Pontus Wasling ist Hirnforscher und beschäftigt sich mit Menschen, die durch Krankheit, Unfall, Trauma, Schock, etc. die Erinnerung an die Vergangenheit verloren haben. Er beschreibt in seinem Buch »Minnet – Fram och tillbak« (Die Erinnerung, hin und her), dass Menschen ohne Erinnerung an die Vergangenheit keine Zukunftsvisionen haben können. Dass unser Hirn sich Zukunftsvorstellungen nur mit Erfahrungen aus der Vergangenheit machen kann.*
Das kam mir in den Sinn, als ich mich fragte, warum so viele Menschen damit Mühe haben, sich die Probleme vorzustellen, die sich für sie und ihre Nachkommen aus der Klimaerhitzung ergeben werden. Hier ein kurzer Ausschnitt:
»Wenn wir in die Zukunft blicken, tun wir das durch den Rückspiegel, und es ist ein Spiegel mit einem verzerrten Bild, durch den wir die Welt erblicken. Gewisse Dinge werden vergrössert, andere verschwinden, Details werden verzerrt und fehlgedeutet. Die Lebensgeschichte wird redigiert, um in die jetzige Situation zu passen. Wir können immer Lichtblicke finden und Ereignisse umdeuten und auf diese Weise unser eigenes Glück erschaffen.”
Das eigene Glück erschaffen oder eben das eigene Glück in Gefahr sehen, wenn man zur Klimakrise, respektive zu den Veränderungen, die es zur Vermeidung braucht, eigentlich Ja sagen muss/müsste.
Was sehen Sie in Ihrem Rückspiegel?
*Beschrieben in einer Zusammenfassung von Pontus Wasling im Jahrbuch 2018 der Kantonalen Denkmalpflege Basel-Stadt.
Und die Weisheit zur Sache:
Es ist immer einfacher die Realität zu leugnen,
als zuzulassen, dass unsere Weltanschauung erschüttert wird.
Eine Wahrheit, die für eingefleischte Stalinisten
auf dem Höhepunkt der politischen Säuberungen ebenso galt
wie heute für die libertären Klimaleugner.
Naomi Klein
Christoph Meury
Dez 20, 2019
Der Blick durch den Rückspiegel ist, wie man als Verkehrsteilnehmer weiss, heikel. Wer in dieser Optik verharrt verpasst die unmittelbare Gegenwart und riskiert einen Crash. Es ist offensichtlich wahr, mit zunehmendem Alter ist der rückwärtsgewandte Blick ein Fundus für vermeintlichen Erfahrungsreichtum. Die Fokussierung endet dabei zusätzlich meist in einem stark verengten Tunnelblick. Ich rate von dieser Wahrheitssuche ab. Bei der Klimakrise reicht meistens ein aktueller Blick auf wissenschaftliche Studien, welche die Ist-Situation gut und ziemlich wahrheitsgetreu dokumentieren. Mit ein wenig analytischem Verstand wird man feststellen, dass Not am Mann, oder der Frau ist. Ergo wird man adäquat handeln müssen.
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Apropos: Bleibt der Hardwald jetzt eigentlich bis in alle Ewigkeit gesperrt? Der Landrat hat zur «Rettung« (oder war es ein Ablass = Erlass von Sündenstrafen) 1 Mio. zur Verfügung gestellt. Wieviel Bäume können mit einer Million gerettet werden? Sollen damit überhaupt Bäume gerettet werden? Wie? Oder wird damit nur die Kasse der BS Bürgergemeinde alimentiert?
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Frage eines Nichtfachmannes: Könnte es auch sein, dass den Bäumen Grundwasser entzogen wurden? Der Wasserverbrauch der Stadt und ihrer Agglo gestiegen ist und der Wasserspiegel im Hardwald sich kontinuierlich gesenkt hat?
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Der Begriff «Klimanotstand« ist vielleicht manchmal auch ein Placebo, klingt gut und hilft, wie bei den Globulis wenig bis gar nichts. Erklärt auch wenig bis nichts. Ja, Fragen über Fragen…