Gleich vorausgeschickt: Keinen der abgebildeten Kandidaten kenne ich, von keinem habe ich je den Namen gehört, von keinem einen politischen “Leistungsausweis” gefunden. Mein Versicherungsberater sieht anders aus, obwohl er gleich gekleidet ist. Das wissende Lächeln hat Zahnpastageschmack. Um weiter etwas vorauszuschicken: So kleiden sich Baselbieter von Schönenbuch bis Ammel und bis zum Rhy nicht, die Kandidaten präsentieren sich wie Stadtbasler Seidenbandfärber des vorletzten Jahrhunderts. Für Baselbieterinnen keinesfalls wählbar, und falls sie sich auf Wunsch des Wahlkampfleiters für’s Foto so verkleidet haben, erst recht nicht. Assoziativ hat sich einer die Kravatte um die Augen gebunden, der nächste um die Ohren und der dritte um den Mund. Das Bild ist bekannt. Volksvertreter für die Legislative?
Soviel zum Bild, nun zum Text:
Be STIMM end fürs Baselbiet? Be STIMM t nicht! Der Wahlkampfleiter, der Grafiker, oder wer auch immer hat zwar einen lustigen Einfall gehabt, aber mit welchem Personal?
Dazu kommt: Offenbar hat sich keiner der Betroffenen, der Gemeinten, Geleimten und Gefilmten, dagegen erfolgreich gewehrt, obwohl er für diesen Quatsch öffentlich die Kravatte binden musste. Weitere Kandidatinnen kamen nicht aufs Bild/Plakat, obwohl es sich um eine Proporz-Wahl handelt. So die Birsfelder Frauen Denise, Manuela und Tochter Fiona. Im Zeitalter der Frauenbefreiung und der Quoten lassen sie sich das unterwürfig gefallen. Burka tragen ist eine Sache, sich wie Burkaträgerinnen verhalten eine andere.
Bürgerlich demokratische Partei. Dass Parteien eine unverzichtbare Leistung zur demokratischen Gesellschaft bieten, ist unbestritten. Ebenso die Demokratie. Was allerdings “bürgerlich” bedeutet, hat bis dato noch keiner der Wahlvereine, die sich genau darauf berufen, erklären können.
Was auf dem Plakat STIMMt, das Datum des Wahltags. Hingehen und tun!
Joel von Allmen
Feb 19, 2015
Wenn sich einer der rund 73% der Birsfelder Nichtwähler nur oberflächlich mit Personen oder Parteien beschäftigt ist dass die eine Sache.
Von einem “Journalist” der sich als engagierter Wähler darstellen möchte, erwarte ich aber doch eine etwas sachlichere Analyse.
Hätte sich Herr Kaufmann nämlich seriös mit den Kandidaten und Parteien beschäftigt, so wäre es ihm leicht gefallen, ALLE Kandidaten auf der Liste 8 persönlich kennenzulernen und deren politische Anliegen in Erfahrung zu bringen. Z.B. an einem der Samstage, als die Kandidaten in Birsfelden auf dem Zentrumsplatz anwesend waren. Oder z.B. über die internetseite “smartvote.ch” wo die Profile und Meinungen diverser Kandidaten einsehbar war. Oder auch nur durch das lesen der Wahlflyer, die an jeden Haushalt in Birsfelden oder Muttenz versandt wurden.
Gerade als ehemaliger Lehrer sollte Herr Kaufmann die Sozialkompetenz und die Fairness besitzen, eine jungen Partei welche es schafft neue Leute für die aktive Politik zu gewinnen nicht derart undifferenziert und anhand doch sehr eigenartiger Interpretationen eines Wahlplakates zu diffamieren.
Dass zwei der drei Kandidaten mit Foto in Birsfelden aufgewachsen sind und mehr als die Hälfte ihres Lebens auch da verbracht haben ist ihm wohl nicht aufgefallen.
Immerhin darf man annehmen, dass auch ein Hobbyjournalist mit der Zeit dazulernen wird und die inhaltliche Relevanz seiner Recherchen und Artikel bis zu den nächsten Wahlen gesteigert werden kann.
P.Büschi (Ex-Birsfelder)
Feb 19, 2015
Herr von Allmen,wenn sie von der berühmten von Allmen Familie-Birsfeldens abstammen sollten,dann kann man sich schon Fragen,warum wurden keine Frauenföteli auf’s Plakat gebracht? Denn diese Familie hat eine Traum-Frauenquote,bei der man auf dem Plakat wohl suchen kann. Oder hat es doch eher religiöse Gründe und darum wollten die Zahnpastagrinsenden umbedigt alleine aufs Plakat? Aber ärgern Sie sich nicht weiter die BDP-Baselland wird auch in Zukunft in kleinen %en rumtümpeln u.evtl.schon bald wieder Schnee von gestern sein.
Franz Büchler
Feb 19, 2015
Rolf Dobelli: »Der Politiker versteht es, zu verstehen, ohne zu verstehen.«
Ueli Kaufmann
Feb 19, 2015
Hallo Joel von Allmen!
Weil öffentlich und persönlich angesprochen, eine öffentlich persönliche Antwort:
1. Bei dem von Ihnen nicht goutierten Text handelt es sich um eine Plakatkritik.
2. Ich habe auch das Plakat der mir nahe stehenden SP besprochen.
3. Das birsfälder.li hat sich zu allen Plakaten geäussert.
4. Kein Kandidat der BDP hat das von uns offerierte Fenster zur Selbstdarstellung genutzt..
5. Ihr Wahlverein hatte zwei Auftritte am zentralen Veloständer.
6. Bei meinem ersten „Besuch“ erhielt ich ein wenig Aufmerksamkeit und einen Ballon. (Siehe Bild, er hängt noch immer wie ein gebrauchtes Praeservativ in den Ästen)
7. Bei meinem zweiten Besuch erhielt ich wenig Aufmerksamkeit, dafür ein Päckchen Papiertaschentücher mit Parteiaufkleber (habe ich noch immer, wie den Ballon im Garten)
8. Wie man mit einem Foto in Birsfelden aufwächst, ist vermutlich so erklärungsbedürftig, wie das Wort „bürgerlich“. Mit Foto aufwachsen ist kein kommunaler Leistungsausweis.
9. Mal schauen, wie lernfähig wir zwei in vier Jahren gewesen sein werden.
10. Hobby-Jounalist trifft (trifft) offenbar Hobby-Politiker.
Abschliessend fällt mir ein Zitat von Georg Schramm ein (Kennen Sie den?):
„Da hat ein Politiker seine Sprechblase entleert.“
rugeli
Feb 19, 2015
Warum meldet sich der von Allmen erst jetzt? Vor den Wahlen wäre es interessant gewesen, seine Gedanken zu kennen. Ich war auch am besagten Veloständer. Da haben die Männer keine Kravatte getragen und so habe ich sie halt nicht erkannt.
hasira
Feb 19, 2015
Er war wahrscheinlich mehr in Neuenburg als in Muttenz/Birsfelden.