Unter diesem Titel wollte ich zur Pegida-Demo vom 3. Februar 2016 etwas schreiben, weil ich dachte, es sei Zeit auch zu dieser neueren Gruppierung in der Schweiz etwas zu sagen. Nun habe die Ereignisse meinen Artikel zwar schon überholt. Die Bewilligungen für die Demo wie auch für die Gegendemo wurden von der Kantonspolizei Basel zurückgezogen. Dazu die Begründung im Communiqué: “Wenn sich während der Vorbereitungsphase die Grundlagen, die Sicherheitslage oder andere massgebende Faktoren entscheidend verändern, ist es Aufgabe der Polizei als Bewilligungsinstanz, auch über eine bereits erteilte Bewilligung nochmals zu entscheiden.”
Nun werden wir also in unserer Gegend keine Demonstration der PEGIDA haben. Für noch nicht Wissende: Pegida ist die Abkürzung für »Patrioten Europas gegen Islamisierung des Abendlandes«.
Für die Schweiz mit ihren 5% Muslimen (oder daraus hervorgegangenen Gruppierungen) ist das Problem doch recht marginal. Denn von diesen 5% sind nicht alle praktizierend, so wie dies bei Katholiken oder Protestanten ja auch nicht der Fall ist.
Die Pegida hat sich ursprünglich im Osten von Deutschland gebildet formiert (gebildet ist doch tatsächlich etwas anderes). Es sind die Leute, die eine Parole der damaligen DDR-Opposition, nämlich »Wir sind das Volk!«, für sich usurpiert haben.
Nun wollten Eric Weber (bekannt von Film, Funk, Fernsehen und diversen Prozessen) und Tobias Steiger (bekannt als ehemaliger rassistischer Dornacher SVP-Präsident) zusammen in den Wahlkampf ziehen, mit der Hilfe von Pegida, und hofften noch auf ein bisschen Unterstützung von Jean-Marie Le Pen, dem ehemaligen Front National Gründer.
Sicher wollten die Pegida-Leute auch in Basel ein Transparent mitführen mit der Parole »Wir sind das Volk!«. Doch es stellt sich die Frage: Wenn die Pegida-Leute das Volk sind, was ist dann der Rest? Was sind Sie?
Alois-Karl Hürlimann sagte in der Tageswoche dazu: »Ja, es mag Menschen geben, die vollgestopft mit Hass und Ressentiment sind. Der größte Fehler unserer Zeit ist aber, dass sie irrtümlich für “die Stimme des Volkes” gehalten werden. Verabschieden wir uns von dem Irrglauben, nur wenn der Hass und der Geifer aus dem Mund trenzt, sei die Stimme des Volkes zu hören.«
Ich verzichte hier auf weitere Dienstleistungen für Pegida. Wie diverse Pegida-Demo-Versuche in Weil zeigten, ging es nicht unbedingt friedlich zu. Weiteres dazu ist sicher auf Facebook zu finden.
Dass am Claraplatz an einem Stand eine Volksausgabe von »Mein Kampf« gratis hätte abgegeben werden sollen, ist nur ein bösartiges Gerücht.
Das Zitat zum Artikel (von Seppi):
»Die braune Liesel kenn ich am Geläut!«
Friedrich von Schiller