Für einmal geht es bei einer Personalfragen nicht um die Verwaltung (dort ist neuerdings Allschwil zuständig), sondern um die Birsfelder Parteien. Es scheint nämlich nicht allen Ortssektionen möglich zu sein, je vier Vertreter/innen zum Versand der gemeinsamen Wahlunterlagen zu delegieren. Bestimmt fragt ihr euch jetzt zurecht: “Wahlen, hä? Schon wieder?”
Ja genau. Am 24. November wählt das Baselbiet schon wieder! Zwar keine neuen Weber und Lauber, dafür aber Vertreter/innen in die Zivilkreisgerichte und Friedensrichter-Ämter.
Im Zivilkreis “Ost” hat es sauber abgesprochen genau so viele Kandidierende wie Plätze zur Verfügung stehen. Deshalb kommt es dort zur Stillen Wahl. Im Zivilkreis “West” konnten sich die Parteien jedoch nicht einigen und deshalb darf neben der “staatsfeindlichen” Lohnteilung, der staatlich subventionierten “Herdprämie” und der stattlichen Vignettenerhöhung auch gewählt werden. Ganze zwölf Namen müssen auf den Zettel und die meisten davon dürfte man weder in der Vergangenheit je gehört, noch in der Zukunft je wieder hören. Beim Birsfelder Kandidaten Salman Fesli, Birsfelden (SP, bisher) läuten jedenfalls bei mir keine Glocken.
Um diese Namen (ohne teure Plakatwerbung) überhaupt zu streuen, erhalten die Birsfelder Haushalte flächendeckend jeweils ein Couvert mit den vereinigten Wahlunterlagen aller Parteien, verpackt von fleissigen Parteisoldatenvertretern in mühsamer Handarbeit. Je vier Helfende pro teilnehmender Partei sind für eine solche Aktion gefragt. So kann man ein bisschen plaudern, politisieren und sich gegenseitig auf die Finger (im Normfall total 40 pro Partei) schauen. Soweit die Theorie.
In der Praxis ist es nun aber leider so, dass unsere staatstragenden Vereine es kaum mehr schaffen, 40 Finger aufzubieten. Speziell auch dann nicht, wenn parallel noch eine Sitzung der GPK stattfindet. Einzelne seien immerhin noch mit etwas Verspätung eingetrudelt und mussten solidarisch die Arbeit ihrer Genossen erledigen, andere (bezahlte Aushilfen) bekamen nur Lohn für eine Stunde und waren dann gemäss den Gesetzen der freien Marktwirtschaft wieder weg. Entweder ist das Personalpolster im Birsfelder Parteien-Ökosystem derart dünn, oder es interessiert selbst die Vollblut-Politiker/innen nicht mehr, dass eigentlich eine Wahl stattfindet.
PS: Als Friedensrichter vertreten uns weiterhin die beiden bisherigen Muttenzer Esther Thurthaler und Hans Holzhauser-Gfrörer. Sie sind ohne Gegenkandidatur, der stillen Wahl sei dank, friedlich wieder gewählt worden.
Arthur Caccivio
Okt 30, 2013
Mit den Abstimmungs- und Wahlunterlagen erhalten die Stimmberechtigen auch ein amtliches Informationsblatt mit den Namen der Kandidierenden zugestellt: Achtung: Dieses Informationsblatt darf nicht als Wahlzettel benutzt werden. Der Wahlzettel ist wie bei allen Majorzwahlen von Hand auszufüllen. Immerhin sind erstmals nur noch 12 (statt wie bisher 18) Bezirksrichterinnen und Bezirksrichter zu wählen.
A. Caccivio, Wahlbüro-Präsident
wutbürger
Okt 31, 2013
Und diese fast inaktiven, ausgehungerten Parteien wollen doch immer wieder alle VolksvertreterInnen stellen? Mit Nichtstun gewählt werden? Da sind zwanzig Kandidatinnen und Kandidaten aufgestellt und zuwenig Helfende! Haben die denn keine Parteifreunde und Parteifreundinnen? Keinen Freundeskreis, kein Umfeld? Oder ist es so, weil die meisten Bisherige sind und meinen, einen Einsatz nicht nötig zu haben?
ruge.li
Nov 1, 2013
Meines Wissens ist mind. 1 Redaktor des birsfälder.li SP-Mitglied, ist pensioniert und wohnt gegenüber der Gemeindeverwaltung. Wischt erst einmal vor der eigenen Haustür, bevor Ihr alle beschimpft.
ueli kaufmann
Nov 1, 2013
Da bin wohl ich gemeint. Habe nichts von den bevorstehenden Richterwahlen gewusst, bis das Flyer-Couvert in meinem Briefkasten war.
Zum Mithelfen wurde ich nciht gefragt. Asche auf mein Haupt.
wutbürger
Nov 1, 2013
Wenn die SP solche Termine in die Agenda schreiben würde, könnten Sie ja einfach über die Strasse gehen … Leider steht nichts drin. Aber vielleicht fehlten ja auch keine SP-Helfer?
wutbürger
Nov 1, 2013
Oh, da haben ganz viele gefehlt, vor allem von der SP, entnehme ich der Seite 9 im Birsfälderli – im echten. Einer Seite die eigentlich als Header das SVP-Logo haben müsste!
Diego Persenico
Nov 1, 2013
Für mich ist das keine Überraschung. Ich war sehr oft mit meiner Frau und Freunden am einpacken. Wurde aber oft von den eigenen Parteimitgliedern belächelt. Das war auch ein Grund für mich zu gehen.…
wünsche allen ein schönes Wochenende