Die gleichen Leute, die uns weismachen wollen,
dass mit der Besteuerung von Kohlenstoffdioxid und anderen »Abgasen«,
dass mit dem propagierten Minderkonsum von Fleisch,
dass mit den bezahlten Sozialhilfeleistungen,
dass mit der angesagten Flugscham,
ebenso mit der Konzernverantwortungsinitiative,
unser aller Wohlstand verloren gehe, uns so quasi das über Jahrzehnte erkämpfte Kotelett gestohlen werde, also die gleichen Leute wollen es dem Schweizer Volk nicht gönnen, dass sie mit einem JA zur Initiative »mehr bezahlbare Wohnungen« ihr Kotelett behalten können und es nicht durch exorbitante Mieten weggefressen wird.
Oder wie Robert Misik es in seinem Blog sagt:
»Klassenfragen werden als Lebensstilfragen verhandelt, statt als Kämpfe um Mindestlöhne und Sozialleistungen. Die selben, die den Leuten die Notstandshilfe (Sozialhilfe in Österreich) nehmen wollen, verteidigen jetzt deren Recht auf Schnitzel.«
So zeigt Misik die rechte Doppelbödigkeit auf. Denn das Schnitzel kann auch dann (wieder) zum Luxus werden, wenn die Miete das halbe Monatseinkommen wegfrisst.
Birsfelden ist auf einem guten Weg.
Darum JA zur Initiative am 9. Februar 2020.
Machen wir Nägel mit Köpfen.
Christoph Meury
Jan 27, 2020
Die Statistiken zeigen ziemlich deutlich, dass die hohen Mieten und ein entsprechender Wohnungsnotstand in der Schweiz nur sehr punktuell zum Tragen kommen. Wesentlich sind die Städte und die umliegende Agglomeration, ein paar Hotspots rund um Zug und an der Zürcher Goldküste und eine Handvoll Tourismushochburgen davon betroffen. Grosse Teile der Schweiz verfügen über genügend günstigen Wohnraum.
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Im Jura, Tessin, grossen Teilen des Wallis, Graubünden, der Ostschweiz etc. gibt es jede Menge günstigen Wohnraum. Das heisst: Nicht alle MieterInnen sind in gleichem Umfang von hohen Mieten oder gar einem Wohnungsnotstand betroffen.
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Bei der kommenden Abstimmung sind vermutlich nicht die bösen BesitzerInnen von Wohneigentum & Investoren schuld, wenn die Initiative bachab geschickt wird, sondern die mangelnde Solidarität der MieterInnen.
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59% Prozent der Bevölkerung sind MieterInnen! Würden sich die MieterInnen solidarisch und geschlossen für ihre Rechte einsetzen, könnten sie der Initiative locker zum Durchbruch verhelfen. Nicht der Wohlstand & das Kotelett steht zur Disposition, sondern die Solidarität der betroffenen MieterInnen. Es wäre einfach die Abstimmung zu gewinnen…
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Weitere Hintergundinformation: https://www.republik.ch/2020/01/27/stadt-land-graben-die-hotspots?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=republik%2Fnewsletter-editorial-nl-27–01-2020