Bei der Durchsicht des Birsfelder Anzeigers fällt auf, dass bis zum 13. September rund 90 Seiten publiziert wurden, die auf das Konto der Gemeinde gehen. In diesen 90 Seiten waren 12 Artikel enthalten, die jeweils einen Beschluss des Gemeinderates enthielten. Der grösste Teil der Informationen auf den 90 Seiten war zwar nicht unbedingt uninteressant, betraf aber eher allgemeine Dinge wie GGA, Feuerwehrberichte, Geburten und Ehen, etc., aber keine Beschlüsse des Gemeinderats.
Kann es denn wirklich sein, dass der Gemeinderat an seinen Sitzungen in dieser Zeit nur zwölf Beschlüsse gefasst hat, sofern die Gratulation an Frau Bernegger wirklich ein Beschluss war, die für die Öffentlichkeit interessant sein könnten?
Der Landrat und heutige Birsfelder Gemeinderat Jürg Wiedemann hatte am 20. September 2012 in einer Motion verlangt, der Regierungsrat solle das Gemeinde‑, das Datenschutz- und allfällige weitere Gesetze so anpassen, dass Gemeinden in ihren Gemeindeordnungen die Möglichkeit schaffen können, dass Gemeinderats-Sitzungen und ‑Protokolle oder Teile davon, öffentlich sein können. »Der Bürger muss verstehen können, warum die Exekutive wie entscheidet«, sagt Wiedemann (bz 22.07.2012).
Nun, die Motion wurde mit 4 zu 63 Stimmen bei einer Enthaltung haushoch abgelehnt. Transparenz ist nicht beliebt.
Auszug aus dem Birsfelder Anzeiger vom 20. Januar 1937
Es muss auch nicht wirklich jeder »Hafenkäse-Beschluss« wie hier publik gemacht werden. Aber es wären vielleicht wirklich mehr Beschlüsse vorhanden, zu denen der Gemeinderat etwas mehr sagen (lassen) könnte.
Wäre das nicht ein wunderbares Einsatzgebiet für Herrn Wiedemann, diese Transparenz zu fördern und damit das Vertrauen der Bevölkerung in die Regierungstätigkeit wieder zu gewinnen, wie er in seiner Motion begründete? Das birsfälder.li ist dafür offen …
Und dazu die Weisheit zum Artikel:
»Transparenz ist nicht beliebt, weil sie auch mit Durchschaubarkeit übersetzt werden könnte.«
F.B.
wutbürger
Okt 20, 2013
halt auch Schall und Rauch?
florian dettwiler
Okt 20, 2013
offensichtlich schon. schade eigentlich, weil dieses thema ist für birsfelden doch immer noch aktuell. vielleicht ist er seit seinem amtsantritt einfach auch zu sehr beschäftigt, z.B. mit den verhandlungen mit der kraftwerk ag. immerhin ging es da um 5’600.- fr. transparenz ist leider unbezahlbar…