Am nächsten Abstimmungs- und Wahlsonntag zeichnet sich nach eher flauen Zeiten eine Rekordstimmbeteiligung ab. Wer dies als Zeichen des Erwachens einer neuen Art von Politik-Interesse unseres Schweizervolks wertet, dürfte enttäuscht werden. Schlussendlich zieht vor allem die Gewaltenteilung-Beerdigungsinitiative einer gewissen Rechtsaussen-Partei die Massen an die Urnen.
Doch während dort nur zwei Ausgänge im Bereich des Möglichen liegen, ist in der Gemeinderatswahl fast völlig offen, wer von den acht Kandidierenden die Durchsetzung schafft. Die vermeintliche Auswahl gestaltet sich nach genauerem Hinsehen jedoch als recht schwierig. Uns zumindest ist es nicht gelungen, alle leeren Linien auf dem Wahlzettel zu füllen.
Gesucht wären eigentlich integere Persönlichkeiten, weitsichtige Optimistinnen und teamfähige Anpacker, die unsere Gemeinde aus dem Abwärtssog befreien können. Dazu braucht es DGBT, die grössten Birsfelder Talente eben. Was uns heuer aber als Wahlvorschlag präsentiert wird, holt uns bestenfalls auf den asphaltierten Boden der Realität und wird von dieser Fotografie bestens versinnbildlicht:
Wir machen uns dennoch die Mühe und keuen hier ein paar Szenarien durch, wobei folgende zwei Personen als stabile Randbedingung für sämtliche Betrachtungen als gewählt gelten: Christof Hiltmann und Regula Meschberger. Den beiden kann man wenigstens attestieren, dass sie es versuchen…
Bisheriges Weitergewurstel:
Zur Randbedingung gesellen sich unsere beiden bisherigen Windfähnlein und Plakataufhängerfreunde Schafroth und Oberbeck, die mit ihrer Wiederwahl auch gleich dafür sorgen, dass in der Departementsverteilung keine grösseren und nötigen Korrekturen angebracht werden. Egal wer den fünften Sitz macht. Ausser der Ver- und Entsorgung des Werkhofs und dem Werkhof bleibt da nicht viel übrig. Und genau da bräuchte es ein Supertalent. Am besten eines mit Erfahrung.
Rechtsrutsch:
Die Linke tritt mit nur einer bewährten Kraft an. Das schafft rechts viel Platz auf dem Bänkli. Und wenn rechts von Hiltmann Sämi Bänziger Platz nimmt (der mit der DSI-Mobilisierung ohnehin Rückenwind erhält) und zur linken Pascal Donati sitzt, dann werden vermutlich sämtliche “bürgerlichen” Sparträume wahr. Die Baselbieter Exekutive lässt grüssen. Und wer daneben noch seine Brötli bäckt, spielt dann auch keine Rolle mehr. Schon gar nicht wenn sie für den Hafen sind.
Diskontinuität:
Aus der Misere hilft eigentlich nur eins: möglichst unverbrauchte Kräfte. Jetzt! Doch darauf wird paradoxerweise kaum jemand setzen. Nicht einmal wir… Dabei ist das Risiko, dass es noch schlimmer werden kann, relativ klein. In unserem Beispiel sähe die Exekutive dann so aus: Zu Hiltmann und Meschberger gesellen sich die jungen Gesellen Bänziger, Lüthy und Genossin Jaun. Die Basketball-Legende Donati hat sein Talent schliesslich schon verspielt. Was aber diese Zusammensetzung bringen soll? Keine Ahnung, denn erstens ist sie eh unwahrscheinlich und zweitens hat uns auch von den Neukandidierenden niemand wirklich positiv überrascht. Aber einen Versuch wäre es Wert.
hasira
Feb 25, 2016
Die Hoffnung stirbt zuletzt!