die­se Ver­kehrs­si­tua­ti­on muss vor­gän­gig geklärt wer­den. Der Orga­ni­sa­ti­on und Logis­tik des Lang­sam­ver­kehrs muss hohe Prio­ri­tät ein­ge­räumt wer­den. Es gilt eben­falls zu beach­ten, dass die angren­zen­den Wohn­quar­tie­re wei­ter­hin für die Bewoh­ne­rIn­nen frei zugäng­lich sind und dass die ent­spre­chend not­wen­di­ge Infra­struk­tur erstellt wird damit ein gefahr­lo­ser und unge­hin­der­ter Zugang mög­lich ist. Zwin­gend müs­sen die Wohn­quar­tie­re vom Werk­ver­kehr frei­ge­hal­ten werden.
Der UVB-Bericht weisst für die Schred­der­an­la­ge einen maxi­ma­len Lärm­pe­gel von 110 dBA aus. Das ent­spricht einem lau­ten Rock­kon­zert. Ein sol­cher Wert kann nicht tole­riert wer­den. Die Anla­ge grenzt an den Hard­wald und stört damit die Nah­erho­lungs­zo­ne, sowie Fau­na und Flo­ra erheb­lich. Zudem grenzt die Anla­ge eben­falls an ein gros­se Wohn­ge­bie­te, ins­be­son­de­re auch an eine Spi­tal­zo­ne mit einem gros­sen Alters­heim. Die Lärm­im­mis­sio­nen sind rigo­ros zu dros­seln. Ein Wert von 110 dBA kann als Aus­sen­lärm kei­nes­falls akzep­tiert wer­den. Ent­spre­chend sind auch die Betriebs­zei­ten zu redu­zie­ren. Die Betriebs­zeit der Anla­ge ist im UVB-Bericht mit einer täg­li­chen Lauf­zeit von 6 bis 22 Uhr aus­ge­wie­sen. Da in die­sem Zeit­fens­ter auch die Anlie­fer­zeit für den Bau­schutt inbe­grif­fen ist, dau­ert die LKW-Belas­tung eben­falls bis 22 Uhr. Die­ses Zeit­fens­ter muss mas­siv ein­ge­schränkt und auf die übli­chen Arbeits­zei­ten von 7 bis 19 Uhr redu­ziert werden. 
Es ist stos­send, dass das rie­si­ge Bau­vo­lu­men (rund 90 x 70 Meter und einer Höhe von 32 Meter), sowie zahl­rei­chen Annex­bau­ten nicht für die Ener­gie­ge­win­nung genutzt wird. Die Anla­ge muss zwin­gend einen Teil ihrer eige­nen Ener­gie durch Pho­to­vol­ta­ik sel­ber pro­du­zie­ren. Nach­hal­tig­keit kann nicht nur ein PR-Schlag­wort sein. Die Nut­zung der Dach- und Fas­sa­den­flä­chen für die Ener­gie­ge­win­nung muss eine zwin­gen­de Auf­la­ge sein. Die Gesuch­stel­ler müs­sen zudem ein Ener­gie­kon­zept nachweisen.
Was­ser­nut­zung: Die Anla­ge ver­braucht erheb­li­che Was­ser­men­gen. Von wo bezie­hen die Anla­ge­be­trei­ber die­ses Was­ser? Und ist garan­tiert, dass durch die­sen Mehr­ver­brauch kei­ne Was­ser­eng­päs­se ent­ste­hen, wel­che für die Bevöl­ke­rung zu einer Ver­sor­gungs­lü­cke führen? 
Zusätz­lich: Wie wird das ver­un­rei­nig­te Was­ser gerei­nigt? Und in wel­che Kreis­läu­fe wird das Was­ser zurück­ge­führt? Ist sicher­ge­stellt, dass das Trink­was­ser der Birs­fel­de­rIn­nen nicht gefähr­det wird.
Aus Sicht eines Nor­mal­bür­gers ist es ärger­lich, dass Neu­bau­ten in Wohn­ge­bie­ten immer unter ästhe­ti­schen Gesichts­punk­ten bewer­tet wer­den und zwin­gend auch als qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Bau­ten, mit ent­spre­chen­den archi­tek­to­ni­schen Hand­schrif­ten, erstellt wer­den müs­sen, dass aber bei Gewer­be­bau­ten in Indus­trie­ge­bie­ten, kei­ne dies­be­züg­li­chen Auf­la­gen gemacht wer­den. Hier bestimmt der Inge­nieur die Archi­tek­tur. Und aus rein kom­mer­zi­el­len Grün­den wird eine fan­ta­sie­lo­se Kis­te, ein fens­ter­lo­ses Bau­mons­ter, erstellt. Das stellt eine kras­se Rechts­un­gleich­heit dar.
Mit freund­li­chen Grüssen,
Chris­toph Meury

Hard­stras­se 20
4127 Birs­fel­den«
Man kann hier abschrei­ben oder eige­ne For­mu­lie­run­gen fin­den. Wich­tig wäre die­sen Leu­ten zu zei­gen, dass vie­le Men­schen in Birs­fel­den die­sen Klotz von 201’600 m3 nicht toll finden!
Vom Leben und Sterben des Grafen Cagliostro 10
Aus meiner Fotoküche 24

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