Auf dem Titel­bild sehen die Leser einen Aus­schnitt aus mei­nem Dienstbüchlein.

Dies, weil ein der SVP sehr nahe­ste­hen­der »Face­book-Freund« mir kürz­lich die Erfül­lung mei­ner Dienst­pflicht in Fra­ge gestellt hat, weil ich die Bedeu­tung des Hand­zei­chens auf den Pla­ka­ten der ver­ei­nig­ten Feld­schüt­zen und Waf­fen­nar­ren nicht rich­tig deu­ten wür­de. (Lesen Sie auch mei­nen Kom­men­tar zu:  Sag mir wo die Pla­ka­te sind.)

Für die Lese­rin­nen: Das Dienst­büch­lein ist so eine Art Milch­büch­lein für wehr­haf­te Män­ner, ein Quit­tungs­heft, was man im Mili­tär wo und wann gemacht, erhal­ten, bezahlt oder ver­hüh­nert hat; war­um, steht nicht drin. Alles doku­men­tiert und vom Kom­man­dan­ten oder dem Sek­ti­ons­chef wie bei einem limi­tier­ten Kunst­werk handsigniert.
Es gab eine Zeit, da wur­den Kopien des Dienst­büch­leins Bewer­bungs­schrei­ben beigelegt.
Inter­es­sier­te könn­ten auch wei­ter­blät­tern, alles mehr oder weni­ger gleich (in mei­nem Fall bis 1980), man kann auch zurück­blät­tern und stösst dann auf sol­chen Blöd­sinn wie: Wann ich das Sol­da­ten­buch erhal­ten habe, das Sack­mes­ser mit dem Kreuz, das heu­te auf den Flug­hä­fen chi­ne­si­schen und indi­schen  Tou­ris­ten  als Hel­le­bar­den-Sou­ve­nir ver­kauft wird; oder wel­che Gür­tel­län­ge zum Waf­fen­rock (sic!) gefasst wur­de, die Diop­trien der Gas­mas­ken­bril­len­glä­ser für Kurz­si­chit­ge usw.

Wehe, das alles liegt bei der Aus­le­ge­ord­nung zur Inspek­ti­on nicht auf dem rich­ti­gen Platz. 

Die Inspek­ti­on fand auf dem Kirch­matt­platz statt,  einem „eidg. Mobi­ma­chungs­platz“. Ich war dort Lehrer.
Zur Inspek­ti­on gab’s eine Stell­ver­tre­tung in mei­ner Klas­se und in der gros­sen Pau­se bestaun­ten mei­ne Schü­ler mei­ne ver­beul­te und geputz­te Gamel­le, eine Vor­gän­ge­rin der “Znü­ni-Box”.

A pro­pos Kurz­sich­ti­ge: Falls Sie im Titel­bild bemerkt haben, dass bei den Ein­trä­gen für 1973 eine Prä­sens­zeit  ganz klein erwähnt wird; “Frei­wil­li­ger Dienst, unbe­sold.,  ohne Anrech­nung.” —  Peinlich.

Und hier die Lösung. War­um der gan­ze Aufwand?
Jäger, Schüt­zen­ver­ei­ne und Büch­sen­ma­che­rin­nen  schrei­en auf, weil sie die Muni­ti­on ihrer Schnell­feu­er-Flin­ten von 30er Maga­zi­nen auf  10er Maga­zi­ne redu­zie­ren müssen.
Not­mu­ni­ti­on wur­de abge­schafft, Not­vor­rat ist ein Wort, das kei­ner mehr ein­ord­nen kann und die Hala­li-Jäger­rot­ten auf Wild­schwein­pirsch füh­len sich versuhlt und verarscht.

Immer­hin haben offen­bar die Birs­fel­der Schiess­fe­ti­schis­ten gemerkt, dass man auch den Urhe­ber der lächer­li­chen Pla­kat­kam­pa­gne ehren muss:

Vor­her:

Nach­her:

Dass die Foto­mo­del­le, jeweils rechts auf bei­den Bild­va­ri­an­ten, die glei­che Fri­sur tra­gen, ist rei­ner Zufall.

2: Stopp dem Abbau an den öffentlichen Schulen! Keine Reduktion des nicht-kopflastigen Unterrichts!
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