Anläss­lich der Ver­nis­sa­ge “Selbst­por­trait” von Chris­toph Gloor im Birs­fel­der Muse­um fand im Thea­ter ROXY zum Abschluss der Ver­nis­sa­ge ein klei­ner Lie­der­abend statt. War­um, weil die Zeich­nun­gen Gloo­rs zu Kreis­ler-Lie­dern der­zeit im Foy­er des ROXY zu sehen sind. Im Rah­men die­ses Kam­mer­lied­kon­zer­tes kam es zur über­ra­schen­den Weltpremiere.

Nein, weder die Lie­der von Georg Kreis­ler, wie­ne­risch inter­pre­tiert vom in Basel bes­tens bekann­ten Musik- und Regie All­roun­der Arth Paul, noch des­sen kreis­ler­klas­si­sche Inter­pre­ta­ti­on. Urauf­ge­führt wur­de ein Lied von Georg Kreis­ler, der immer­hin 15 Jah­re in Basel gelebt hat, zum ers­ten Mal auf “Basel­dytsch” inter­pre­tiert. Der Birs­fel­der Leh­rer Domi­nic Lüt­hy, ali­as “amo”, beglei­te­te das Kreis­ler­lied der “Kapi­ta­list” ein­mal anders, statt auf dem Pia­no, mit der Gitarre.

Jo, wär sait denn grad, dass ich do schies­se will,
will ich jede Daag do dä Revol­ver trag.
Jo, wo seen d ir do denn no ä Zämmehang,
wenn ich „Hän­de hoch!“ vo euch verlang?

Nei, ich ha euch doch gärn und ich schiess nid grad.
Wor­um hän denn dir so schreg­glich Angscht vor mir?
Ich bi Mensch und Chrischt und e Pisch­to­le n isch
kei Signal für Gwalt, in myner Hand.

Jo, wär sait denn, dass i öbber döö­te muess,
wenn i halt biz fies, per Zue­fall schiess.
Saget, wär luegt das jetzt als ä Bedrooig a,
wenns per se mol knallt und eine fallt.

Ich ha euch doch gärm, und ich mord nit grad.
Wor­um hän denn d ir so schreg­glich Angscht vor mir?
Ich bi Mensch und Chrischt und ohni Zwy­y­fel isch
e Mord für mi ser mies, au wenn i schiess.

Jo, wär sait denn, dass ich nit euri Frey­heit will
will ich ooni Hass die Tür ver­ramm­le loss.
Wor­um seen d ir das Huus als euer Gfäng­nis a,
nur will num­me ich das Huus ver­los­se kha.

Das isch kai Arräscht, ich heb do nie­mer fescht.
Wor­um hän denn d ihr so schreg­glich Angscht vor mir?
Isch die Tür ver­sp­rerrt, bly­bed ir unverseert.
Jo d ir alli sin in Sicherheit.

Jo, wär sait denn, dass ich nid s Besch­ti fir euch will,
will i Gäld ver­prass, euch öppis ler­ne loss.
Hän d ir scho in dr Schu­el ganz ord­li gschafft,
kön­ne d ir gsee, wie fröölich s Schaf­fe macht.

Nei ich ha euch gärn, und ich mach euch rych,
nid cha­rak­ter­lich und nid so rych wie n ich,
aber grad gnueg rych. Sin nit supergschyd.
Wenn d ir zfri­ide sin, denn sin d ir rych.

So goots jede Daag und begryffed das
dass ich drum au no n e Revol­ver bruuch.
Wor­um ich onii Hass die Tür veramm­le loss
und, wenn nötig halt, denn schies­se kha.

Hänn d ir das jetzt berif­fe sin d ir frey!
Denn wää­le d ir die rich­ti­gi Bartey!
Denn löön d ir myni Sach au nid im Stich!
Byköö­med ä Revol­ver, so wie n ich!

Lüthi 3Fotos: Birs­fel­der Museum

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