Jetzt geht sie los, die natio­na­le Cas­ting-Show zu den eid­ge­nös­si­schen Wah­len. Die Schweiz sucht den Super-Tell. Final am 18.10., ab 18.00, SRG live. Es ent­schei­det nicht eine mehr oder weni­ger pro­mi­nent zusam­men­ge­wür­fel­te Fach-Jury, es ent­schei­det das betrof­fe­ne Publi­kum. Wir gehö­ren dazu, sind hof­fent­lich alle dabei.

Es gibt Par­tei­en, die sind zu früh gestar­tet und schä­men sich nicht. Es gibt sol­che, die haben den Start ver­schla­fen und so grä­men sie sich.
Die Mene­te­kel sind an die Wän­de geklebt, an Kan­de­la­ber und Zäu­ne geka­bel­bin­dert, die Brief­käs­ten wer­den mit Fly­ern gefüllt, die Zei­tun­gen freu­en sich über die Flut der Inse­ra­te und auf öffent­li­chen Plät­zen wird es wie­der Bal­lo­ne geben bis zum Platzen.
Neben den pro­fes­sio­nel­len Fotos gibts oft neben Lis­ten­num­mer und Name einen gedruck­ten Text. Auf­merk­sam lesen und hinterfragen!
Vor rund 100 Jah­ren wur­de in Zürich der Dada­is­mus aus der Tau­fe geho­ben. Die Kunst­rich­tung des Bla­blais­mus fin­den die Leser noch nicht auf Wiki­pe­dia, aber hier:

Da gibt‘s die Kan­di­da­tin, die „weiss, was sie will“
War­um in aller Welt, sagt sie nicht, was sie will?

Da gibt‘s den Kan­di­da­ten, der „ist bodenständig“.
Das sind wir alle und seit Iss­ac New­ton wis­sen wir warum.

Da gibt‘s eine Kan­di­da­tin, die „braucht weni­ger Gesetze“.
Wel­che möch­te sie denn kip­pen? Das sagt sie nicht.

Da gibts den Kan­di­da­ten, der ist „ziel­stre­big“.
Aber er ver­schweigt sein Ziel.

Da gibt‘s den Kan­di­da­ten, der „sagt, was er denkt“.
Nur, — wir hören nichts.

Da gibt‘s Kan­di­da­ten, die sind „anti­grau“.
Sind das Lob­by­is­ten von Haar­far­be-Her­stel­lern oder sind sie schlicht nur gegen die nächs­te AHV-Revision?

Da gibt‘s Kan­di­da­ten „mit gesun­dem Menschenverstand“.
Aber bit­te: das ist doch Bedin­gung, sonst gäbe es für sie kein akti­ves und pas­si­ves Wahlrecht.

Da gibt‘s eine Kan­di­da­tin, die ist „volks­nah“.
Gut sagt sie es, sonst hät­te es viel­leicht kei­ner gemerkt.

Da gibt‘s Kan­di­da­ten, die „machen sich stark“ für mich.
Im Fit­ness­stu­dio? Kön­nen wir uns das Abo beim Per­so­nal­trai­ner sparen?

Da gibt‘s Kan­di­da­ten, die enga­gie­ren sich „für eine star­ke Schule“.
Die sind offen­sicht­lich im fal­schen Film, das wird in den Kan­to­nen ent­schie­den, nicht in Bern.

Wei­te­re Bei­spie­le kön­nen Leser und Lese­rin­nen in der Kom­men­tar­spal­te ger­ne hinzufügen.
Es erin­nert alles irgend­wie an ver­lo­re­ne Lie­bes­müh nach dem Moto:
Ich wähl Dich nicht, Du wählst mich nicht. Bla, bla, bla.

Weis­heit zum Artikel:

“Da, da, da.”
(Ste­phan Remm­ler 1982)

 

 

 

14.9.2015: Ausnahmezustand in Birsfelden
Nachtrag zu Katamax 15

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