Es gab eine Zeit, als Birsfelden eine eigene Schule forderte, der Schulweg nach Muttenz dauerte zu lange. Es gab eine Zeit, da wünschte sich Birsfelden einen eigenen Friedhof, Abdankungen forderten einen unbezahlten Arbeitstag. Es gab eine Zeit, da wünschte sich Birsfelden eine eigene Feuerwehr. Die Liegenschaften waren luft- und holzig gebaut und die Muttenzer Feuerwehr wischte die Asche zusammen, sobald sie vor Ort war. Schneller war nicht möglich.
In meinen 42 Jahren als Lehrer und Politiker in Birsfelden lernte ich einige Feuerwehrleute kennen (u.a. Ernst Hunziker, Hans Ingold, Rico Zuberbühler, Rolf Arnold und andere).
Einmal gab es einen von der Feuerwehr organisierten Fortbildungskurs für Schüler und Lehrer, für Schülerinnen und Lehrerinnen. Allen wurde u.a. eindrücklich demonstriert, was geschieht, wenn man/frau eine brennende Bratpfanne mit Wasser löschen will. Die Lehrerschaft und die älteren Schüler lernten, wie ein Feuerlöscher zu bedienen ist. Wer wollte, durfte auch selber spritzen.
Einer der damals aktuellen Offiziere erklärte vertrauenserweckend:
- Personen retten
- Nachbargebäude schützen
- Löschen
In dieser Reihenfolge, so, oder ähnlich.
Heute stellt dieser gleiche Feuerwehrmann mit einem Bild einen Beitrag ins Face Book, der wieder alle Fragen kritiklos in die Luft der Face Book Freunde wirft.
Unter dem Bild schreibt er: „Der hässliche Deutsche trägt keinen Stahlhelm mehr — er belehrt die Welt moralisch.“ (Foto fb)
Dem ehemaligen Birsfelder Feuerwehroffizier noch ein paar Fragen:
Die Liegenschaft brennt, er ist unter den Rettungsmannschaften, im Treppenhaus, stellt er den zu Rettenden folgende Fragen:
Pass?
Idedtitätskarte?
Aufenthaltserlaubnis?
Niederlassungsbewilligung?
Blutgruppe?
AHV-Nummer?
Ariernachweis?
Sorry, ohne diese Dokumente, muss ich Sie leider im brennenden Haus lassen.
Und die Weisheit zum Beitrag:
„Smoke on the Water, Fire in the Sky“
Deep Purple (1972)
Franz
Jul 8, 2019
Ein deutscher Aussenminister sagt deutliche Worte zu Salvinis Zynismus.
Die Schweiz hilft »tapfer« bei Frontex mit = Schweizerische Neutralität und Unabhängigkeit à la SVP.
Und dann dieser Kotzbrocken-Kommentar eines Ex-Feuerwehrmanns, dessen Uhren offenbar bös hinterhergehen…
… und ein schweigender Bundesrat Cassis — dann doch lieber mit dem berühmten Likör den Ärger runterspülen …
annacarla
Jul 8, 2019
Für einfache Gemüter wohl zuviel des Guten:
Eine Frau,
eine Deutsche,
brünett nicht blond,
Rasta-Frisur, statt Zöpfe,
schwarzes Top statt weisse Traumschiffuniform,
abgeschlossenes Nautik Studium,
dann dieser Name und dazu die Hitze.
hasira
Jul 9, 2019
»Der Stahlhelm« (Kampfbund für Europa) ist eine rechtsextreme Vereinigung, die sich an die Tradition des »völkischen« Stahlhelm, einem Bund der Frontsoldaten in der Weimarer Republik, anlehnen möchte. In Abgrenzung zur NSDAP bezeichneten sie sich als deutsche Faschisten.
Grundforderungen waren die Schaffung eines „völkisch grossdeutschen Reichs“, die Bekämpfung der Sozialdemokratie sowie des „Händlergeistes des Judentums“ und der demokratisch-liberalen Weltanschauung, die Vergabe führender Stellen im Staat an Frontsoldaten und eine Politik für Lebensraum im Osten.
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Wer die Seenotretterinnen und Seenotretter auf die gleiche Stufe, so quasi auf die Stufe der Moralfaschisten stellt, degradiert sich selbst.
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Es ist aber eine alte Taktik, Menschen die sich moralisch gut verhalten, die die rechtsextremen Positionen nicht teilen, in die rechte Ecke zu stellen, mit Begriffen wie Ökofaschisten, Klimafaschisten, Ökoterroristen, etc.
Eine Taktik nota bene, die wir sehr gut aus früheren Zeiten kennen. Siehe z.B. auch Herrn Rösti mit seiner “Systempresse”.
Angelo
Jul 17, 2019
Schade wird hier verschwiegen, dass es sich beim Titel um einen NZZ Artikel handelt, ein sehr lesenswerter Artikel übrigens.
Zum Feuerwehrmann: hoffe doch schwer das er die Leute im Haus rettet und dann so schnell wie möglich in Sicherheit bringt, wenn das Haus in Birsfelden brennt, liegt die Sicherheit aber nicht im Engadin, sondern so nah wie möglich.
Redaktion
Jul 17, 2019
Auf Grund Ihres Hinweis’ haben wir im NZZ Archiv und auf google recherchiert, und den Titel „Boatpeople und die Bademeister“ nirgends gefunden. Sollten wir den Titel der NZZ „geklaut“ haben, entschuldigen wir uns. Unseres Wissens allerdings gibt es keinen Titelschutz für Überschriften von Artikeln.
Zudem lautete unser Titel ursprünglich „Biedermann und die Brandstifter“, den aber die Schlussredaktion kurzfristig gekippt hat, genau aus Gründen des Copyrights. Auch hier wäre die Quelle in Zürich gewesen. Aber das weiss der belesene Leser.
Unsere Frage: Wer ausser AfD-Wählern in Deutschland liest noch die NZZ?
Franz Büchler
Aug 7, 2019
20minuten, 7.8.2019:
Vor dem Haus eines Mannes mit schwarzer Frau aus Togo lassen Leute Feuerwerk knallen, als sie den Besitzer sehen pöbeln sie rassistische Sprüche: »Wir ficken deine Negerin, wir ficken deine Mutter«. Der zuständige Gemeinderat, früher Birsfelder Feuerwehroffizier, beurteilt den Fall als »Bagatelle«.
Dies einfach zur Vervollständigung des Bildes.