Wir haben in der Schweiz trotz Pres­se­kon­zen­tra­ti­on immer noch genü­gend Mög­lich­kei­ten, uns auf einer brei­ten Basis zu infor­mie­ren. Dies wird auch ermög­licht durch Medi­en, die völ­lig unab­hän­gig von irgend­wel­chen von aus­sen ein­wir­ken­den Inter­es­sen arbei­ten kön­nen. Dazu gehört die REPUBLIK, die finan­zi­ell von ihrer Leser/innenschaft getra­gen wird, und der Info­sper­ber, der von der Schwei­ze­ri­schen Stif­tung zur För­de­rung unab­hän­gi­ger Infor­ma­ti­on (SSUI) getra­gen wird.

Dass die­se bei­den Medi­en gera­de auch im Hin­blick auf Abstim­mun­gen qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Ana­ly­sen lie­fern, zeigt sich erneut bei zwei Arti­keln, deren Lek­tü­re der birsfälder.li-Leserin, resp. dem Leser ange­le­gent­lich emp­foh­len sei:

Info­sper­ber zur Abstim­mung über das PMT-Gesetz:
Poli­zei­li­che Wahr­sa­ge­rei: Sci­ence Fic­tion als War­nung von Ste­fan Schle­gel, Post­dok­to­rand für Öffent­li­ches Recht an der Uni Bern und Grün­dungs- und Vor­stands­mit­glied der Ope­ra­ti­on Libero.

Schle­gel unter­sucht anhand der drei Sci­ence-Fic­tion-Klas­si­ker “Mino­ri­ty Report”, “Clock­work Oran­ge” und “1984” mög­li­che lang­fris­ti­ge Impli­ka­tio­nen bei Annah­me des Geset­zes. Scharf­sin­nig und höchst bedenkenswert.

Klei­ner Auszug:
Das PMT öff­net ein gefähr­li­ches recht­li­ches Nie­mands­land zwi­schen prä­ven­ti­ven Mass­nah­men gegen Ter­ro­ris­mus (wie eine gerech­te, inklu­si­ve Gesell­schaft mit guten Auf­stiegs­chan­cen für alle, etc.) und den repres­si­ven Mass­nah­men des Straf­rechts. Es ist das Nie­mands­land der prä­ven­ti­ven Repres­si­on, in dem zwar bereits repres­siv und weit­ge­hend ins Leben einer Per­son ein­ge­grif­fen wer­den kann, wo die beson­ders ein­ge­bau­ten Siche­run­gen des Straf- und Straf­pro­zess­rechts aber noch nicht grei­fen. Zwar gibt es auch ein Vor­feld-Straf­recht. Die­ses ist in den ver­gan­ge­nen Jah­ren stark aus­ge­baut wor­den, beson­ders mit Bezug auf Ter­ro­ris­mus. Es ist straf­bar, für Ter­ro­ris­mus zu wer­ben, eine ter­ro­ris­ti­sche Orga­ni­sa­ti­on zu grün­den, sie zu finan­zie­ren, ihr anzu­ge­hö­ren, ter­ro­ris­tisch moti­vier­te Rei­sen zu unter­neh­men oder zu ver­mit­teln, und u.U. ist es auch straf­bar, Waf­fen oder Spreng­stoff zu besit­zen. Das Straf­recht sel­ber greift also schon lan­ge, bevor jemand zur Tat schrei­tet. Es ist schon sehr nahe an die prä­ven­ti­ve Repres­si­on her­an­ge­rückt. Aber es ver­langt immer­hin, dass jemand Vor­be­rei­tun­gen zu einer Straf­tat getrof­fen hat, die in der einen oder ande­ren Wei­se in der Welt sicht­bar wer­den: als Finanz­strö­me, als Orga­ni­sa­ti­on, als Rei­se­vor­be­rei­tung, etc. Sie sind in der Welt ent­we­der vor­han­den oder nicht und daher ist an sich der Vor­wurf auch wider­leg­bar, sie sei­en getrof­fen wor­den. Das PMT schafft die­se Not­wen­dig­keit nun ab. Sie abzu­schaf­fen ist gera­de sein Kern­an­lie­gen. Wenn Karin Kel­ler-Sut­ter sagt, die Poli­zei wol­le nicht mehr zuschau­en müs­sen, bis etwas pas­sie­re, dann meint sie damit, die Poli­zei wol­le künf­tig schon ein­schrei­ten dür­fen, ohne dass Vor­be­rei­tun­gen zu einem Akt des Ter­ro­ris­mus getrof­fen wer­den muss­ten. Was das PMT mit ande­ren Wor­ten will, ist, repres­siv ein­schrei­ten zu kön­nen, wenn von einer angeb­li­chen Tat in der Zukunft noch nicht ein­mal Vor­be­rei­tungs­hand­lun­gen vor­han­den sind, die­se also noch blos­se Gedan­ken oder blos­se Äus­se­rung von Gedan­ken sein müssen.

REPUBLIK zur Abstim­mung zu den Trink­was­ser- und Pestizidinitiativen:
Auf lan­ge Sicht. Leben wir in einer Pes­ti­zid­höl­le? von Dani­el Bütler
Head­line: Alle spre­chen vom Trink­was­ser — dabei sind die Schä­den von Pes­ti­zi­den am Öko­sys­tem viel ein­deu­ti­ger als deren Gefah­ren für den Menschen.
Büt­ler prä­sen­tiert eine Ana­ly­se, die fun­diert und dif­fe­ren­ziert auf die Pes­ti­zid-Pro­ble­ma­tik ein­geht und auch auf all die damit ver­bun­de­nen noch bestehen­den Unsi­cher­hei­ten hin­weist. Fazit: höchst lesenswert!

Unterwegs im Sternenfeld
a bench with a view ...

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