Das überparteiliche Komitee bestehend aus SVP, FDP, den Liberalen, der Mitte, den Grünliberalen und natürlich den Wirtschaftsverbänden legte vor kurzer Zeit seine Meinung zu initiative dar.
Danach ist die Initiative ein faustdicker Schwindel (wie etwa die USR II, mit der wir Milliarden verschenken, weil wir von den obigen Parteien angelogen wurden) und das schwäche die Unternehmen. Ein Argument? Keines. Eine Begründung? Keine.
Den JUSOs, sagt das Komitee, wolle nur Geld umverteilen und dazu neue Steuern auf Erträge und Wertsteigerungen von Vermögen einführen (siehe auch »Einkommen. Unverdient!« und »Wertabschöpfung«). Und das stimmt natürlich und ist auch notwendig!
Die Initiative enthalte viele Risiken und böse Überraschungen. Ein Argument? Keines. Eine Begründung? Keine.
Die Initiative verlange, dass bisher steuerfreie Kapitaleinkommen von Privaten in Zukunft voll zu versteuern seien. Auch nach einer Freigrenze von Fr. 100’000.— seien Kleinanleger schwer betroffen. Und jetzt müssen die auch noch die Dividende versteuern! Denken Sie dabei eventuell auch an Frau Oeri?
Hier frage man sich, wer mehr als 100’000 Franken Kapitalgewinne macht. Sie? Nein. Ich? Nein.
Die 99%-Initiative sei eine der unternehmensfeindlichsten Initiativen seit Jahren. Sie gefährde den Wohlstand und die Arbeitsplätze. Über diese unhaltbare Behauptung konnten Sie auch schon im Birsfälderpünggtli lesen.
Mit ihrem Plakat will das Komitee die Spitze des Eisbergs symbolisieren (der untere Teil im Wasser wäre dann die Katze im Sack).
Wohl ein reiner Zufall, dass der Eisberg die gereckte Faust, ein Symbol sozialer Bewegungen wie Internationale, Black Power, Woman Power, etc. darstellt.
Und zum Abschluss die economie suisse-Direktorin Frau Monika Rühl: »Betroffen sind die KMUs, die Familienbetriebe, die Kleinanleger und die Landwirte und damit ein Grossteil der Bevölkerung, der Mittelstand. Die Initiative ist eine Attacke auf die Schweizer Unternehmerschaft.«
Speziell wie diese Frau gleichzeitig sechs Keulen schwingen kann:
Die KMU-Keule
Die Familienkeule
Die Landwirtschaftskeule
Die Kleinanlegerkeule
Die Mittelstandskeule
Die Unternehmenskeule
Wir kennen diese Keulen von allen Abstimmungen, die Unternehmen Steuererleichterungen gebracht haben (USR I, USR II, STV17).
Wenn man gegen eine JUSO-Initiative ist, kann man als FDP nicht selbst dagegen
inserieren. Man sähe ja wohl alt aus. Dann schickt man die Jungfreisinnigen vor. Allerdings transportieren diese nichts anderes als die Scheinargumente der Alten. Schade, ich hätte von den Jungen mehr erwartet. Aber es bezahlen eh schon die Alten diese Doppelseiten. Auch die Jungfreisinnigen haben offenbar noch nicht begriffen, dass die Gesetze zu solchen Initiativen von den Parlamenten gemacht werden. Dass also auch die FDP beim Legiferieren mitbestimmt, wer wobei wieviel zu welchen Bedingungen und Ausnahmen zu berappen hat!
Es ist Zeit, dass die nicht so betuchten Schweizerinnen und Schweizer einmal für sich schauen. Es ist zu hoffen, die Schweizerinnen und Schweizer fallen nicht schon wieder darauf herein und meinen auch sie würden einmal sehr, sehr reich.
Und die Weisheit zur Sache:
Die Katze im Sack, die wir kaufen,
ist nicht die Initiative,
sondern die beiden Parlamente,
die ein anständiges Gesetz machen müssten.
ibis
Aug 30, 2021
Ich würde sogar dann JA stimmen, wenn ich die Befürchtung hätte, versehentlich auch mal reich zu werden…
😉
Hans-Jörg Beutter
Aug 30, 2021
(»die kotze im geldsack«)
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bis an die zähne bewaffnet – im kampf ums letzte fümferli mehr für die (super)reichen … parteilicher stumpfsinn in reinkultur.
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(da lob ich mir meine altersradikalität – für ALLE jungen!)