Plakatkritik: Die Farbe der Wahl

Die Polit-Mar­ke­ting-Regel, eine Par­tei mög­lichst als Mar­ke zu posi­tio­nie­ren, dürf­te in jedem «Wahl­kampf für Dummies»-Buch bei den abso­lu­ten Grund­la­gen zu fin­den sein. Die­sem Lehr­satz auch zu fol­gen, gelingt zwar nicht allen, doch es gibt ein paar Play­er, die schei­nen das gecheckt zu haben. Ganz wich­tig sind dabei auch die Far­ben: Wel­che Par­tei ver­bin­det man zum Bei­spiel mit blau (auch weich­ge­spült)? Wo sieht man mehr statt weni­ger rot? Wer oder was is(s)t grün? Und bei wem ist gelb beSTIMMend?

Heu­te haben wir oran­ge im Ange­bot. Die Signal­far­be, die Deut­sche höchst­wahr­schein­lich mit der Pira­ten asso­zi­ie­ren wür­den, gilt hier­zu­lan­de als Far­be des Zivil­schut­zes der CVP. Und damit tre­ten sie auch im Land­rats­wahl­kampf auf:

CVP3 MachenStarkDer trotz starken Wor­ten recht schwa­che Slo­gan scheint noch aus den Zei­ten der Fusi­ons­ab­stim­mung zu stam­men. Damals hat­te die CVP näm­lich nicht wirk­lich Far­be beken­nen kön­nen. Jetzt nennt man zwar eine Far­be, weiss aber kaum, wofür die steht.

Haupt­sa­che es ist nicht schwarz/weiss bzw. schwarz­weiss oder schwarz-weiss, wie es laut Duden kor­rek­ter­wei­se heis­sen wür­de. Bil­dungs­po­li­tisch scheint die CVP also nicht mit­re­den zu wol­len. Und dann prä­sen­tie­ren sie uns auf einem wei­te­ren Pla­kat ihre Kan­di­die­ren­den: Ganz in schwarz-weiss

CVP2 LandräteDabei soll­ten wir doch oran­ge wäh­len! Noch sel­ten hat sich eine Kam­pa­gne in sich selbst so stark wider­spro­chen. Und der Elan für den künf­tig star­ken Ein­satz ist den Kan­di­die­ren­den teil­wei­se sogar noch ins Gesicht geschrie­ben, beson­ders dem Bis­he­ri­gen. Ich ver­mu­te fast, dass hier ein Sabo­teur als Wahl­kampf­lei­ter enga­giert wurde…

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11 Kommentare

Kommentiere

  • Diego Persenico Antworten

    Jan 22, 2015

    Auf dem Bild sehe ich , dass Bot­ti es auch nicht lus­tig findet.…

  • Franz Büchler Antworten

    Jan 22, 2015

    Schützt das ein­hei­mi­sche Gewerbe!
    An der Mut­ten­z­er­stras­se 33 gibt es einen sehr schön ein­ge­rich­te­ten Laden »face­arts« es kön­nen dort Kur­se gebucht wer­den für Make­up etc. Man kann sich dort auch sty­len las­sen, wenn man nicht ler­nen will, selbst Hand an sich zu legen.
    Auch anstän­di­ge Shoo­tings sind anschlies­send möglich.
    Sie­he auch http://www.facearts.ch/

    So wie jetzt sieht die gan­ze Bri­ga­de doch wirk­lich trost­los aus!

  • Turi Caccivio Antworten

    Jan 22, 2015

    Der Bis­he­ri­ge hat das Land­rats­man­dat schon im Janu­ar 2013 nicht lus­tig gefun­den. Ich zitie­re ihn: „Der Par­la­ments­be­trieb ist sehr trä­ge und wenig krea­tiv“. Soll er doch sei­ne Krea­ti­vi­tät wo anders aus­üben und den Sitz im Land­rat andern über­las­sen. Davon ist offen­sicht­lich auch der Wahlk®ampfleiter überzeugt.

    • rugeli Antworten

      Jan 22, 2015

      Posi­ti­ve Asso­zia­tio­nen mit der Far­be Orange:
      das Lus­ti­ge, das Ver­gnü­gen, die Gesel­lig­keit, der Genuss, die Ener­gie, die Akti­vi­tät, die Wär­me, das Modi­sche, der Wandel
      Nega­ti­ve Asso­zia­tio­nen mit der Far­be Orange:
      das Bil­li­ge, die Auf­dring­lich­keit, die Ange­be­rei, das Laute

      Das meint wiki­pe­dia. Was meint Ihr, was mei­nen Sie?
      Bil­der noch­mals anschau­en und Zutref­fen­des ankreuzen!

      • hasira Antworten

        Jan 22, 2015

        Dum­me Fra­ge. Die Bil­der sind ja nicht oran­ge. Aus­ser bei Bot­ti ein biss­chen. Aber mit Rang 106 bei der Abstim­mungs­prä­senz ist das Oran­ge nicht verdient.
        Irgend­wie hat das Sich-stark-machen etwas Ver­bis­se­nes in die Gesich­ter gebracht.

    • florian dettwiler Antworten

      Jan 22, 2015

      • Turi Caccivio Antworten

        Jan 22, 2015

        Bes­ten Dank Flo­ri­an für dei­nen Link. Unbe­dingt stu­die­ren, gibt es doch tat­säch­lich einen Birs­fel­der Land­rat, der nur an 47 % der Abstim­mun­gen teil­ge­nom­men hat und trotz­dem wie­der gewählt wer­den will.

        • hasira Antworten

          Jan 25, 2015

          57%.
          Aber immer noch zu wenig!

      • rugeli Antworten

        Jan 22, 2015

        Inter­es­sant wäre noch eine Prä­senz­sta­tis­tik. Viel­leicht war der arme Kerl ja wirk­lich so häu­fig krank oder beruf­lich ver­hin­dert (Arbeit für die Gemeinde).
        Soll­ten die Anwe­sen­heit und das Abstim­mungs­ver­hal­ten aber weit aus­ein­an­der­lie­gen, wäre der bis­he­ri­ge Ses­sel­sit­zer zudem auch noch als Sit­zungs­geld­samm­ler entlarvt.

  • hasira Antworten

    Jan 22, 2015

    Ich blieb bei der Fra­ge »wer macht sich für wen stark?« hängen.
    »Wir machen uns stark« bedeu­tet doch, dass sich die­se Leu­te selbst stark machen!
    Die wol­len gar nicht das Basel­biet stark machen!
    Eine recht eigen­nüt­zi­ge Partei.
    Aber ein face­art-Lif­ting wür­de die­ser Geis­ter­bahn gut tun.

  • Turi Caccivio Antworten

    Jan 24, 2015

    9 Kom­men­ta­re, jeweils 1 Dau­men run­ter, ein Schelm wer an den Bis­he­ri­gen denkt!

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