»… ist es selbst­ver­ständ­lich, alle Men­schen respekt­voll und mit Anstand zu behan­deln. Stig­ma­ti­sie­rung, Aus­gren­zung, Hass oder gar Gewalt gegen sexu­el­le Min­der­hei­ten sind zu ver­ur­tei­len – kein Mensch soll­te sol­ches ertra­gen müssen.«
So schreibt es das Komi­tee gegen eine Ehe für alle. Nur, der Text geht natür­lich noch weiter.

In vie­len euro­päi­schen Staa­ten gibt es die Ehe für alle schon: Nie­der­lan­de seit 2001, Bel­gi­en seit 2003, Spa­ni­en seit 2005, Nor­we­gen seit 2009, Schwe­den seit 2009, Island seit 2010, Por­tu­gal seit 2010, Däne­mark seit 2012, Frank­reich seit 2013, Luxem­burg seit 2014, Gross­bri­tan­ni­en: Eng­land, Wales und Schott­land seit 2014, Nord­ir­land seit 2020, Irland seit 2015, Finn­land seit 2017, Deutsch­land seit 2017, Mal­ta seit 2017 und Öster­reich seit 2019. Die Schweiz wäre also der 17. Staat mit einer Ehe für alle.

In der Schweiz hat das Par­la­ment die­ses Geschäft ver­schlampt. Da waren Sachen wie die Stem­pel­steu­er wich­ti­ger. Als man sich dann der Sache annahm, kam es zu hit­zi­gen Dis­kus­sio­nen, ob zur Ein­füh­rung der Ehe für alle eine Ver­fas­sungs­än­de­rung nötig sei oder nicht. Mehr­fach haben Natio­nal- und Stän­de­rat dafür Rechts­ex­per­ten ange­hört und Gut­ach­ten erstel­len las­sen. Es muss­ten zum Bei­spiel auch Fra­gen geklärt wer­den, was die Adop­ti­on, die Wit­wer- und Wit­wen­ren­ten, die Ein­bür­ge­rung, die Fort­pflan­zungs­me­di­zin und den Sta­tus der ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft betrifft. Schluss­end­lich gab auch der Stän­de­rat sei­nen Segen dazu.

Ein über­par­tei­li­ches Komi­tee prä­si­diert von EDU-Prä­si­dent Dani­el Frisch­knecht, SVP-Natio­nal­rä­tin Vere­na Her­zog und Mit­te-Natio­nal­rat Mar­co Roma­no hat gegen das Gesetz das Refe­ren­dum ergriffen.
Ihre Argumente:
• Die Ehe müs­se hete­ro­se­xu­el­len Paa­ren vor­be­hal­ten sein und müs­se geschützt werden.
• Dies sei nicht dis­kri­mi­nie­rend, son­dern durch die Bio­lo­gie begründet.
• Die Lega­li­sie­rung der Samen­spen­de sei verfassungswidrig.
• Das Kin­des­wohl sei gefährdet.

Nun, kei­nem die­ser Argu­men­te kann ich zustim­men. Man­che der Begrün­dun­gen sind in mei­nen Augen gar fragwürdig.

Aber den Leu­ten möch­te ich ein paar Bibel­wor­te mit auf ihren Weg geben:
Gene­sis 1,26
Dann sprach Gott: Lasst uns Men­schen machen als unser Abbild, uns ähn­lich. Sie sol­len herr­schen über die Fische des Mee­res, über die Vögel des Him­mels, über das Vieh, über die gan­ze Erde und über alle Kriech­tie­re auf dem Land.
Gene­sis 1,31
Gott sah alles an, was er gemacht hat­te: Es war sehr gut. Es wur­de Abend und es wur­de Mor­gen: der sechs­te Tag.
Da ist weder von Mann noch von Frau die Rede, son­dern von Menschen!
Das gan­ze Zeug mit Mann und Frau und Sün­den­fall wur­de erst spä­ter dazugegeben.
Und noch ein letz­tes Bibel­wort, ich will ja nicht übertreiben:

Johan­nes 13,34
Ein neu­es Gebot gebe ich euch: Lie­bet ein­an­der! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr ein­an­der lieben.
Auch da ist weder von Män­nern noch von Frau­en die Rede.

Das Titel­bild stammt von Sind­hya Bergamin

Und die Weis­heit zur Sache:

Amen.

Die 99%-Initiative: Löhne entlasten, Kapital gerecht besteuern
Schaffen die Reichen nicht Arbeitsplätze?

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