Nun haben die sogenannt “Bürgerlichen” also ihr Ticket für die Regierungsratswahlen beieinander. Mit dem Absegnen der Kandidatur von Monica Gschwind durch FDP, SVP und CVP wurde laut Baz »… ein Abend bürgerlicher Einheit« vollbracht.
Und die Kandidatin Monica Gschwend beeilte sich im bz-Interview zu sagen:
»Wichtig ist einzig, dass die bürgerliche Dominanz wieder hergestellt wird.«
Inhalte sind also nicht wichtig, Ziele sind auch nicht wichtig, das Einzige, das zählt ist die Dominanz.
Hatten wir denn in den letzten Jahrzehnten keine “bürgerliche” Dominanz? In den Legislativen und Exekutiven?
Hier ein kleiner Überblick der letzten zwei Legislaturperioden:
Legislatur 2007–2011:
5 Regierungsräte davon: 1 FDP, 1 CVP, 1 SVP = “bürgerliche” Dominanz
90 Landräte: 20 FDP, 11 CVP, 21 SVP = “bürgerliche” Dominanz. Zum Vergleich: Grüne und SP zusammen 33.
7 Nationalräte: 1 FDP, 2 SVP, 1 CVP = “bürgerliche” Dominanz
1 Ständerat: 1 SP = totale linke Dominanz 😉
Legislatur 2011–2015:
5 Regierungsräte davon: 1 FDP, 1 CVP, 1 SVP = “bürgerliche” Dominanz
90 Landräte: 14 FDP, 8 CVP, 24 SVP = “bürgerliche” Dominanz, da EVP, BDP und GLP auch meist “bürgerlich” stimmen. Zum Vergleich: Grüne und SP zusammen 33.
7 Nationalräte: 1 FDP, 2 SVP, 1 CVP = “bürgerliche” Dominanz
1 Ständerat: 1 SP = totale linke Dominanz 😉
Wer also die “bürgerliche” Dominanz wieder herstellen will, ist vor allem auf dem rechten Auge blind. Und wer das “Bürgerliche” mit der SVP retten will, hat ganz einfach vergessen, was die SVP in den letzten Jahren mit ihren Initiativen anrichten wollte, respektive angerichtet hat und auch noch anrichten möchte.
Dass sich FDP und CVP als Steigbügelhalter für die SVP hergeben ist schlicht eine Schande. Und wer jetzt argumentiert, die basellandschftliche SVP sei ja nicht so extrem wie die schweizerische SVP, die Parteileitung und ihre Demagogen, übersieht, dass diese ein Teil des Ganzen ist und damit auch das Ganze mitträgt.
Das Desaster im Kanton wurde massgeblich von der “bürgerlichen” Dominanz herbeigeführt. Und es ist Zeit, dass das nebulöse Geschwätz von der fehlenden “bürgerlichen” Dominanz wieder einmal angeprangert wird!
P.Büschi (zur Info Ex-Birsfelder im Exil)
Aug 27, 2014
Super Herr Büchler, wie einfach man diese Bürgerlichen entlarven kann, Chapeau! Und was heisst eigetlich bürgerlich? Sind Mitglieder der SP, Grüne etc. keine BürgerInnen? Also für mich machen die auch Politik für BürgerInnen! Aber eben eine die den Weitblick hat und nicht das kurzfristige Denken und Erreichen! Es liegt jetzt am Baselbieter Wahlvolk, dieser Arroganz einen Riegel zu schieben. Leider befürchte ich schlimmes 🙁
florian dettwiler
Aug 28, 2014
Fällt mir besonders bei Pegoraro auf: Spricht immer von “bürgerliche Mehrheit sichern”, liefert aber kaum Anhaltspunkte, was das genau heissen soll (ausser eben relativ inkompetent etwas im Kollegium mitmachen, Abgaben zu Steuern erklären und umgekehrt, leere Wirtschaftsoffensiven versprechen und gegen die Fusion sein). Das Gewurstel geht mir gewaltig auf den Wecker. Zukunftsperspektiven wären mir lieber, egal ob bürgerlich oder sozial
istischdemokratisch.rugeli
Aug 28, 2014
Bürgerliche Dominanz? Da kann ich nur lachen:
Wer hat die AHV/IV durchgesetzt?
Wer hat die 42 Stundenwoche durchgesetzt?
Wer hat die mögliche frühzeitige Pensionierung durchgesetzt?
Wer hat die bezahlten Ferienwochen durchgesetzt?
Wer hat sich erfolgreich gegen das AKW Kaiseraugst gewehrt?
Wer hat den öffentlichen Verkehr gefördert?
Wer setzt sich für eine vernünftige kostengünstige Krankenkasse ein?
Wer zieht den kalten Kriegern das Tarnnetz unter den Füssen weg.
Wer hat die Ikeapapierflieger abgeschossen?
Wer fordert seit Jahren die Aufhebung des Bankgeheimnisses?
All das gegen den Widerstand der „Bürgerlichen“.
Und wofür setzt sich die Frontpartei der „bürgerlichen“ ein?
Für Burkaverbot,
Minarettverbot,
Pädoberufsverbot,
Flüchtlingsabschiebung
usw. (Haben die denn keine anderen Probleme?) und die zugewandten Orte (sprich Parteien) mitläufern aus Angst ihre Pfründe zu verlieren,
historisch gesehen, werden dereinst alle von nichts gewusst haben.
Irgendwann wird auch mir das Lachen vergehen, wenn ich BÜZA höre und lese.
annacarla
Aug 28, 2014
Bürgerliche Dominanz!
Sozialdemokratische Effizienz!
Hans-Peter Moser
Aug 29, 2014
Die Aufzählung vom rugeli kann noch ergänzt werden.
Geh ich richtig in der Annahme oder spielt mir mein Gedächtnis einen Streich.
Wurden nicht in unserem Kanton im Laufe der ungefähr letzten zehn Jahr auf Teufel komm raus
Steuern abgebaut, natürlich nicht unbedingt zu Gunsten des kleinen Steuerzahlers, mit sehr magerem Erfolg aber mit einem immer grösser werdendem Loch in der Kasse. Als Folge davon
delegierte der Kanton immer mehr zusätzliche Aufgaben an die Gemeinden, womit diesen dank den Auswirkungen der grosszügigen Steuergeschenken und den zusätzlichen Belastungen langsam aber sicher die finanzielle “Luft” ausgehen. In unserer Gemeinde werden nun diese spürbaren Symptome mit hektischen, unüberlegten und nicht sachlich vorbereiteten Massnahmen bekämpft. Unsere Exekutive ist sogar bereit, unser kärgliches Tafelsilber zu verscherbeln. Lebensqualität der Bevölkerung, Respekt und Achtung gegenüber den Mitarbeitern werden geopfert. Und dies alles wegen einer über eine bereits Jahre dauernden verfehlten Finanzpolitik in unserem Kanton.
Müssen wir desswegen das über viele Jahre Erreichte opfern?
Wie waren nun schon wieder die Mehrheitsverhältnisse im Kanton in den letzten rund Zehn Jahren?
Hans-Peter Moser