In einem Interview im Tagesanzeiger mit Sybille Berg erklärte die Schriftstellerin, wieso sie das Referendum gegen Sozialdetektive ergreifen will – auch wenn die Linke davor zurückschreckt. In den Kommentaren zu diesem Interview können dann alle Gutschweizer die Sau raus lassen:
• Man stelle sich vor, ein Schweizer Schriftsteller verhielte sich so in Deutschland…
• Sybille Berg ein DDR Kind, die mit Neid und Missgunst auf andere blickt.
• Sozialleistungen kürzen und Subventionen aufheben — das ist die richtige Antwort für die “Künstlergilde”
• Frau Berg’s Gutmenschenansatz in allen Ehren.
• Aber es ist erwiesen, dass besonders Ausländer die IV betrügen.
• Aber in die Schweiz kommen und motzen…
• Typisch sog. Künstlergilde, die zu allem Aerger noch subventioniert wird.
• Sieht sie doch aus als ob sie gleich vom Stängeli fallen würde.
• Ich bin promovierter Literaturwissenschafter, und die Dame ist mir unbekannt.
• Was sie da schreibt tönt ja einfach nur deshalb gut, weil sie sich besser als der Durchschnitt ausdrücken kann.
• Sie wirkte schon immer etwas geistig, gar vergeistigt.
• Das ist doch völliger Schwachsinn, was diese Schriftstellerin von sich gibt.
Was diese Leute nicht bedenken:
Auch sie könnten von einer Minute zur anderen AHV-Beziehende, ALV-Beziehende, Suva-Beziehende, Ergänzungsleistungsbeziehende, Sozialhilfe-Beziehende usw. werden. Ein Unfall, eine Krankheit, eine Entlassung reichen oft durchaus soweit zu kommen. Und ab dann sind sie auch potentiell Subjekte, respektive Objekte vorerst der misstrauischen Nachbarn und Nachbarinnen — und nach Denunziationen auch Beobachtete der Sozialschnüffler. Denn ein kleiner Verdacht reicht schon, dass sich der Schnüffelstaat in Bewegung setzen kann.
Eigentlich falsch, es ist nicht der Schnüffelstaat, es sind private oder halbprivate Unternehmen, die »private Polizisten« die Spur aufnehmen lassen. Diese haben mehr Befugnisse als die Polizei bei der Terrorbekämpfung, denn sie brauchen für das Spionieren mit Foto- und Filmkamera, mit Richtmikrofonen und so weiter keine richterliche Genehmigung. Erst für die Verfolgung mit Drohnen und GPS-Trackern brauchen sie eine richterliche Genehmigung. Die Abgabe der Polizeigewalt an Darumwächter und Securitäter wir nun durch die Sozialschnüffler ergänzt.
Und diese Glanzleistung unserer Parlamente gilt es nun zu bekämpfen, denn dieses Vorgehen ist rechtsstaatlich sehr, sehr fragwürdig. Und Rechtsstaalichkeit sollte nun wirklich nur mit Recht und nicht mit rechts zu tun haben!
Es funktioniert nach dem alten Prinzip: Die Kleinen werden ausspioniert, die Grossen lässt man laufen. Denn wo es sich wirklich lohnen würde, genauer hinzuschauen, duckt sich das Parlament weg. Seit Jahren verhindert die rechte Ratsmehrheit jeden Anlauf, Steuerhinterzieher effizienter zu verfolgen. Obwohl bekannt ist, dass der Staatskasse damit nicht wie bei den Sozialhilfe-Betrügenden einige Millionen flöten gehen, sondern Milliarden und die ehrlichen Steuerzahler die Dummen sind. Steuerbetrüger sind genauso zu verfolgen wie Sozialhilfebetrüger!
Vielleicht wollen Sie ja in Ihrem Bekanntenkreis Unterschriften sammeln. Dafür bekommen Sie den Sammelbogen hier.
Und ein Tagi-Leserbrief zum Nachdenken:
Wenn ich die Kommentare hier so durchlese, frage ich mich, warum so viele Leute eigentlich gegen die böse, “souveränitätseinschränkende”, “Freiheit wegnehmende” EU sind? Den Kommentaren zufolge seid Ihr ja ganz von alleine bereit Eure Rechte, Freiheiten und “Souveränität” einschränken zu lassen! Und super findet Ihr das ja auch!
Franz Büchler
Apr 7, 2018
WOW!
Die SP springt laut SRF doch noch auf den Zug auf:
»SP-Fraktionsschef Roger Nordmann sagt gegenüber der «Tagesschau», dass die SP das Referendum gegen die Sozialdetektive nun doch unterstützen werde.
Im Abstimmungskampf wolle man sich stark einsetzen, zum Beispiel per Abstimmungszeitung.«
rugeli
Apr 8, 2018
Da werden Gesetze gemacht, für die offizielle Schnüfflerbranche und gegen die schwächsten der Gesellschaft auf Verdacht (Denunziation von Nachbarn und Mitarbeitenden), verwanzt, abgehört und Drohnen gefilmt zu werden, während die Steuerhinterzieher und ‑Vermeider fröhlich weiterhinterziehen und weitervermeiden.
Gleichzeitig werden wir verbal darauf vorbereitet, dass die nächste Bundesrätin als solche bestens geeignet ist, sie warte nur auf ihre Berufung (von wem auch immer): Ihre Referenz: Sie lässt das Inkasso-Büro ihres eigenen Betriebs von Luxemburg aus kassieren, Rechnungen werden vermutlich nur noch in Euro ausgestellt. (SVP,? Ah da schau her!, Wer hätte das gedacht?).