Wir haben schon ein­mal darüber berichtet, tun es aus aktuellem Anlass aber zum Teil noch ein­mal:

Rahel Ruch von der Konz­ern­ver­ant­wor­tungsini­tia­tive:
»Das ist passiert: Glen­core und Syn­gen­ta wis­sen, dass ihre skru­pel­losen Machen­schaften in der Bevölkerung schlecht ankom­men. Sie wollen sich deshalb um jeden Preis hin­ter jeman­dem ver­steck­en kön­nen, der in der Bevölkerung beliebter ist, als die Grosskonz­erne.
Um sich hin­ter den Bauern ver­steck­en zu kön­nen, hat Konz­ern­lob­by­ist und Stän­der­at Rue­di Noser let­zte Woche den bis­lang geheimen Hin­terz­im­mer-Deal einge­fädelt:
Die Konz­ern­lob­by versenkt im Par­la­ment für den Bauern­ver­band die Agrar­reform – im Gegen­zug muss der Bauern­ver­band gegen unsere Ini­tia­tive ein­ste­hen.
Dieses Beispiel zeigt ein­mal mehr, dass die Konz­ern­lob­by vor nichts zurückschreckt, um die Abstim­mung zu gewin­nen.«

Das heisst: Unsere Bauern, die hochsub­ven­tion­iert mit staatlichen Fördergeldern und Steuer­erle­ichterun­gen die Bio­di­ver­sität unseres Lan­des schädi­gen, sollen nun für Glen­core, Syn­gen­ta & Co. die Kas­tanien aus dem Feuer holen?

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Da gewähren wir der Land­wirtschaft also Priv­i­legien noch und noch:
• Land­wirtschaftliche Fahrzeuge (grüne Kon­trollschilder) sind von der leis­tungsab­hängi­gen Schw­erverkehrsab­gabe (LSVA) ausgenom­men
• Bei der Motor­fahrzeug­s­teuer gilt ein reduziert­er Satz
• Die Land­wirte kön­nen sich die Min­er­alöl­s­teuer rück­vergüten lassen
• Fam­i­lien­zu­la­gen, die nor­maler­weise vom Arbeit­ge­ber bezahlt wer­den, übern­immt in der Land­wirtschaft die öffentliche Hand
• Land­wirtschaftliche Betriebe sind für den Verkauf eigen­er Erzeug­nisse gän­zlich von der Mehrw­ert­s­teuerpflicht ausgenom­men
• Bei gewis­sen Ein­fuhren von Waren und Tieren ein reduziert­er Mehrw­ert­s­teuer­satz
• Im Gegen­satz zum Gewerbe haben Land­wirte vere­in­facht­en Zugang zu zinslosen Investi­tion­skred­iten (für soge­nan­nte Struk­turverbesserun­gen wie z.B Aus­bau von Verkehr­swe­gen in Land- und Forstwirtschaft)
• Zusät­zlich kön­nen Bauern Betrieb­s­bei­hil­fen in Form von zinslosen Dar­lehen beziehen
• Nur Bauern dür­fen in der gün­sti­gen Land­wirtschaft­szone bis zu drei Woh­nun­gen bauen
• Das Wohneigen­tum wird im Ver­gle­ich zur nor­malen Bevölkerung mit einem sehr viel tief­er­en Eigen­mi­etwert bew­ertet

Ist es nun angemessen, dass sich der Bauern­ver­band nun vor einen Kar­ren span­nen lässt, der mit der Schweiz­erischen Land­wirtschaft rein gar nichts zu tun hat?
Ist es tat­säch­lich die Auf­gabe eines Bauern­ver­bands, sich da dreck­ige Hände zu machen, nur damit eine unlieb­same Reform an ihnen (vielle­icht) vor­bei geht. Und es fragt sich auch, ob die ganze Bauern­schaft ihrem Ver­bün­de­ten denn wirk­lich traut, der ja auch sagt:
»Da in der Schweiz rund 40 Prozent der Brut­tow­ertschöp­fung exportiert wer­den, wird die Exportwirtschaft weit­er­hin auf den Aus­bau der inter­na­tionalen Mark­tzugänge angewiesen sein. Dabei sind zumin­d­est teil­weise Öff­nun­gen des Agrar­mark­ts wohl unver­mei­dlich.«
Mer­co­sur lässt grüssen.

Es scheint, es geht da nicht mehr nur um »Säuhäfe­li, Säudeck­e­li«, viel mehr um Sauhafe ohne Deck­el, denn das stinkt zu grässlich …

 

s git e Fasnacht — z Basel
Die Vernebelung geht weiter

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