Jet­zt wäre es schön, wenn Alexan­der von Pech­mann sozusagen das Kan­inchen aus dem Hut zauberte und uns die Lösung all jen­er Prob­leme auf dem Präsen­tierteller servierte, die mit der Pri­or­ität nation­al­staatlichen Han­delns,  der aktuellen Eigen­tum­sor­d­nung und dem offen­sichtlichen Ver­sagen der Vere­in­ten Natio­nen, für Frieden und eine gerechte Gesellschaft zu sor­gen, zu tun hat.

Dem ist es natür­lich nicht so, kann es gar nicht sein. Von Pech­mann fasst ein­fach nochmals zusam­men, was er in den let­zten Kapiteln seines Buch­es her­aus­gear­beit­et hat: Es gibt nur einen Ort, welch­er die Inter­essen aller Men­schen auf diesem kleinen, wun­der­schö­nen blauen Plan­eten wirk­lich wahrnehmen kann: die Vere­in­ten Natio­nen.
Aus der Annahme dieses Ortes aber fol­gt, dass ein poli­tis­ches Han­deln, das sich in der Gegen­wart zugle­ich den kom­menden Gen­er­a­tio­nen verpflichtet weiß, sich nicht in der Fülle der Tage­sprob­leme und ‑auf­gaben verzetteln darf. Es hat vielmehr die Auf­gabe, all die vielfälti­gen lokalen, regionalen und nationalen Aktiv­itäten auf das Ziel zu bün­deln, die Vere­in­ten Natio­nen zum einzig legit­i­men Forum der Delib­er­a­tion, der Dezi­sion und der Exeku­tion zu machen, das allein die ökol­o­gis­chen und sozialen Her­aus­forderun­gen der Men­schheit des 21. Jahrhun­derts erfol­gver­sprechend bear­beit­en kann.

Völk­er der Erde, vere­inigt euch!

Mit ein­er hal­ben Mil­liarde das drittmeist verkaufte Buch, das Kom­mu­nis­tis­che Man­i­fest von Marx/Engels, endete mit dem Aufruf: Pro­le­tari­er, vere­inigt euch! Das Resul­tat war ernüchternd.
Wie wird es dem Aufruf von Alexan­der von Pech­mann erge­hen?

Wir ver­lassen in der näch­sten Folge den Autor, der übri­gens mit dem Buch “Autonomie und Autorität. Stu­di­en zur Genese des europäis­chen Denkens” ein weit­eres tief­schür­fend­es und erhel­len­des Werk ver­fasst hat. Aber wir verbleiben mit dem Philosophen Daniel Loick noch etwas beim The­ma “Eigen­tum”.
Der Klap­pen­text zu sein­er Schrift “Der Miss­brauch des Eigen­tums” macht schon deut­lich, wohin die Reise geht:
Eigen­tum ist nicht, wie es die bürg­er­liche Ide­olo­gie will, Bedin­gung für den Gebrauch. Im Gegen­teil pro­duziert es unweiger­lich einen spez­i­fis­chen Miss­brauch: sowohl der Dinge als auch der Men­schen.

Dazu mehr in der kom­menden Folge am Fre­itag, den 3. Novem­ber.

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