Kürz­lich flat­ter­te ein Heft Nr. 03/2014 von »Sta­tis­tik Basel­land« ins Haus, respek­ti­ve in die Mail­box. The­ma Sozi­al­hil­fe. Ein The­ma, bei dem Birs­fel­den einen Spit­zen­platz ein­nimmt.
Sozi­al­hil­fe kommt zum Zug, wenn die vor­ge­la­ger­ten Mass­nah­men und Siche­rungs­sys­te­me nicht ver­füg­bar oder aus­ge­schöpft sind (z.B. öffent­li­che Grund­ver­sor­gung, Sozi­al­ver­si­che­run­gen, bedarfs­ab­hän­gi­ge Sozialleistungen).

Sozi­al­hil­fe­quo­te: Birs­fel­den Platz 5 mit 3.8% (2.5% in 2008) hin­ter Spit­zen­rei­ter Prat­teln mit 5.1%.
Unter­stütz­te Per­so­nen: Birs­fel­den Platz 8 mit 390 Per­so­nen (262 in 2008) hin­ter Spit­zen­rei­ter All­schwil mit 703 Per­so­nen.
Net­to­auf­wand pro Ein­woh­ner: Birs­fel­den Platz 6 mit 298 Fr. (184 Fr. in 2008) hin­ter Spit­zen­rei­ter Grel­lin­gen mit 443 Fr.

Ver­än­de­run­gen in den fünf Jah­ren von 2008 zu 2013:
Sozi­al­hil­fe­quo­te Zunah­me 52%, unter­stütz­te Per­so­nen Zunah­me 48%, Net­to­auf­wand pro Ein­woh­ner Zunah­me 61%.

Sozialhilfe 2013

Die Kon­zen­tra­ti­on auf gewis­se Gemein­den hängt unter ande­ren damit zusam­men, dass dort im Ver­hält­nis zu ande­ren Gemein­den der Wohn­raum noch rela­tiv güns­tig ist. Das kann Gemein­den recht in Bedräng­nis brin­gen. So ging die Gemein­de Rini­ken im Kan­ton Aar­gau letzt­hin durch die Pres­se, die die Haus­be­sit­ze­rIn­nen auf­for­der­te genau hin­zu­schau­en, wem sie eine Woh­nung ver­mie­ten.
Aber auch in Grel­lin­gen war dies The­ma und wur­de in der Bud­get­de­bat­te von Gemein­de­rat Hän­ni wie folgt erklärt:
»Die Ver­mie­ter von Woh­nun­gen wur­den ange­schrie­ben bei der Ver­mie­tung mehr auf die per­sön­li­che Situa­ti­on der Inter­es­sen­ten zu achten.«

Birs­fel­den war in die­ser Hin­sicht mit recht ähn­li­chen Pro­ble­men kon­fron­tiert (Birs­fel­der Anzei­ger 9. Okto­ber 1943). Da die Stadt Basel Nie­der­las­sungs­be­wil­li­gun­gen an Min­der­be­mit­tel­te nicht ver­gab, wur­de Birs­fel­den über­rannt und der Gemein­de­rat reagier­te so:

1943-10-09 Wohnsitz

Und heu­te?
Birs­fel­den hat die glei­chen Pro­ble­me wie schon damals, nur dass sie die Wohn­sitz­nah­me nicht ver­wei­gern kann, wenn alles übri­ge stimmt.

Im Letz­ten »Beob­ach­ter« war genau dies auch The­ma. Gesucht wur­de nach Lösun­gen, damit Sozi­al­hil­fe nicht mehr unter­schied­lich gehand­habt wird, Gemein­den sich nicht gegen­ein­an­der aus­spie­len:
• Die mit­tel­gros­sen Zür­cher Städ­te for­der­ten eine Kan­to­na­li­sie­rung der Sozi­al­hil­fe. Die wur­de im Mai 2014 abge­lehnt.
• In ver­schie­de­nen Kan­to­nen wird die Sozi­al­hil­fe zwi­schen Kan­ton und Gemein­den geteilt. Im Kan­ton Bern z.B. wer­den die Kos­ten zur Hälf­te vom Kan­ton getra­gen und zur ande­ren Hälf­te von der Gesamt­heit der Gemein­den, gewich­tet nach Ein­woh­ner­an­teil. Oder in Basel, wo seit kur­zer Zeit nur noch der Kan­ton zustän­dig ist
• Und Felix Wolf­fers von der SKOS meint: »Mit einer Bun­des­lö­sung wären die Sozi­al­hil­fe­be­zü­ger nicht mehr vom Good­will der ein­zel­nen Gemein­den abhän­gig. Die Betreu­ung müss­te natür­lich immer noch in den Gemein­den statt­fin­den, um sie nach Mög­lich­keit wie­der in die Arbeits­welt zu integrieren.«

Wer kennt die Lösung? Was wäre Ihre Lösung?

 

Und die Weis­heit zum Artikel:

»Jedes Pro­blem hat zwei Sei­ten: Die Fal­sche und die Uns­ri­ge..«
Sprich­wort

27. August 2014
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