Si lächle scheen, si lächle toll,
Si lächle wirgglig wundervoll,
Si lächle ass d Blakaat sich biege,
Bis si ändlig s Böschtli griege.
Da es mit grossen Schritten der Fasnacht zu geht, sei die Abwandlung eines alten Standpauke-Verses verziehen.
Zuerst bedanken wir uns bei allen Kandidaten und Kandidatinnen der Gemeinderatswahl, die sich die Mühe gemacht haben, unseren kleinen Fragebogen vom 6. Januar 2020 zu beantworten.
Dabei musste man sich zu einigen Punkten bekennen, die unser Alltagsleben betreffen, die unser Land betreffen:
• Die Erweiterung der Antirassismusnorm, den günstigen Wohnungsbau und die Konzernverantwortungsinitiative. Wir fanden, dass die Antworten dazu eine Möglichkeit sind, zukünftige Gemeinderegierende etwas im Volk zu verorten.
• Auch die Fragen zum Birsfelder Hafen haben / hätten zeigen können, wie weit der Planungshorizont der einzelnen Kandidierenden geht.
• Und zuletzt die offene Frage nach den eigenen Prioritäten. Da ist / wäre das Zeigen eigener Schwerpunkte, so quasi Herzensanliegen, möglich gewesen.
Nun, einige wie Désirée Jaun, Regula Meschberger, Pascal Donati und Sacha Truffer, …
haben es gewagt, sich mit Ihren Antworten exponiert und z.T. den Kommentaren ausgesetzt.
Andere wie Christof Hiltmann, Simon Oberbeck und Brigitte Schafroth Bendel haben bis am 31. Januar 2020 darauf verzichtet zu antworten und sich zu exponieren. Sie vertrauen offenbar darauf, dass man sie als Alteingesessene Birsfelder ja kennt und darum ihr Lächeln und das Wort »bisher« auf dem Plakat zur Wiederwahl genügt … Oder sie hatten befürchtet, dass auch ihnen ein Kommentar von Christoph Meury einen Stups ans Schienbein gibt – wer weiss … Schade!
Wenn, wie jemand der Kandidierenden gesagt hat, eidgenössische Politik für Gemeindepolitiker nicht relevant sei , kann man sich auch fragen, wie weit der Horizont eines Gemeindepolitikers denn reichen soll / darf / muss / müsste …
Und die Weisheit zur Sache:
Lausige Zeiten!
Nicht mal vor der Wahl gibt es diesmal Geschenke.
Unbekannt
Christoph Meury
Feb 1, 2020
PolitikerInnen verkaufen sich ja gerne als volksnah und suchen, gemäss ihren Ankündigungen, den Kontakt zu den Menschen. Daher sind sie ja auch immer, zumindest knapp vor den Wahlen, auf der Strasse, verteilen Wahlflyers und fühlen dem Plebs den Puls. Angeblich. In Tat & Wahrheit wollen sie dabei aber nur ihr Wahlpotential optimieren. Die andere Meinung ist da eher eine vernachlässigbare Marginalie. Lieber agieren die VolksvertreterInnen mit PR-geföhnten Statements, lassen Leserbriefe schreiben, oder teilen sich via Mediencommuniqué mit. Das ist einfacher, weil widerspruchsfrei. Die freie Rede und der Disput sind ihre Sache nicht. Der Rest der kommunalen Alltagsarbeit findet danach hinter verschlossenen Türen oder in handverlesenen & klandestinen Zirkeln statt. Um konkret zu bleiben: Über die zukünftige Hafenentwicklung kann das Fussvolk nicht mitdiskutieren. Offensichtlich ist das lediglich ein Thema für ein paar Eingeweihte. Ohne öffentlichen Diskurs haben die Herren RR Isaac Reber, RR Thomas Weber, Hafendirektor Hadorn und Gemeindepräsident Hiltmann die Zukunft des Hafens beschlossen. Per Medienmitteilung lässt man uns anschliessend wissen, was Beschluss ist. Punkt! Das ist, mit Verlaub, ein etwas bizarres Demokratieverständnis. Immerhin ist, oder könnte die Hafenentwicklung als Wirtschaftsmotor für die Gemeinde funktionieren. Immerhin ist das 420’000 m² grosse Gewerbegebiet keine Terra incognita und damit ebenfalls Entwicklungsgebiet im Einzugsgebiet von Birsfelden. Das ist eine Entwicklung, welche man nicht einfach dem Kanton überlassen möchte. Es ist doch ziemlich irritierend, wenn wir über die Ausgestaltung von Verkehrskreiseln, oder Weihnachtsbeleuchtungen abstimmen können, aber zu zentralen Themen und zur wirtschaftlichen Entwicklung auf dem Gemeindebann nichts zu husten haben.