Obwohl der birsfälder.li Redaktion die hier gezeigten Fotos (Sternenfeldstrasse) schon seit Wochen vorliegen, haben wir bislang gezögert, sie zu veröffentlichen und darüber zu berichten. Warum also jetzt?
Erstens: Weil die bz Basel gestern darüber berichtete.
Zweitens: Weil wir den Pranger nicht als Mittel der politischen Auseinandersetzung billigen.
“Trotz der modernen Ächtung des Prangers existieren ähnliche Formen der öffentlichen Vorführung nach wie vor: In den Medien werden tatsächliche oder vermeintliche Straftäter (oft mit Bild oder Angabe des Namens) zur Schau gestellt. In den USA werden inzwischen offiziell von Behördenseite Listen von Straftätern (z. B. Vergewaltigern) mit vollem Namen, Anschrift und Foto veröffentlicht. Im Rahmen des sogenannten „Creative Sentencing“ mehren sich vor allem in den Vereinigten Staaten alternative Schuldsprüche, die unter anderem auch das öffentliche Anprangern der Verurteilten vorsehen.[5] [6] Mediale Aufmerksamkeit erhielt zudem ein Fall im US-Bundesstaat Ohio, bei dem eine Frau vom Gericht dazu verurteilt wurde, zweimal eine Stunde lang ein Schild mit der Aufschrift „Nur ein Idiot würde auf dem Gehsteig einen Schulbus überholen“ hochzuhalten. [7].”
Soweit Wikipedia.
Ob es sich hier um rechtsextreme Selbstdarsteller handelt, die diese Plakate geklebt haben, oder ob es sich um eine Provokation linker Antifa-Aktivisten handelt, muss abgeklärt werden. Beides ist denkbar. Wir sind nur “Überbringer der Botschaft”. Abklären müssen das andere von Amtes wegen.
Was nervt: Wenn Chaoten aus dem Ausland (ja, aus dem Ausland), auf Birsfelder Boden ihre politischen Hahnenkämpfe austragen, finden sie bei uns keine Sympathie. Zumal, in einer Demokratie müssen politische Differenzen ausdiskutiert werden. Menschen anderer Meinung müssen überzeugt werden, nicht angeprangert. Auch dann nicht, wenn die Abgebildeten und namentlich Genannten einem anderen politischen Lager als die birsfälder.li Redaktion, zuzurechnen sind.
Birsfelder Parteien wissen, dass auf Plakaten der Verantwortliche auf dem Plakat erwähnt werden muss, dass dieser auch für die Entfernung der Plakate verantwortlich ist, dass die Gemeinde zu gegebener Zeit Pranger-Pamphlete entfernt und diese Arbeit den Verantwortlichen in Rechnung stellt.
Die unabhängigen Wiedehüpfer-Grünen wissen davon ein Lied zu singen.
hasira
Okt 22, 2016
Ist ja schön und gut diese superdemokratische Gesinnung.
Ich frage mich aber ernsthaft, ob diese Gesinnung bei den Totengräbern der Demokratie wirklich angebracht ist.
Wie sagte doch der gute, alte Brecht: »Das Verbrechen hat Name und Anschrift.«
Oder können/dürfen diese tollen Aktivisten ihre Gesichter nicht zeigen?