Hier geht es um die Planungshinweiskarten. Sie sollen Planer:innen helfen, eine Beurteilung der Situation vorzunehmen. Die Hinweise müssen aber immer wieder, ja nach Situation genauer evaluiert werden.
Analog zu den Klimaanalysekarten wurde jeweils eine separate Planungshinweiskarte (PHK) für die Nacht- und Tagsituation jeweils für die Ist- als auch Zukunftssituation unter Klimawandelbedingungen erstellt, die sich jeweils auf das Kantonsgebietes BL beziehen. Die Bewertung der bioklimatischen Belastung erfolgte in Siedlungsflächen als Wirkungsraum bzw. der Bedeutung von Grünflächen als Ausgleichsraum. Ausgehend von ihren Bewertungen werden den Flächen allgemeine Planungshinweise zugeschrieben.
Die Bewertung in den Planungshinweiskarten fußt dagegen auf den relativen Unterschieden der meteorologischen Parameter zwischen den Flächen, um losgelöst von einer bestimmten Wetterlage Belastungen beschreiben und Planungshinweise ableiten zu können.
Die Aufteilung in eine PHK für die Nacht- und eine für die Tagsituation hat den Vorteil, dass die einzelnen Flächen separat bewertet werden und mögliche Maßnahmen entsprechend zugeordnet werden können. Während einige Flächen für beide Zeitpunkte dieselben Tendenzen annehmen – z.B. sind innerstädtische Parkareale sowohl in der Nacht als auch am Tage i.d.R. positiv zu sehen, hochversiegelte Arealbereiche dagegen eher jeweils ungünstig einzustufen – treten andere Flächen auf, die unterschiedliche Bewertungen zu den beiden Zeitpunkten erfahren. So steht bspw. die günstige Wirkung von unversiegelten Freiflächen in der Nacht (Abkühlung, Durchströmbarkeit) einer meist sehr geringen Aufenthaltsqualität am Tage gegenüber.
Die zwei folgenden Karten illustrieren einen sehr schönen Sommertag im Jahre 2020, zuerst bei Tag und nach der Legende für beide Karten die Situation bei Nacht.
Grün auf den Karten sind die Grün- und Freiflächen. Je dunkler die Farben, desto wichtiger, respektive höher die Bedeutung für die umliegenden Bewohner.
Gelb bis braun auf den Karten sind die Belastungen im Siedlungsraum. Je dunkler die Farben, desto ungünstiger ist die Belastung für die umliegenden Bewohner.
In der Nachtsituation sind gewisse Gebiete nicht gefärbt, in der Annahme, dass dort in der Nacht keine Bewohner speziell betroffen sind. Als noch annehmbare Belastung der Schlafsituation werden 18°C angenommen. Warum die Situation des APH in der Karte ausgenommen ist, ist für mich nicht klar.
In den Regionen »weniger günstige Situation« (orange) bis »sehr ungünstige Situation« (dunkelbraun) müsste einige unternommen werden, um die Situation zu verbessern. Sei das Beschattung oder Durchlüftung, etc. Dazu dann im nächsten Artikel.
Die zwei folgenden Karten illustrieren einen sehr schönen Sommertag im Jahre 2035, zuerst bei Tag und nach der Legende für beide Karten die Situation bei Nacht.
Die Bedeutung der einzelnen Farben ist gleich wie oben.
Dass die Belastungen in den Siedlungsräumen sich am Tag nich wesentlich unterscheiden, hat damit zu tun, dass eine kleine, noch lange nicht optimale Verbesserung durch Klimamassnahmen stattgefunden hat. In der Nacht sieht die ganze Sache etwas anders aus. Besonders im Sternenfeldquartier (noch ohne Verdichtung), im Bereich Muttenzerstrasse / Prattelerstrasse und entlang der Hauptstrasse wird sich die bioklimatischee Belastungssituation wesentlich verschlechtern. Da In diesen Gebieten ist Handlungsbedarf angesagt — und wenn dies nicht möglich ist, eine wesentliche Mietzinsreduktion.
Es gibt in Birsfelden also einige Gebiete, die Handlungsbedarf haben. Und das nicht erst im Jahre 2035, sondern planerisch wie ausführend laufend in der kommenden Zeit. Denn die angesagten Verschlechterungen werden nicht erst 2035 eingeschaltet!
Dazu wie gesagt im nächsten Artikel.
Und wie schon in den vorhergehenden Artikeln erwähnt, es gibt zu diesen Karten Begleitmaterial, in dem Sie sich kundig machen können!
Textinhalte nach »Klimaanalyse Kanton Basel-Landschaft 2020, Grundlagen, Methoden, Ergebnisse«
Buurereegle:
Wenn d Magd am Märt mit Dattle handlet,
hett sich s Klima wirgglig gwandlet.