GrüneJürg Wiede­mann ist Lan­dratskan­di­dat der Grü­nen Birs­felden. Jürg Wiede­mann ist seit 2003 im Lan­drat. In Birs­felden ist er Gemein­der­at. Wir haben ihm die fol­gen­den acht Fra­gen gestellt. Unter 9. fol­gt ein kurzes, per­sön­lich­es State­ment. (Mehr zu den Fra­gen im Ein­führungsar­tikel.)

1. Ist es Ihnen ernst mit Ihrer Kan­di­datur oder möcht­en Sie nur Lis­ten­füller sein?
Die Kan­di­datur ist mir sehr ernst. Seit nun bald 12 Jahren bin ich Lan­drat. Sollte ich erneut gewählt wer­den, so wird das auf­grund der Alters­beschränkung meine let­zte Leg­is­latur sein.

2. Sind Sie bere­it, bei ein­er Wahl, auf andere öffentliche Man­date (z.B. Schul­rat, Gemein­dekom­mis­sion, usw.) zu verzicht­en bzw. zurück­zutreten?
Neben meinem Lan­drats­man­dat bin ich zurzeit Gemein­der­at sowie im Vor­stand des MieterIn­nen­ver­ban­des Basel­land. Bei­des würde ich nach ein­er Wieder­wahl behal­ten. Ob ich im 2016 als Gemein­der­at erneut antrete, ist hinge­gen offen.

Wiedemann Jürg3. Tra­gen Sie im Wahlkampf den Basel­bi­eter Stab am Revers, um vielle­icht mehr Stimm­bürg­er von sich zu überzeu­gen?
Nein, werde ich nicht tun. Wenn Sie mir jedoch einen solchen Stab schenken, werde ich ihn hin und wieder tra­gen oder vielle­icht auch nicht. Solche Sym­bole sind mir unwichtiger als Inhalt.
Übri­gens: Ich habe die Fusion befür­wortet und bedau­re den neg­a­tiv­en Volk­sentscheid, den es allerd­ings zu akzep­tieren gilt.

4. Mit welchen Mit­teln sollte Birs­felden finanziell wieder auf einen grü­nen Zweig
kom­men?
Ich beginne im kleinen und strebe in Birs­felden eine Bio­di­ver­sität an: Natur­na­h­es Pfle­gen der Grü­nan­la­gen ist ein Vielfach­es gün­stiger als inten­sive Pflege mit Wech­selflor. Ich weiss, dass sie das nicht hören möcht­en J.

5. Wür­den Sie sich dafür ein­set­zen, dass der Kan­ton die Sozial­hil­fe übern­immt und so die Kosten gerechter verteilt wer­den?
Ja.

6. Find­en Sie eine Erb­schaftss­teuer für Grossver­di­enende gerecht?
Ich habe die 1 : 12 Ini­tia­tive unter­stützt und hoffe, dass sie im zweit­en oder drit­ten Anlauf irgend­wann mal Erfolg hat. Grossver­di­ener wird es dann keine mehr geben.

7. Sollte Har­mos (mit allen Kon­se­quen­zen) im Kan­ton abgeschafft wer­den?
Ja, zwin­gend. Ihre Frage impliziert mit der Klam­merbe­merkung etwas Falsches: Ein Ausstieg hat grund­sät­zlich keine einzige Kon­se­quenz. Mit einem Ausstieg würde unser Kan­ton wed­er zurück zur fün­fjähri­gen Pri­marschule noch das Fremd­sprachenkonzept umkrem­peln. Bish­erige Entschei­de, die im Bil­dungs­ge­setz ver­ankert wur­den, behal­ten ihre Gültigkeit. Ein Ausstieg aus dem Har­mos-Konko­r­dat hat jedoch zur Folge, dass unser Kan­ton über kün­ftige bil­dungspoli­tis­che Fragestel­lun­gen frei entschei­den kann. Ich befür­worte ohne Ein­schränkung eine Har­mon­isierung der Schulen. Deshalb lehne ich Har­mos ab, welch­es nicht nur nichts zur Har­mon­isierung beiträgt, son­dern mit dem Lehrplan 21 die Schulen weit­er auseinan­der­driften lässt. Unter dem Deck­man­tel von Har­mos ist es unser­er Bil­dungs­di­rek­tion gelun­gen, eine völ­lig neue Philoso­phie „Kom­pe­ten­zen statt Inhalt“ in unseren Schulen einzuleit­en. Als Päd­a­goge sehe ich hier einen klaren Bildungsabbau.

8. Für welche Fir­men und Organ­i­sa­tio­nen wer­den Sie Lob­by­ing betreiben?
Den Hut als Vor­standsmit­glied des Mieter­ver­ban­des kon­nte ich in mein­er bish­eri­gen Tätigkeit als Lan­drat nicht able­gen. Ehrlich gesagt, wollte ich das auch nicht. Dazu ist mir gün­stiger und attrak­tiv­er Wohn­raum zu wichtig.

9. Mein per­sön­lich­es Anliegen:
Ich hoffe, wir bekom­men es hin, in Mut­tenz eine nach­haltige und voll­ständi­ge Sanierung der Chemiemüllde­ponien zu real­isieren. Dass die Chemie- und Phar­mafir­men Novar­tis & Co über Jahrzehnte ihren Gift­müll in der Fel­dreben­grube ablagerten und diese nun unser Trinkwass­er gefährdet ist ein No Go. Ich möchte diese Fir­men nun wenig­stens zur Kasse bit­ten. Die Hal­tung der Basel­bi­eter Regierung, die Chemiefir­men aus wirtschaftlichen Grün­den mit Samthand­schuhen zu begeg­nen, erachte ich nicht als angemessen.

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06.01.2015

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