Weil der birsfaelder.li-Schreiberling sich auf Anra­ten der Hel­ve­tia gleich dar­an mach­te, ihren Medi­ta­ti­ons-Rat­schlag in die Tat umzu­set­zen, mach­te er dabei ein paar Erfah­run­gen, die er mit der Lan­des­mut­ter bespre­chen woll­te. Hier also die Fort­set­zung des Dialogs …

Schrei­ber­ling: Hoch­ed­le Hel­ve­tia, ich hof­fe, du bist mir nicht gram, dass ich schon nach einer Woche bei dir wie­der Hil­fe suche.
Hel­ve­tia: Allen, die sich wirk­lich bemü­hen, ste­he ich mit mei­nem Rat ger­ne zur Seite.
Sch: Das ist sehr gross­zü­gig von dir. Und du berührst auch gleich den wun­den Punkt: “bemü­hen” kommt ja von “Mühe”. Ich will dir nicht ver­heh­len, dass ich echt Mühe hat­te, dei­nen Rat­schlag in die Tat umzusetzen …
H: Kannst du etwas kon­kre­ter werden?
Sch: Ger­ne.  Schon am zwei­ten Tag fand ich für die vor­ge­schla­ge­ne Medi­ta­ti­on kei­ne Zeit, und am drit­ten auch nicht. So beschloss ich, halt etwas frü­her auf­zu­ste­hen, und das hat inzwi­schen ganz leid­lich geklappt. Was gar nicht klap­pen woll­te, war das Abschal­ten der Gedan­ken­ra­dio-Dau­er­sen­dung. Ein­mal schaff­te ich es gefühlt eine Minu­te lang, aber dann war Schluss!
H: Da ist guter Rat tat­säch­lich teu­er, aber du bekommst ihn von mir gra­tis, wenn du ver­sprichst, trotz dei­ner Fehl­ver­su­che weiterzumachen.
Sch: Da bin ich aber echt gespannt ...
H: Dass du es geschafft hast, dir die letz­ten vier Tage hin­ter­ein­an­der etwas Zeit für die Medi­ta­ti­on zu neh­men, ist schon ein klei­ner Sieg. Aber auf­ge­passt: Er steht noch auf wacke­li­gen Füs­sen. Du musst bewusst dran­blei­ben, bis es dir zur Gewohn­heit wie das Zäh­ne­put­zen gewor­den ist.
Sch: Ich den­ke, das traue ich mir zu, aber das ver­flix­te Gedankenradio …
H: Das ist tat­säch­lich die schwie­ri­ge­re Hür­de, aber auch hier gilt: Übung macht den Meis­ter. Doch will ich dir ver­ra­ten, wie du auch da bald ein­mal Fort­schrit­te machen wirst.
Sch: Du spannst mich auf die Folter!!
H: Damit hast du schon das ers­te Hin­der­nis benannt: Auf die­sem Weg ist die wich­tigs­te Tugend Geduld, Geduld mit dir selbst.
Also, höre mir gut zu: Du wirst nicht sofort ver­su­chen, in die inne­re Gedan­ken­stil­le zu gelan­gen, son­dern du wählst dir ein ein­zi­ges Wort aus, das in dir eine posi­ti­ve Reso­nanz hervorruft.
Sch: Und das wäre!?
H: Das musst du sel­ber herausfinden.
Sch: Kannst du mir wenigs­tens ein paar Bei­spie­le geben?
H: Faul­pelz! Aber wenn du unbe­dingt möch­test: Frie­de, Lie­be, Mut, Dan­ke, Vater, Mut­ter, Jesus, Allah, .… was immer dich inner­lich berührt.
Sch: Dan­ke, ich sehe, in wel­che Rich­tung das gehen soll … Aber wenn ich es gefun­den habe, was mache ich dann damit?
H: Dann wie­der­holst du es gedank­lich in dir, ohne zu hasten …
Sch: … und dann: tschüss, Gedankenradio?
H: Nein, mache dir kei­ne Illu­sio­nen. Es wird sich wie­der mel­den. Aber anstatt dich auf­zu­re­gen, nimmst du gelas­sen zur Kennt­nis, dass es wie­der da ist,  — und kehrst zu dei­nem “magi­schen” Wort zurück. Das wird sich zu Beginn vie­le Male wie­der­ho­len. Kein Pro­blem: Du kehrst jedes­mal gelas­sen zu dei­nem “magi­schen” Wort zurück.
Sch: Und das soll tat­säch­lich klappen!?
H: Pro­bie­re es aus.
Sch: Wer­de ich tun. Aber ich habe doch noch zwei Fragen.
H: Ich bin ganz Ohr.
Sch: Also — wie lan­ge soll­te eine sol­che Medi­ta­ti­on denn gehen
H: Ein Faust­re­gel besagt: Zu Beginn min­des­tens 20 Minu­ten. Geüb­te schaf­fen pro­blem­los eine Stunde.
Sch: Dan­ke. Zwei­te Fra­ge: Was mache ich, wenn ich plötz­lich lie­ber ein ande­res Wort aus­pro­bie­ren möchte?
H: Dann soll­test du es nicht wäh­rend der Medi­ta­ti­on wech­seln, son­dern erst bei der nächs­ten Medi­ta­ti­on damit arbei­ten. Das Ziel ist, bald ein­mal über vie­le Medi­ta­tio­nen hin­weg mit dem glei­chen Wort zu arbeiten.
Sch: War­um?
H: Das ver­ra­te ich dir, wenn du mei­nen Rat­schlag für zwei, drei Wochen in die Tat umge­setzt hast.
Sch: Wer­de ich tun. Doch erlau­be mir, hoch­ed­le Hel­ve­tia, noch eine letz­te Fra­ge: Was hat das alles mit dem “König­reich im Inne­ren” zu tun, von dem wir das letz­te Mal gespro­chen haben?
H: Auch dar­auf wer­den wir zu spre­chen kom­men, wenn du eine zeit­lang regel­mäs­sig geübt hast. Was ist die wich­tigs­te Tugend auf die­sem Weg?
Sch: Begrif­fen .… Ich mel­de mich also irgend­wann anfangs Februar.
H: Das sei dir gewährt.

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