Die USR III hat Folgen. Das Gemeinwesen bekommt weniger Geld.
Der Bund, die Schweiz bekommt weniger. Die Kantone bekommen weniger.
Und natürlich auch die Gemeinden bekommen weniger.
Das heisst auch: Der Bund muss sparen. Die Kantone müssen sparen.
Und natürlich müssen auch die Gemeinden sparen.
Das hat uns im August auch schon Herr Lauber, der Baselbieter Finanzminister erzählt.
Und auch Herr Nefzger, der Vorsteher der Steuerverwaltung.
Und am Schluss gibt es eine Abrechnung.
Eine Folie aus der Pressekonferenz des Kantons Basel-Landschaft, sah so aus (MCH bedeutet Millionen Schweizer Franken):
Schön gestaffelt nehmen die Einnahmen der Gemeinwesen nach und nach ab,
bis 2024 der Höhepunkt, respektive der Tiefpunkt erreicht ist.
Die Einnahmen aus Gewinnsteuer und Kapitalsteuer sinken.
2019–2021 sinken die Einnahmen der Gemeinden um 10,6% gegenüber 2019 (alt).
2022–2023 sinken die Einnahmen der Gemeinden um 24,8% gegenüber 2019 (alt).
2024 sinken die Einnahmen der Gemeinden um 26,9% gegenüber 2019 (alt).
Nun soll ja neuerdings Herr Lauber neu gerechnet haben.
Und er kommt auf wesentlich tiefere Zahlen. Im Moment glaubt ihm dies aber kaum jemand.
Die Zahlen werden sich nach der Abstimmung wieder erhöhen.
Das ist Theorie. Im Duden wird das sehr schön erklärt.
In diesem Falle neige ich dazu, die Erklärung 2.b.für richtig zu halten:
wirklichkeitsfremde Vorstellung; bloße Vermutung.
Ähnliches haben wir ja schon bei der USR II erlebt.
Und ich denke, nicht eingerechnet ist:
• Wenn der Bund spart, kommen die Kantone an die Kasse.
• Wenn der Kanton spart, kommen die Gemeinden an die Kasse.
• Und wenn eine Gemeinde keine grossen Unternehmen hat, also nichts hereinkommt?
Aber alle Firmen sparen dürfen?
• Und wenn die Gemeinden sparen? Die Steuern nicht erhöht werden sollen?
Machen Sie sich doch selbst einfach einmal ein paar Sparvorschläge …
Eine weitere Folge der USR III ist der noch härtere Steuerwettbewerb zwischen den Kantonen!
Darauf kommen wir das nächste Mal noch zurück.
Hier zu den bis jetzt erschienenen Artikeln zur Unternehmenssteuerreform III.
rugeli
Jan 24, 2017
Und wer kann mir erklären, dass der Gemeindepräsident und Finanzchef von Birsfelden den voraussehbaren Aderlass befürwortet und mit seinem Bild und seinem Namen dafür auch noch wirbt? Ist das, wie Ihr schreibt, auch alternativfaktisch? Glaubt der ernsthaft, dass die kantonalen Nivelierungszahlungen von Liestal steigen?
Franz Büchler
Jan 24, 2017
Das müsste man tatsächlich einmal den Finanzchef selbst fragen.
Wir hatten früher sehr unterschiedliche Parteien. Eine Bauernpartei BGB, eine Wirtschaftspartei FDP, eine Glaubenspartei CVP mit Ausnahme von ein paar christlich-sozialen und eine Arbeiterpartei SP.
Im Moment wollen alle Parteien Globalisierer sein (kommt in der Wirtschaft gut an) und fast alle wollen Nationalisten sein oder zumindest Nationalisten Light (kommt beim Volch gut an).
So werden sich alle Parteien gleich und gleicher. Voran der SVP-Angleicher Pfister mit seinen superschlauen Vordenkern.
Dass die Politik davon lebt, dass man als Wähler tatsächlich eine Auswahl hat, das unterscheide doch die Demokratie von anderen Regierungsformen — habe ich bis heute wenigstens geglaubt …