Im Rahmen eines Volkshochschulkurses zum Thema “Demokratie stärken — aber wie? Was die Schweiz herausfordert” trat vor kurzem Ueli Mäder — 68er-Urgestein, POCH-Mitbegründer, inzwischen emeritierter Professor für Soziologie an der Uni Basel und Herausgeber mehrerer Publikationen u.a. zum Thema der Reichtums- und Machtverteilung in der Schweiz — mit den zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörern in einen anregenden Dialog zu den Grundlagen der Demokratie, zu deren Gefährdungen und deren Zukunft.
Dabei wurden u.a. auch die Gefahren der aktuellen Medienkonzentration, der Trend zur Oberflächlichkeit und die Probleme im Zusammenhang der zunehmenden Digitalisierung thematisiert. Stichwort: Gratiszeitungen, LeserInnenschwund, Spardruck, digitale Meinungsblasen, Fragmentierung der Öffentlichkeit, usw.
In diesem Zusammenhang erlaubte ich mir, am Beispiel des birsfälder.li auch auf die neuen Chancen aufmerksam zu machen, welche die Digitalisierung heute bietet. Nämlich die Möglichkeit für interessierte Bürgerinnen und Bürger, ohne grosse Kosten regionale und digitale Informationsplattformen aufzubauen und zu betreiben, (wobei das birsfälder.li immer noch auf die erste Bürgerin wartet ;-)!)
Das gab einem Hobbyjournalisten — nämlich dem Schreibenden — dank dem Interesse, das Ueli Mäder unserem Projekt entgegenbrachte, die Möglichkeit, das birsfälder.li-Konzept einer interessierten Zuhörerschaft aus der Regio vorzustellen. Hoffen wir, dass es als Anregung für weitere solche Projekte “von unten” dienen möge 🙂
Christoph Meury
Feb 1, 2020
In der Analyse sind sich schnell alle einig. Nach dem Niedergang und dem krassen Seitenwechsel der BaZ ist alles im Argen. Nicht nur die Medienlandschaft ist in Schieflage, nein, die Demokratie ist gefährdet. Kurz, wir stehen vor dem Abgrund.
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Gemach, gemach, würde man den Apokalyptikern gerne zurufen. Jeder Niedergang bringt gelegentlich auch neue Projekte hervor. Nicht immer sind die neuen Aktivitäten erfolgreich. Aber der Versuch ist es trotzdem Wert. Neues muss getestet werden. Die «Tageswoche« war ein solcher Versuch. Mit einem ansehnlichen Startkapital der Roche-Erbin Beatrice Oeri gestartet, schien das Zeitungs- und Onlineprojekt ein Lichtblick im tristen Medientümpel zu sein. Es hat sich auch eine Zeitlang wacker gehalten. Das viele Geld liess die MacherInnen jedoch übermütig werden und in Kürze war das viele Geld verbrannt. Das Schiff geriet in Schieflage, die ersten JournalistInnen gingen über Bord und das finanzielle Leck war nicht mehr zu stopfen. Damit war die «Tageswoche« Geschichte.
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Ein neues Medienprojekt musste her! Oeris Medienstiftung alimentierte auch den zweiten Anlauf. Mediencracks, wie Matthias Zehnder und Guy Krneta brüsteten sich als Coaches der Neuerfindung und der unwiderstehlichen Alternative. Dann wurde es extrem ruhig… bis kürzlich ein neues Pflänzchen die Medienwelt erblickte: https://bajour.ch mit täglich erscheinendem Newsletter, der uns über die alltäglichen Nichtigkeiten in dieser Stadt informieren sollte. Ein Schuss ins Ofenrohr. Vergessen Sie’s. Schade, schade! Jetzt bleibt uns/mir also nur noch die https://www.republik.ch (jährliches Abo 250.-) oder allfällig die Woz https://www.woz.ch (Jahresabo 265.-).
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Die restlichen Kurzfutter-Medien positionieren sich grundsätzlich im Bereich der geistigen Volksverblödung.
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Aber immerhin: Mit der Republik, der Woz und der Zeit und ein paar weiteren Blogs gibt es für mich genügend Informationskanäle. Schade lediglich, dass es kein Onlinemedium oder einen gescheiten Blog gibt, der auch kommunikativ etwas hergibt. Da war die Tageswoche anfänglich ein grosses Vorbild. Sie hat von Anfang weg eine entsprechende Community aufgebaut und redaktionell gepflegt & betreut. Erst nachdem die Online-Redaktion gestrichen wurde nisteten sich die Trolle zu Hauf ein und es wurde unerträglich sich schreibend zu artikuliert, ohne zu riskieren persönlich attackiert zu werden. Der Versuch war’s aber wert.
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PS.: Könnte man im Birsfälder.li Ueli Mäder, den emeritierten Professor, als Gastjournalist gewinnen, wäre dies natürlich super. Nur gratis wird auch Ueli hier nicht mittun wollen… Sei’s drum: Auch in Birsfelden gäbe es ja ein paar Persönlichkeiten, auch ehemalige JournalistInnen, welche sich schreibend artikulieren könnten.
Franz Büchler
Feb 1, 2020
Immerhin das:
Unter dem Titel Do-it-your-self steht:
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Du möchtest einen längeren Beitrag, eventuell auch mit Bildern, zu einem selbstgewählten Thema schreiben.
Das geht so: Du schickst dem birsfälder.li Text und Bild per Mail an redaktion@birsfaelder.li. Wir fügen dann alles zu einem Beitrag zusammen, der bei nächster (oder passender?) Gelegenheit unter deinem Namen erscheinen wird.
Ja, du hast richtig gelesen – unter deinem Namen. In dieser Kategorie bestehen wir darauf, im Gegensatz zu den Kommentaren und der Shoutbox.
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Diese Einladung steht seit 2013,im Titelbalken unter SO GOOT’S.
Davon Gebrauch machen will aber offenbar kaum jemand! Eigentlich schade. Aber man kann ja niemanden zu seinem Glück zwingen.
Christoph Meury
Feb 1, 2020
Danke für’s Angebot!
Es gibt kein ernsthaftes Argument, um nicht gelegentlich darauf zurückzukommen.
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Im Moment gefällt’s mir als flatterhafter & schreibender Kuckuck.
Ich kann, aber muss nicht schreibend intervenieren.
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Ich reagieren, wenn’s mich juckt und wenn mir was zum Thema einfällt.
Meist auch aus Spass an der reinen Rhetorik.