Es gibt ja ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten im Polit­be­trieb etwas zu bewir­ken. Und manch­mal ist es gut, jeweils auch ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten auf den Weg zu brin­gen. In Sachen Ber­men­weg war das als Ers­tes die Peti­ti­on und nun also auch ein Pos­tu­lat. Das Pos­tu­lat wird im Land­rats­ge­setz so definiert:


§ 35 Postulat
1 Mit dem Pos­tu­lat kann der Landrat:
a. den Regie­rungs­rat beauf­tra­gen, einen bestimm­ten Gegen­stand zu prü­fen, ihm über die Abklä­run­gen zu berich­ten und Antrag zu stellen;
b. den Regie­rungs­rat in sei­nem eige­nen Kom­pe­tenz­be­reich zu einem bestimm­ten Vor­ge­hen oder Ver­hal­ten einladen.
2 Rats­mit­glie­der, Kom­mis­sio­nen und Frak­tio­nen kön­nen dem Land­rat Pos­tu­la­te unterbreiten.
3 Über­wie­se­ne Pos­tu­la­te ver­pflich­ten den Regie­rungs­rat zur Prü­fung und Bericht­erstat­tung innert 1 Jahr. Der Land­rat kann die Frist ver­län­gern oder verkürzen.


Hier also der Text des Pos­tu­lats, das der Land­rat heu­te am 22. April 2021 bera­ten soll:

Pos­tu­lat von Klaus Kirch­mayr, Ani­ta Bie­dert und Roman Brun­ner für die Land­rats­sit­zung vom 22. April 2021

Der Rhein­ufer­weg im Hafen Birsfelden/Auhafen Mut­tenz soll offen bleiben

In der Pres­se vom 19. und 20. März 2021 wur­de über die «Neue Weg­füh­rung im Hafen Birs­fel­den und im Auha­fen Mut­tenz» berich­tet. Was im Titel harm­los tönt, ent­puppt sich in Wirk­lich­keit als die Sper­rung des Ber­men­wegs unmit­tel­bar ent­lang des Rheins für Velos und Fuss­ver­kehr im Bereich der bei­den Hafen­ge­bie­te. Die Ankün­di­gung erfolg­te ein­sei­tig durch die Schwei­ze­ri­schen Rhein­hä­fen, ohne gros­se Kon­sul­ta­ti­on der Gemein­den Birs­fel­den und Mut­tenz und soll bereits ab Mai in Kraft treten!

Der Rhein­ufer­weg bie­tet im Kan­ton eine ein­ma­li­ge Gele­gen­heit das pul­sie­ren­de Leben eines Hafens mit sei­nen Krä­nen, Zügen und Schif­fen zu erle­ben. In einer Zeit, in wel­cher im wie­der Tech­nik- und Wirt­schafts­feind­lich­keit beklagt wird, soll­te eben­die­se Welt nicht vor der Bevöl­ke­rung «weg­ge­sperrt» werden.

Wer etwas Indus­trie-/Tech­nik-affin ist, dem­je­ni­gen resp. der­je­ni­gen muss die­ser Weg ein­fach gefal­len. Und dazu die Wei­te mit dem brei­ten Rhein und das Fern­weh bei der Ansicht der gros­sen Schif­fe (zumin­dest bei mir). Auch Natur­freun­de haben eini­ges zu ent­de­cken, u.a. Orchi­deen am Rhein­bord zur rich­ti­gen Jah­res­zeit und jeder­zeit natür­lich Vögel. Ins­be­son­de­re für Fami­li­en ist die­ser Weg attrak­tiv und span­nend – wo kön­nen Kin­der in so kur­zer Zeit so gros­se Krä­ne und Schif­fe sehen und so viel über unse­re Lan­des­ver­sor­gung – Import und Export und unse­re Geschich­te lernen?

Der Regie­rungs­rat wird gemäss § 35b Land­rats­ge­setz (sie­he oben) auf­ge­for­dert dafür zu sor­gen, dass der Rhein­ufer­weg im Hafen Birs­fel­den und im Auha­fen Mut­tenz offen­bleibt. Ins­be­son­de­re soll:

• Der Ber­men­weg für die Bevöl­ke­rung dau­er­haft für den Fuss­ver­kehr offen bleiben
• Der Fuss­gän­ger­steg über die Hafen­bahn zur Anbin­dung des Hard­walds an den Rhein und die Schiffs­hal­te­stel­le wie­der erstellt werden
• Die Zugäng­lich­keit zu den Hafen­area­len für die Bevöl­ke­rung min­des­tens an den Wochen­en­den und Fei­er­ta­gen bestehen bleiben.

Wei­te­re Auskünfte:
Klaus Kirch­mayr, Landrat


Was der Land­rat am Don­ners­tag machen wird, wird wohl an die­ser Stel­le zu lesen sein.

Nach dem Leit­bild Natur sol­len im gan­zen Hafen­ge­biet Erhalt und Opti­mie­rung der Arten­viel­falt-Hot­spots und der natur­na­hen Lebens­raum­viel­falt ein Ziel sein. Und fast den gan­zen Ber­men­weg ent­lang gibt es Zie­le der spe­zi­fi­schen För­de­rung über­re­gio­nal bedeu­ten­der Arten.
Lei­der wür­den nach die­sem voll­au­to­ma­ti­schen Tor rund 3200 m2 Erho­lungs­zo­ne ver­lo­ren gehen.

Bereit am 1. Mai geschlos­sen zu werden …

 

Oh Hirschen ...
Mattiello am Mittwoch 21/16

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