Ach­tung, der fol­gen­de Text ist kei­ne Sati­re, das ist Realität.

Es beginnt mit dem Recht auf freie Mei­nung. Hier­mit erklä­re ich die­ses Recht als welt­weit ver­bind­lich für alle die da kreu­chen und fleu­chen. Es wird häu­fig bestrit­ten, kann aber nicht kon­trol­liert oder allen­falls ver­folgt werden.
Schön blöd, mögen eini­ge Potenz­a­ten und Dep­po­ten den­ken, ist aber gott­ge­ge­ben und kann nicht geän­dert werden.

Der­zeit wird in unse­rem nörd­li­chen Nach­bar­land ein Para­graph des Grund­ge­set­zes dis­ku­tiert, der unge­fähr zeit­gleich mit dem deut­schen Volks­lied „Die Gedan­ken sind frei“ for­mu­liert wur­de. Hier die popu­lärs­te­Text­fas­sung von Hoff­mann von Fal­lers­le­ben (um 1815).

Die Gedan­ken sind frei, wer kann sie erraten,
sie flie­hen vor­bei wie nächt­li­che Schatten.
Kein Mensch kann sie wis­sen, kein Jäger erschiessen,
mit Pul­ver und Blei. Die Gedan­ken sind frei.

Ich den­ke, was ich will, und was mich beglücket,
doch alles in der Still, und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begeh­ren kann nie­mand verwehren,
es blei­bet dabei: die Gedan­ken sind frei.

Ich lie­be den Wein, mein Mäd­chen vor allen,
sie tut mir allein am bes­ten gefallen.
Ich bin nicht allei­ne bei mei­nem Glas Weine,
mein Mäd­chen dabei: die Gedan­ken sind frei.

Und sperrt man mich ein im fins­te­ren Kerker,
das alles sind rein ver­geb­li­che Werke;
denn mei­ne Gedan­ken zer­rei­ßen die Schranken
und Mau­ern ent­zwei: die Gedan­ken sind frei.

Drum will ich auf immer den Sor­gen entsagen
und will mich auch nim­mer mit Gril­len mehr plagen.
Man kann ja im Her­zen stets lachen und scherzen
und den­ken dabei: die Gedan­ken sind frei.

Hier kön­nen Sie die klas­si­sche deut­sche Vari­an­te hören und hier eine moder­ne euro­päi­sche Inter­pre­ta­ti­on. Im zitier­ten Volks­lied geht es um Mei­nungs­frei­heit. Die kann uns kei­ner neh­men, nicht Mama Mer­kel oder der Herr­lib­lo­cher, nicht der Ego­wahn vom Bos­po­rus, nicht Korea Kim oder Zar Putsch­tin, nicht der Papst und nicht die US-Trumpf­ba­cke oder die schei­den­de Prä­si­den­tin Brasiliens.
Was der­zeit aber dis­ku­tiert wird, ist die Mei­nungs­äus­se­rungs­frei­heit. Die lässt sich kon­trol­lie­ren und man kann sie auch gege­be­nen­falls ver­bie­ten und verfolgen.

Und da hat sich doch tat­säch­lich einer (hier hät­ten wir ger­ne einen Info-Link zu Jan Böh­mer­mann, ZDF” Neo Maga­zin Roya­le” ange­bo­ten, aber der Jan Böh­mer­mann ist welt­weit gelöscht.) in die Schuss­li­nie gewor­fen. Einer für alle. Hier­zu­lan­de his­to­risch bekannt als Win­kel­ried. Ihm gilt es zu dan­ken, sor­gen wir für sei­ne Frau und sei­ne Kinder.
Zuge­ge­ben, über Geschmack lässt sich strei­ten. An Kuh­schwei­zer, Sau­schwa­ben und Kamel­trei­ber haben wir uns gewöhnt, Zie­gen­fi­cker ist geböh­nungs­be­dürf­tig. Wir wer­den uns vor­se­hen beim geschätz­ten Lieb­lings­tür­ken in Birs­fel­den  einen Böh­mer-Kebab zu bestellen.

Das alles wird dis­ku­tiert, der­weil uns die wirk­li­chen Pro­ble­me, z.B. die Pana­ma-Pam­pers und der luxus­bur­ger Brief­kas­ten der Ems-Che­mie am Anstand vor­bei gehen. Übri­gens, den Hut auf der Stan­ge haben wir trotz ver­meint­li­chem Apfel­schuss noch immer. Das Schwei­zer Straf­ge­setz­buch kennt einen ähn­li­chen Straf­tat­be­stand wie das deutsche:

«Wer einen frem­den Staat in der Per­son sei­nes Ober­haup­tes, in sei­ner Regie­rung oder in der Per­son eines sei­ner diplo­ma­ti­schen Ver­tre­ter oder eines sei­ner offi­zi­el­len Dele­gier­ten an einer in der Schweiz tagen­den diplo­ma­ti­schen Kon­fe­renz oder eines sei­ner offi­zi­el­len Ver­tre­ter bei einer in der Schweiz nie­der­ge­las­se­nen oder tagen­den zwi­schen­staat­li­chen Orga­ni­sa­ti­on oder Abtei­lung einer sol­chen öffent­lich belei­digt, wird mit Frei­heits­stra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe bestraft.»

Arti­kel 296 des Schwei­ze­ri­schen Strafgesetzbuchs

In der Schweiz wur­de der Para­graph mei­nes Wis­sens zuletzt von Gad­ha­fi miss­braucht. Der deut­sche Majes­täts­be­lei­di­gungs­pa­ra­graph von Reza Pah­le­vi und Pino­chet. Tol­le Gesell­schaft für den aktu­el­len Sul­tan Ego­wahn vom Bosporus.

Zum Schluss: Die Tipp­feh­ler sind satie­risch gemeint.

Und die Weis­heit zum Artikel:

2016 Hut in Altdorf

Mattiello am Mittwoch 3/16
5. Juni 2016, Abstimmung Bund: Asylgesetz-Revision

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