Ein Simu­lant (auch eine Simu­lan­tin) bedient sich der Simu­la­ti­on. Der Begriff wird vor allem in der Medi­zin gebraucht (eine Krank­heit vor­täu­schen und dar­aus einen Vor­teil erlan­gen). Der Begriff wird aber auch in der Tech­nik gebraucht, wo mit Simu­la­ti­ons­mo­del­len z.B. neue Autos kon­zi­piert wer­den.
Und am allen bekann­ten Flug­si­mu­la­tor wird das Flie­gen gelernt und auch von pro­fes­sio­nel­len Flug­ka­pi­tä­nin­nen und ‑kapi­tä­nen geübt. Als ob es rich­tig wäre …

Simulator-flight-compartmentEs geht also eigent­lich dar­um, eine Wirk­lich­keit vor­zu­täu­schen, als ob es Tat­sa­che wäre. Womit wir bei der »Phi­lo­so­phie des Als-Ob« des Phi­lo­so­phen Hans Vai­hin­ger gelan­det wären, die besagt:

»Wie kommt es, dass, trotz­dem wir im Den­ken mit einer ver­fälsch­ten Wirk­lich­keit rech­nen, doch das prak­ti­sche Resul­tat sich als rich­tig erweist?«

Hans Vai­hin­ger stellt in sei­nem Werk also die The­se auf, dass wir erst mit­tels fal­scher Annah­men der Wirk­lich­keit näher kom­men. Für ihn sind abs­trak­te Begrif­fe wie Gott, See­le, Ato­me und wohl auch struk­tu­rel­le Defi­zi­te nütz­li­che Fik­tio­nen und exis­tie­ren nur für unser Den­ken als ob sie wahr wären.

Im Moment ist der Gemein­de­rat von Birs­fel­den dar­an Mög­lich­kei­ten zu fin­den, das struk­tu­rel­le Defi­zit zu eli­mi­nie­ren. Sei­ne Mit­tel sind im Moment: spa­ren, strei­chen, kür­zen, ent­las­sen. Er ver­sucht uns glau­ben zu machen, dass dies die ein­zi­gen Mit­tel sind, Birs­fel­den wie­der, so sagt es der Gemein­de­prä­si­dent, selb­stän­dig zu machen.
Und tat­säch­lich, wir kom­men mit die­sen Mit­teln der Wirk­lich­keit ein biss­chen näher. Aber lei­der nur ein biss­chen, denn nächs­tes Jahr brau­chen wir dann wie­der eine neue Wirk­lich­keit, als ob es nichts bes­se­res gäbe zur Bewäl­ti­gung des struk­tu­rel­len Defi­zits. Denn wie der Name des Defi­zits sagt, hat es etwas mit den Struk­tu­ren zu tun. Spa­ren, strei­chen, kür­zen und ent­las­sen sind aber kei­ne Struk­tu­ren, die ver­än­dert oder ver­bes­sert wer­den kön­nen! Das ist wie lee­res Stroh dre­schen. Und wie H. M. Enzens­ber­gers Herr Z. rich­tig anmerkt: »Auch wer lee­res Stroh drischt, fin­det dar­in ab und zu ein Korn. Trotz­dem«, sag­te Z., »kann ich die­ses Ver­fah­ren nicht empfehlen.«

Wie wäre es denn, wenn wir wie­der ein­mal Simu­lan­tin­nen und Simu­lan­ten wür­den, den gros­sen Simu­la­tor anwer­fen und schau­en,
• wel­che Steu­ern man nicht dau­ernd kür­zen dürf­te,
• wel­che Auf­ga­ben gerech­ter­wei­se wie ver­teilt sein müss­ten,
• wo Soli­da­ri­tät gefor­dert wäre, usw.

Und schluss­end­lich müss­ten wir auch ein­mal simu­lie­ren, mit wel­chen Par­tei­en und wel­chen Regie­rungs­rä­ten wir das errei­chen könn­ten.
Ich wün­sche fröh­li­ches Simu­lie­ren! Die nächs­ten Wah­len kom­men bestimmt …

 

Und natür­lich eine Weis­heit zum Artikel:

»Wir haben kein Geld,
dann müs­sen wir eben den­ken.«
Ernest Ruther­ford

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