Pon­tus Was­ling ist Hirn­for­scher und beschäf­tigt sich mit Men­schen, die durch Krank­heit, Unfall, Trau­ma, Schock, etc. die Erin­ne­rung an die Ver­gan­gen­heit ver­lo­ren haben. Er beschreibt in sei­nem Buch »Min­net – Fram och till­bak« (Die Erin­ne­rung, hin und her), dass Men­schen ohne Erin­ne­rung an die Ver­gan­gen­heit kei­ne Zukunfts­vi­sio­nen haben kön­nen. Dass unser Hirn sich Zukunfts­vor­stel­lun­gen nur mit Erfah­run­gen aus der Ver­gan­gen­heit machen kann.*

Das kam mir in den Sinn, als ich mich frag­te, war­um so vie­le Men­schen damit Mühe haben, sich die Pro­ble­me vor­zu­stel­len, die sich für sie und ihre Nach­kom­men aus der Kli­ma­er­hit­zung erge­ben wer­den. Hier ein kur­zer Ausschnitt:

»Wenn wir in die Zukunft bli­cken, tun wir das durch den Rück­spie­gel, und es ist ein Spie­gel mit einem ver­zerr­ten Bild, durch den wir die Welt erbli­cken. Gewis­se Din­ge wer­den ver­grös­sert, ande­re ver­schwin­den, Details wer­den ver­zerrt und fehl­ge­deu­tet. Die Lebens­ge­schich­te wird redi­giert, um in die jet­zi­ge Situa­ti­on zu pas­sen. Wir kön­nen immer Licht­bli­cke fin­den und Ereig­nis­se umdeu­ten und auf die­se Wei­se unser eige­nes Glück erschaffen.”

Das eige­ne Glück erschaf­fen oder eben das eige­ne Glück in Gefahr sehen, wenn man zur Kli­ma­kri­se, respek­ti­ve zu den Ver­än­de­run­gen, die es zur Ver­mei­dung braucht, eigent­lich Ja sagen muss/müsste.

Was sehen Sie in Ihrem Rückspiegel?

*Beschrie­ben in einer Zusam­men­fas­sung von Pon­tus Was­ling im Jahr­buch 2018 der Kan­to­na­len Denk­mal­pfle­ge Basel-Stadt.

Und die Weis­heit zur Sache:

Es ist immer ein­fa­cher die Rea­li­tät zu leugnen,
als zuzu­las­sen, dass unse­re Welt­an­schau­ung erschüt­tert wird.
Eine Wahr­heit, die für ein­ge­fleisch­te Stalinisten
auf dem Höhe­punkt der poli­ti­schen Säu­be­run­gen eben­so galt
wie heu­te für die liber­tä­ren Klimaleugner.
Nao­mi Klein

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