Die Gemeinde hat Ende August über die «Gesamtentwicklung» in einem Infoanlass die Birsfelder*innen auf den neusten Stand gebracht. In einer losen Serie kommentieren wir in den nächsten Wochen, was uns so aufgefallen ist.
Heute: Hohe Projektdichte
Eine Überraschung war es nicht unbedingt, denn schon die Einladung zum Informationsanlass verriet, dass es um eine «Gesamtentwicklung» der Gemeinde Birsfelden gehen würde. Und so war es dann ja auch. Nicht weniger als zehn grössere Entwicklungsprojekte wurden im ersten Teil des Abends mehr oder weniger detailliert vorgestellt. Grösstenteils zwar bereits bekannt, aber es hatte durchaus auch Unerwartetes dabei. Dazu vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt mehr.
Sinnvoll ist es durchaus, dass in einer Gesamtschau den Birsfelder*innen gezeigt wird, wo die Planer am Werk sind und nach welchen Kriterien die Entwicklungsprojekte beurteilt werden. Nur so kann eine eigentliche Tendenz der Entwicklung überhaupt erkannt werden. Dies aber – v.a. aus Zeitdruck – zusammen mit der Eröffnung des Mitwirkungsverfahrens Zentrum und dem anstehenden Kredit für die Quartierplanung Hardstrasse in einen Abend zu packen war etwas zu ambitioniert. Dichter bauen: ja. Zu dicht informieren: lieber nicht.
Und wenn wir uns das Titelbild oben anschauen, dann ist es durchaus erstaunlich, dass Birsfelden seit Jahrzehnten keine bauliche Entwicklung erfahren hat und nun neun Grossprojekte anstehen, deren Ausführung grösstenteils gleichzeitig erfolgt. Irgendwie wiederholt sich die Geschichte, hat doch in erster Linie die schnelle Überbauung des Sternenfelds dazu geführt, dass seither kaum etwas gegangen ist (mal abgesehen davon, dass die Birsfelder Exekutive zwischenzeitlich mit Projekten gescheitert ist oder den Mut dazu nicht aufbringen konnte). Und wenn dann nach diesem ambitionierten Plan alles fertig ist, beginnen gemäss der Webseite von Basel-Stadt die Arbeiten am Rheintunnel. Ab 2029 bis 2035 wird Birsfelden also sicher keine Grossbaustellen-Entzugserscheinungen haben.
Um diesem ganzen Dichtestress doch noch etwas entgegenzusetzen: Corona zwingt uns und das Publikum am Infoanlass ironischerweise zum Entdichten:
Christoph Meury
Sep. 9, 2020
Im Gegensatz zu Florian Dettwiler fand ich die Informationsdichte prima.
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Es ist einfacher sich ein Gesamtbild zu machen, wenn man eine komplette Auslegeordnung präsentiert bekommt. Die meisten Projekte sind in der Vergangenheit bereits mehrfach vorgestellt worden, insofern war das ganze ein Update, oder eine Zwischenbilanz der verschiedenen Planungsprozesse.
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Ich schätze solche umfassenden Informationen, sind sie doch Teil einer äusserst transparenten Planung & fundierten Kommunikation hin zu den timmbürgerInnen. Weit weg von einer Salamitaktik, wie wir dies beispielsweise beim Kanton des öftern erleben (beispielsweise auch bei der kantonalen Hafenpolitik!). Niemand könnte dem Gemeinderat bei den verschiedenen Arealentwicklungsprojekten vorwerfen undemokratisch agiert zu haben. Das verdient doch zumindest mal einen tüchtigen Zwischenapplaus! Trommelwirbel!!!