Da kom­men Sie also daher, im ange­deu­te­ten dyna­mi­schen Schritt, schon fast ken­ne­dy­m­äs­sig. Ver­eint in »Zukunft Basel­biet gestal­ten«. Und sie sagen:

»Für das bür­ger­li­che Regie­rungs­team ist fol­gen­des Ziel zentral:
2025 steht der Kan­ton Basel-Land­schaft im inter­kan­to­na­len Ver­gleich im vor­de­ren Drit­tel bezüg­lich tie­fer Staats­quo­te, frei­heit­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen, hoher Wert­schöp­fung pro Kopf und hoher Lebensqualität. 
Dabei greift die Regie­rung die Haupt­kos­ten­trei­ber und damit auch unan­ge­neh­me The­men auf und sucht nach trag­fä­hi­ge­ren Lösun­gen: Gesund­heit, Bil­dung und Verkehr.«

Schau­en wir uns heu­te einen klei­nen Teil die­ses Regie­rungs­pro­gramms an:

Haupt­kos­ten­trei­ber Gesundheit

Das Eine sind die Kran­ken­kas­sen­prä­mi­en. Doch wie die zum Sin­ken kom­men, weiss nie­mand. Doch: Mit Prä­mi­en­ver­bil­li­gun­gen für die schma­len Porte­mon­naies natürlich.
Betrach­tet man den Wer­de­gang der Prä­mi­en­ver­bil­li­gun­gen sieht man, dass zwi­schen 2004 und 2010 der Kan­tons­bei­trag im Durch­schnitt bei rund 40 Mio. Fran­ken war, mit Höchst­stand 2010 mit 51,9 Mio. Franken.

2013 ver­än­der­te sich der Regie­rungs­rat durch zwei Ersatz­wah­len (neu Weber und Lau­ber). Der Effekt für die Prämienverbilligungen:
2013 waren es 43,8 Mio. Franken
2014 waren es 37,9 Mio. Franken
2015 waren es 32,7 Mio. Franken
2016 waren es 25,7 Mio. Franken
2017 waren es 26,7 Mio. Franken
Im Ver­gleich zum Jahr 2010 wur­de der Betrag für die Prä­mi­en­ver­bil­li­gun­gen also um rund 25 Mio. Fran­ken zurück­ge­fah­ren! Und dies bei lau­fend stei­gen­den Prämien.

Wenn nun also die soge­nannt »bür­ger­li­chen Finanz­sa­nie­rer« sich brüs­ten eine sozia­le Ader zu haben und für 2019 kurz vor den Wah­len den Betrag für die Prä­mi­en­ver­bil­li­gung um 12 Mio. auf­zu­sto­cken, dann ist das nicht ein­mal die Hälf­te des­sen, was sie in den letz­ten Jah­ren abge­baut haben. Etwas zynisch fin­de ich …
Dass der Kan­ton Basel-Land­schaft noch nicht zu den 9 Kan­to­nen zählt, die laut Bun­des­ge­richt etwas mehr tun müss­ten, ist mög­li­cher­wei­se nur eine Fra­ge der Zeit.

Das Ande­re ist das Spi­tal Bru­der­holz, ein Flop eines bür­ger­lich domi­nier­ten Regie­rungs­ra­tes (2 FDP, 1 CVP, 1 BGB/SVP, 1SP). Jetzt wird noch immer inves­tiert in die­ses Werk auf grü­ner Wie­se, das noch nie beliebt war … Wer will denn eine hal­be Stun­de oder mehr Bus fah­ren um dort­hin zu kom­men. Da gäbe es eini­ges zu sparen.

Nach dem Deba­kel mit der Spi­tal­fu­si­on ist auch zu sehen, wie weit fort­ge­schrit­ten die Pla­nungs­kom­pe­tenz die­ses bür­ger­li­chen Quar­tetts ist. Es besteht kei­ne Idee für einen Plan B, das gros­se Wort vom pro­spek­ti­ven, weit­sich­ti­gen, vor­aus­schau­en­den Pla­nen scheint für das »bür­ger­li­che Regie­rungs­team« nicht exis­tent zu sein (Anti­zi­pa­ti­on wird das auch genannt) — aus­ser wenn es ihnen um die schwar­ze Null geht.

Wer bei der Gesund­heit spa­ren will, der spart bei der Prä­mi­en­ver­bil­li­gung, der spart beim Pfle­ge­per­so­nal, den Behin­der­ten — kurz bei den Schwachen.

Und etwas resi­gniert könn­te man auch noch sagen: Auch mit einer ange­nom­me­nen Spi­tal­fu­si­on wäre bald alles immer teu­rer geworden …

Die­ser Arti­kel ist einer von 9 Arti­keln zu den Regierungsratswahlen.
Die wei­te­ren Arti­kel fin­den Sie hier.

Und die Weis­heit zur Sache:

Wie sich kör­per­lich vie­le für krank hal­ten, ohne es zu sein,
so hal­ten umge­kehrt geis­tig sich vie­le für gesund, die es nicht sind.
Georg Chris­toph Lichtenberg

 

 

Wochenrückblick
Das grosse Birsfelder Jubiläumsjahr: 26. Feb. 1969 Die erste Discothek in der Nordwestschweiz eröffnete vor 50 Jahren in Birsfelden

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