In den letzeten Wochen wurde hier im „birsfälder.li“ über bürgerlich und linkslastig diskutiert. Heute setzen wir die Diskussion fort. Im Titelbild sehen Sie eine rechtslastige Goldwaage. Eigentlich müsste es eine Lastwagenwaage sein, nur, dazu haben wir kein Bild. „man muss nicht alles auf die Goldwaage legen“, Sie kennen das Sprichwort. Vergleichen Sie die Goldwaage mit dem Kurzfilm des Schweizer Gewerkschaftsbund am Ende des Artikels. Klar ersichtlich, welche Waagschale schwerer wiegt. Klar ersichtlich, welche Seite der Waagschale für die grosse Mehrheit der Leser wichtig ist. Wenn die Bürgerlichen Gold sagen, dann meinen sie Gold.
Wir aber wollen weiter diskutieren. Am 14 Juni werden wir über ein revidiertes, nationales Erbschaftsgesetz abstimmen. Da gilt es abzuwäägen.
Die Erbschaftssteuer existiert in den meisten Ländern. Nirgends so moderat, wie heute für die Schweiz vorgeschlagen. Sie wurde nicht von Linken eingeführt, sondern vom Bürgertum, den “Bürgerlichen”. In England im 17. Jahrhundert, in Frankreich nach der Revolution. Daniel Binswanger schreibt im Magazin ((20–2015): “Ihre Legitimität (Erbschaftssteuer, Anm.Red.Birsfälder.li) bildet vielmehr das Fundament des Selbstverständniss’ des bürgerlichen Standes, der seine erarbeitete Wirtschaftsmacht gegen die ererbten Privilegien des Adels geltend machen musste. Sie ist der direkteste Ausdruck der Überzeugung, dass eigenständige Leistung – und nicht das Überehmen bestehender Pfründe – belohnt und durch steuerliche Belastung möglichst wenig gehemmt werden soll. Erben ist die einzige Form des Gelderwerbs, die ohne eigene Leistung vollzogen werden kann.” So ist es: Vom Blutadel zum Geldadel. Die Parteien die damals gegen die Pfründe des Adels revoltierten, reklamieren heute das von allen gemachte Bett wieder für sich und ihre Klientel allein als Pfrund. Allen voran die FDP.
Da gibt es die Gierigen, die tatsächlich nicht genug bekommen können, die mehr als 2 Millioneno Erbschaft erwarten und das Mehr davon nicht versteuern wollen.
Da gibt es die Gutgläubigen, die tatsächlich glauben, dass das Reihenhäuschen ihrer Eltern mehr Wert ist, als 2 Millionen, die unter Geschwistern, und dem verbliebenen Elternteil, aufgeteilt werden müssten.
Da gibt es die Gläubigen, die immer noch auf den Lottogewinn der Eltern hoffen.
Da gibt es die Jungen, die keine Gelegenheit auslassen, zu motzen, dass sie mit der AHV die Alten finanzieren, ohne daran zu denken, dass das Alter auch sie einholt. Ob sie je von 2 Millionen eigeholt werden?
Und dann gibt es die Gleichgültigen, denen ist Politik egal, Politiker machen ja eh was sie wollen, die, die nicht merken, dass man hier und heute (spätestens am 14.6.2015) real mitbestimmen kann, die, die es angeht, die, die den Fryday & Saturday Night Ausgang ausschlafen und die Abstimmung verschlafen. Eine Abstimmung, die dazu beiträgt, auch deren Altersvorsorge zu sichern.
Demokratie heisst Mitbestimmung, wer‘s bleiben lässt, wird überstimmt und ist selber schuld. Die, für die es sich rechnet, werden ihren Zettel gewiss einlegen. Die anderen nicht, dabei würde es sich gerade für sie rechnen.
Das übrigens, ist ein Grund für die bescheidenen Abstimmungsbeteiligungen.
Sehen Sie sich den folgenden Film an, der vom Schweizer Gewerkschaftsbund produizert wurde, den wir gerne hier weitergeben und klicken Sie auch auf unsere fiktiven Plakate von Franz Büchler, hier, hier und hier.
Winston Churchill, dem man gewiss keine Linkslastigkeit anlasten, bzw. nachsagen kann, schrieb dereinst: “Die Erbschaftssteuern sind ganz einfach ein Korrektiv gegen die Entwicklung einer Schicht von reichen Faulpelzen”. Ende Zitat.
Franz Büchler
Mai 21, 2015
Die Erbschaftssteuer ist eine gute Sache. Nur sind die Erben einfach zu fantasielos. Oder sind nur die Gewerbeverbandsdirektoren, economiesuisse und andere Verbände so fantasielos?
Wenn Erben nicht genügend Eigenmittel haben um ihre Erbschaftssteuer zu bezahlen, könnten sie ja einfach Anteile ihrer Firma an die Belegschaft verkaufen. So übernähme die Belegschaft mehr Verantwortung für die Firma und wäre später auch am von ihnen erarbeiteten Gewinn beteiligt.
Ich kann das dauernde KMU- und Erbengejammer einfach nicht mehr hören!
Und dem Plakat gemäss, das im Dorf hängt, mit Frau Schneider-Schneiter der CVP, ist sie eine der über 2‑Millionen-Erbinnen und die CVP ihr Handlanger … im Herbst nicht wählbar … wer? Die CVP oder Frau Schneider-Schneiter? Beide!